Regionalplanung

Eine spannende Diskussion um die Zukunft hat begonnen

                                                        Inhaltsverzeichnis am Ende dieser Seite!

Ich habe bereits die Pläne, die Locher Wiesen in Langenfeld-Reusrath zu bebauen, zum Anlass genommen, die künftige Entwicklung zu kommentieren. Auch habe ich mich auf dieser Seite mit der Initiative von Herrn Menzel solidarisiert, als heraus kam, dass die an der Bebauung interessierten Stadtvertreter verschwiegen hatten, dass es sich bei der vorgesehenen Fläche weitgehend um ein zu schützendes Biotop handelt. Unter dem Titel Verlust von Ackerflächen habe ich bereits ausführlich den Mangel an Verantwortung für die uns umgebende Natur beklagt und den ersten Protest der B/G/L gegen die Wünsche der Mehrheitsparteien aufgegriffen.

Wenn jetzt die Bezirksregierung die Expansionsgelüste der Städte im hiesigen Ballungsraum bremst, halte ich das für eine weitsichtige Entscheidung. Die Aufregung der Bürgermeister, über die jetzt die Rheinische Post berichtet, erscheint mir völlig neben der Spur.

Als vor wenigen Tagen noch über eine Verdichtung der Innenstadtbebauung berichtet wurde, kommentierte WZ-online das noch als "Weitsichtige Stadtplanung"

Die jetzige Aufregung der Bürgermeister lässt solche Weitsicht vermissen.

Wenn der städtische Planer behauptet, es seien bis zu 33 Hektar zusätzliche Siedlungsfläche erforderlich, um die Einwohnerzahl bei etwa 59.000 zu halten, gibt er doch indirekt zu, dass Langenfeld eine schrumpfende Stadt ist. Auch bestätigt das meine These, dass wir dringend eine kommunale Unterstützung brauchen, den in Einfamilienhäusern allein lebenden Senioren zu einer barrierefreien Wohnung zu verhelfen. Durch einen solchen Wohnungstausch würden zahlreiche Häuser frei und stünden jungen Familien zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung. Großflächige Siedlungserweiterung zerstört die Landschaft und dient allein den Interessen der Baulöwen. Mehr Menschen zaubert man damit nicht herbei.

Die Gutachter der Bezirksregierung haben die besseren Argumente.

Informationen zum Verfahren erhalten Sie unmittelbar auf der Homepage der Bezirksregierung Düsseldorf

Insbesondere von Interesse sind die Leitlinien. Danach soll die Siedlungs-entwicklung "bedarfsgerecht erfolgen, um eine nicht erforderliche Inanspruchnahme von Freiraum für bauliche Zwecke zu vermeiden und um übermäßige Ausweisungen in Kommunen zu vermeiden, die zu Lasten anderer Kommunen gehen würden." (vgl. 1.1.1 der Leitlinien)

Damit ist aus meiner Sicht zutreffend klar gestellt, dass ein interkommunaler Wettbewerb vermieden werden soll zu Gunsten einer gemeinsamen Entwicklung der Region. Schließlich tragen die Leitlinien auch den Untertitel: "Regional zusammen wachsen". Es lohnt sich, dies genauer nachzulesen.

Langenfeld, den 6. September 2012


Keine Linie?

Unter dem Titel "Wohnbebauung: Im Schatten der neuen Häuser" berichtet jetzt die Westdeutsche Zeitung über die letzte Sitzung des Planungsausschusses, in der über die Bebauung am Eckener Weg beraten wurde. Interessant finde ich den dazu mit Blick auf die von den Bürgern vorgetragenen Bedenken geschriebenen Kommentar: "Konsequente Linie erwünscht". Die damit aufgeworfene Frage trifft den Kern vernünftiger Stadtentwicklung. Angesichts der demografischen Entwicklung sollte dem Grundsatz „Innenstadt stärken, Grüngürtel nicht antasten“ unbedingt gefolgt werden.

Langenfeld, den 22. September 2012


Vernichtender Wettbewerb

Im jetzt verteilten "Langenfeld Aktuell" - Magazin der Stadt Langenfeld - schreibt der Fraktionsvorsitzende der CDU, Herr Jürgen Brüne:

In Zeiten landesweit rückläufiger Bevölkerungszahlen ist es entscheidend für eine Stadt, alles zu versuchen, die aktuelle Einwohnerzahl - in Langenfeld sind es 59.000 - zu halten, denn eine Stadt lebt von der Wirtschaftskraft ihrer Einwohner und Gewerbebetriebe. (...) Als verantwortlich handelnder Politiker kann man deshalb nur den Kopf schütteln über die jüngsten Eingriffe in die Planungshoheit unserer Stadt - genauso wie über die kurzsichtigen Darstellungen politischer Mitbewerber.

Es stellt sich die Frage, wer angesichts einer solchen Kampfansage über wen den Kopf schütteln muss. Mit gesundem Wettbewerb der Ideen hat solche Politik jedenfalls nichts zu tun. Und christlich ist die offene Kampfansage schon gar nicht.

Wenn schon die Bevölkerungszahlen zurückgehen, sollte einmal untersucht werden, wieviel Fläche inzwischen pro Kopf verbraucht wird. Gerade der demografische Wandel wird dazu führen, dass immer mehr Wohnraum frei wird. Neue Siedlungsflächen verhindern eine effektive Nutzung des sukzessive auf den Markt drängenden Wohnraumbestandes; neue Siedlungen fördern lediglich, dass der Bestand zunehmend verkommt und die Stadt verschandelt. Intelligente Wohnraumpolitik kümmert sich darum, dass der Bestand gepflegt und effektiv genutzt wird.

Langenfeld, den 23. September 2012


Fehlende Sozialwohnungen

Jetzt findet sich in der Westdeutschen Zeitung ein Bericht über fehlende Sozialwohnungen. Wenn in dem Zusammenhang beklagt wird, es fänden sich keine Investoren, muss das sicher einmal näher beleuchtet werden.

Bauträgerunternehmen gibt es doch vor Ort genug. Wenn aber immer nur Grundstücke für den Bau von Reihenhäusern geplant werden, bietet man der Immobilienbranche natürlich keinen Anreiz, auch über andere Projekte nachzudenken. Mietwohnungsbau zu betreiben, ist sicher kein einfaches Geschäft. Wenn es aber wegen des Flächenverbrauchs angezeigt ist, den Bau von Reihenhäusern zu Gunsten einer Verdichtung der Innenstadt aufzugeben, sollte doch eine Wende möglich sein. Mehrgeschossiger Wohnungsbau mit Sozialwohnungen ist dann immer noch besser, als gar kein Geschäft zu machen.

Es ist auch eine Frage politischer Ethik, ob sich eine Stadt in einem vernichtenden Wettbewerb um den Zuzug gut betuchter Bürger sorgt, oder ob sie auch die bereits vorhandenen Bürger, denen es nicht so gut geht, im Blick hat und sich um ihr Wohlergehen kümmert. Soziale Verantwortung muss sich eben auch in der Bauleitplanung niederschlagen.

Langenfeld, den 28. September 2012

Nachträge:

13.04.2017 - Rheinische Post:
"Initiative kämpft für günstige Wohnungen"

Ich finde es beachtenswert, dass nun noch einmal Vertreter von Katholischer Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Grünen und SPD mit ihrer bereits 2015 gegründeten "Interessengemeinschaft Langenfeld sozial" aktiv werden. Die KAB ist eigentlich eine der CDU nahestehende Organisation. Wenn sie sich zusammen mit SPD und Grünen gemeinsam für ein Ziel einsetzt, das die CDU in ihrer Bauwut über Jahre verschlafen hat, spricht das Bände!

15.04.2017 - Rheinische Post:
"Langenfeld braucht alte Hasen"

Eine Senfzugabe, die es mal wieder auf den Punkt bringt. Natürlich war es gut, dass Langenfeld nicht dem Zeitgeist der 60er und 70er Jahre gefolgt ist. Aber den Geschosswohnungsbau total zu vernachlässigen, war eben auch keine gute Idee!

19.05.2017 - Rheinische Post:
"Stadt kurbelt Sozialen Wohnungsbau an"

Vergleiche auch Wohnungsmarkt in Langenfeld


Neue Probleme

Unter der Überschrift "Wiese bald weg: Wohin mit dem Zirkus?" berichtet jetzt die Rheinische Post über eine neue Folge der Bauwut.

Es ist offensichtlich; wer keinen Respekt vor der Natur hat und sogar bereit ist, Ackerflächen und schützenswerte Biotope dem Bauboom zu opfern, bietet auch saisonalen Ereignissen keinen Raum mehr. So langfristig wie sich die Beratungen über die Bebauung des Areals an der B8 schon hinziehen, so lange war auch Zeit, nach einem Ausweichplatz zu suchen.

Zirkus ist auch heute noch ein faszinierendes Ereignis für Kinder. Und kinderfreundlich will Langenfeld doch sein!

Langenfeld, den 6. November 2012


Flächenverbrauch

Aufgrund einer Radiosendung bin ich jetzt auf die Seite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz zum Thema "Flächenverbrauch" aufmerksam geworden. Dort finden sich Aussagen darüber, wie verschwenderisch wir mit unserer Lebensgrundlage umgehen und wie die Politik eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt.

Wann kommen diese Erkenntnisse auch in Langenfeld an?

Langenfeld, den 21. November 2012


Stellungnahme des Kreises Mettmann

In einer Stellungnahme des Kreises - hier ein Auszug - wird dargelegt, dass Langenfeld überzogene Forderungen an den Regionalplan gestellt hat. Gleichwohl werden einige Projekte unter einschränkenden Bedingungen für vertretbar gehalten. Diese Auflagen beziehen sich durchweg auf den Arten- und Biotopschutz. Gut, dass den städtischen Planern diese Aspekte es Schutzes unserer Lebensbedingungen in einer dicht besiedelten Region endlich vor Augen geführt werden.

Mit meinen Anmerkungen zur Lärmbelastung in Langenfeld und zur Windkraft in Langenfeld liege ich somit wohl eindeutig auf der Linie sachkundiger Planer, die mehr als nur die Sichtweise rund um den eigenen Kirchturm im Blick haben.

Langenfeld, den 24. Januar 2013


Ausgleichsmaßnahmen

Unter dem Titel "Schönerer Wald bringt Punkte fürs Öko-Konto" berichtet die Rheinische Post über die jüngste Idee, durch Veränderungen in der Baumstruktur unserer Wälder wieder Freiraum für weitere Baumaßnahmen zu gewinnen. Auch wenn CDU und Landwirte das Konzept begrüßen, weil weniger Ackerflächen für Ausgleichsmaßnahmen geopfert werden müssten, so ändert das nichts daran, dass offensichtlich auch weiterhin Ackerflächen der Bebauung zum Opfer fallen sollen. Das ist - wie von Grünen und BGL geschehen - abzulehnen.

Über einen grundsätzlichen Aspekt der Diskussion berichtet die Westdeutsche Zeitung unter dem Titel: "Jetzt geht es um jeden Baum". Wenn sich danach die Verwaltung überhaupt nicht für zuständig hält, die Durchführung von Wiederaufforstungsmaßnahmen zu kontrollieren, kann man es ihr auch nicht abnehmen, dass sie das neue Konzept mit aller Ehrlichkeit durchführen wird. Was nutzt also ein "Waldkompensationskonzept", wenn Aufforstungsmaßnahmen letztlich doch nicht ernsthaft kontrolliert werden.

Langenfeld, den 2. Februar 2013


Regenerative Energien und Siedlungsdichte

In einem Gastbeitrag für die Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath habe ich die Forderung aufgestellt, die Regionalplanung auch für eine Klärung der Frage zu nutzen, ob wirklich im Ballungszentrum Windkraftanlagen gebaut werden müssen. In einem Gebiet mit hoher Siedlungsdichte ergeben sich andere Möglichkeiten, regenerative Energien zu gewinnen und durch moderne Heizsysteme auch Strom zu erzeugen.

Langenfeld, den 14. Februar 2013


Stellungnahme von BUND und Kreisbauernschaft

In einer Gemeinsamen Pressemitteilung beklagen Kreisbauernschaft und BUND Kreisgruppe, dass angesichts der Bedrohung der Ackerflächen durch immer mehr Bebauung "am Ende (...) Natur und Arten unwiederbringlich verschwunden sein" werden. Es ist gut, dass diese Verbände immer mehr mit ihren Sorgen in die Öffentlichkeit drängen. Schließlich ist die Natur unser aller Lebensgrundlage.

Damit schließt sich der Kreis. Bereits unter dem Titel Verlust von Ackerflächen hatte ich mich der Problematik angenommen.

Langenfeld, den 14. Mai 2013


Zensus 2011

Unter dem Titel "Langenfeld/Monheim: 4000 Karteileichen in beiden Städten" berichtet die Rheinische Post über den "Bevölkerungsschwund". Es stellt sich die Frage, ob das Konsequenzen für die Planung haben wird.

Ein "weiter so" kann es wohl nicht geben. Und schon gar nicht einen weiteren Wettbewerb der Städte um Einwohner, wie ihn jetzt der Monheimer Bürgermeister ankündigt, indem er das Heil in neuen Baugebieten sucht.

Ich meine, dass sich die Städte in der Ballungsregion endlich darauf besinnen müssen, für mehr Lebensqualität zu sorgen. Und es müssen auch den Menschen außerhalb der Ballungszentren Chancen auf Arbeit verbleiben.

Langenfeld, den 3. Juni 2013


Gerüchte um Grundstücksgeschäfte

Das Stadtmagezin-online berichtet unter der Überschrift "Grüne thematisieren brisante Gerüchte", dass Politiker der CDU solche Grundstücke im Außenbereich erworben haben könnten, die jetzt im Regionalplan zur Bebauung vorgesehen werden sollen. Sollte das stimmen, wäre es ein Skandal.

Und so berichtet die Rheinische Post über das Thema: "Streit um angebliche Bodenspekulanten".

Zugleich ist darauf hinzuweisen, dass auch der Vorgang um den privaten Hubschrauberlandeplatz an der Dückeburg belegt, dass unsere Region einfach viel zu dicht besiedelt ist, um alle Interessen unter einen Hut zu bekommen.

Langenfeld, den 4. Juli 2013

Hierzu Berichte über die Diskussion in der Ratssitzung am 9. Juli 2013:

RP: "Landwirt: Bin kein Bodenspekulant"
WZ: "Der Wahlkampf ist eröffnet"


Landesentwicklungsplan

Parallel zum Regionalplan wird auf Landesebene ebenfalls an der Planung gearbeitet. Mir war bereits in einem früheren Gespräch mit der Bezirksregierung angedeutet worden, dass die Arbeiten zum Regionalplan unter dem Vorbehalt der Landesplanung stehen. Wie nun jüngst in der Presse angekündigt hat die Landesregierung dazu bereits unter der Überschrift "Landesplanung für Nordrhein-Westfalen" eine eigene Internetseite eingerichtet, auf der die künftige Entwicklung des Landes sechs Monate lang zur Diskussion gestellt werden soll.

Die Verknüpfung der Landesplanung mit der Regionalplanung wird anschaulich unter dem Stichwort "Siedlungsflächen" erläutert. Dabei wird zu recht darauf hingewiesen, dass angesichts der demografischen Entwicklung "der sachgerechten Ermittlung der quantitativen Flächenbedarfe für die Siedlungs- und Gewerbeentwicklung eine zentrale Rolle" zukommt und alle Teile des Landes gleich behandelt werden sollen.

Besser kann man gerade auch die in Langenfeld sichtbaren Folgen überbordender Flächenversiegelung nicht umschreiben. Es ist dringend geboten, dem Verlust an Freiraum Einhalt zu gebieten. Ein Kampf um die schwindende Zahl von Einwohnern stärkt nicht die Solidarität in unserem Bundesland.

Es wird sich sicher lohnen, diese Plattform zur Landesentwicklung aktiv zu begleiten.

Langenfeld, den 8. Juli 2013


Wie leichtfertig in Langenfeld mit den Ressourcen umgegangen wird, sieht man auch an den Vorgängen um den Antrag für einen privaten Hubschrauberlandeplatz. Aber jetzt haben sich Verwaltung und die sie stützende Mehrheitsfraktion verkalkuliert; die Bürger sind wach geworden und protestieren gegen die Pläne zur Verschandelung der wenigen Freiflächen, die in der Stadt noch verblieben sind.


Egoistische Sicht rheinischer Kommunalpolitiker?

Heute titelt die Rheinische Post: "Regionalräte verbünden sich gegen Pläne von Rot-Grün".

Endlich ist der Flächenverbrauch zum Thema gemacht worden. Er soll nach dem Entwurf des LEP zwar nicht gänzlich verhindert, aber immerhin auf fünf Hektar pro Tag begrenzt werden. Und neue Industrien sollen vorzugsweise auf Brachflächen angesiedelt werden. "Solche Einschränkungen des Flächenangebots behindern die Wachstumsfähigkeit der Region", meinen dagegen die Regionalräte des Rheinlandes.

Da haben einige Politiker der Region noch immer nichts verstanden. Die Frage ist doch in der Tat berechtigt, ob wir uns unbeschränktes Wachstum noch leisten können. Wer mit offenen Augen und Ohren durchs Land geht, kann doch hinreichend beobachten, welche Belastung die Verdichtungszone Rheinland den hier wohnenden Menschen zumutet. Und die Bürger begehren auf: Gegen die Lärmbelastung durch Straßen-, Bahn- und Flugverkehr.

Warum ist es nicht möglich, auch den Landstrichen in NRW und darüber hinaus in ganz Deutschland eine Entwicklung zu gönnen, die noch Flächen dafür zur Verfügung haben? Auch dort wohnen Menschen, die einen Arbeitsplatz suchen. Sollen die Ballungszentren alles aufsaugen? Dann ist hier keine Luft mehr zum Atmen, kein erholsamer Schlaf ist mehr möglich! Und die ersten Wirtschaftsbosse gehen schon in die Luft, weil ihnen der Weg auf der Straße nicht mehr schnell genug ist (siehe: Hubschrauberlandeplatz).

Wann besinnen sich die Politiker und Wirtschaftsbosse wieder auf den Kern ihrer Aufgabe, dem Menschen zu dienen. Lesen Sie bitte auch meine Anmerkungen zum Thema Marktwirtschaft - Wert der Arbeit.

13.02.2014

Eingefügt am 16.11.2016
Was passiert, wenn im Ballungszentrum die Verkehrsinfrastuktur zusammenbricht, können Sie lesen unter Chaos auf der Opladener Straße in Reusrath

Zur Wechselwirkung mit dem Steuerrecht lesen Sie bitte auch meine
Anmerkungen zur Gewerbesteuer


Regionalplan im Wahlkampf 2014

Die Regionalplanung war auch Thema im Kommunalwahlkampf. Besonders die B/G/L hatte sich gegen den Bauwahnsinn gewandt und erntete den Vorwurf der CDU und des Bürgermeisters, falsche Tatsachen zu behaupten. Bezeichnend ist die Veröffentlichung auf der persönlichen Wahlkampf-Seite des Bürgermeisters wenige Tage vor der Wahl:
"CDU stellt klar: Flachenhof-Gelände wird auch in Zukunft nicht bebaut!".

Lesen Sie hierzu weiter unten meine Kommentierung zu der inzwischen vorliegenden
Stellungnahme der Stadtverwaltung!

Nachdem mir inzwischen zugetragen worden ist, wie CDU und Bürgermeister auf die kritischen Nachfragen von Bürgern, die sich zu diesem Thema an den CDU-Wahl-Ständen informieren wollten, reagiert haben, habe ich heute die Bezirksregierung per Mail gebeten, die Aussage des BM und der CDU ernst zu nehmen und die von der Stadt zum Regionalplan angemeldeten Flächen zur Erweitung der Bebauungsmöglichkeiten zu streichen.

Sollte jetzt dazu Widerspruch des BM und der CDU kommen, wissen alle Bürger einzuschätzen, wer tatsächlich wen belogen hat.

27.05.2014


Regionalplan Düsseldorf (RPD) hier: Erarbeitungsbeschluss

Die nächste Stufe der neuen Regionalplanung ist gestartet. Hier finden Sie die aktuelle Vorlage vom 27.5.2014. Bitte informieren Sie sich selbst. Nach einer ersten Durchsicht erscheinen mir folgende Unterlagen für Langenfeld von besonderer Bedeutung:

Sondierungen für eine zukünftige Siedlungsentwicklung
7.2.15 Planzeichen ed) Windenergiebereiche und ee) Windenergievorbehaltsbereiche
Übersicht zu Windenergiepotenzialbereichen

Ich habe dazu Verständnisfragen an die Bezirksregierung gerichtet und hoffe auf eine klärende Antwort. Dann werde ich das hier weiter kommentieren. Lt. einer inzwischen eingegangenen Abwesenheitsnotiz kann ich aber erst nach der Urlaubszeit mit einer Antwort rechnen.

29.06.2014

Hier ein Kartenausschnitt entnommen der Begründung Teil 1, Abschnitt 3.1.1 Siedlungsbereiche entwickeln, Freiraum schützen (Pfeil zur Kennzeichnung Flachenhof von mir eingefügt, die Schraffur ist original; vergl. Seite 27 der Begründung):

Diesen Abschnitt habe ich mir inzwischen näher angesehen und empfehle insbesondere die Seiten 17/18 zur weiteren Lektüre. Daraus wird deutlich, dass es Ziel der Regionalplanung ist, den Zuzug auf wenige Siedlungsbereiche zu begrenzen und die Bauleitplanung im übrigen allein am Eigenbedarf auszurichten. Der folgende Auszug bringt das auf den Punkt:

"Würde man diese Regelung nicht treffen, würde die wenige Siedlungsentwicklung, die überhaupt noch stattfindet, zu einem großen Teil in den nicht dargestellten Ortslagen passieren und dies würde eine nachhaltige ressourcenschonende Entwicklung verhindern. Es würde eine zersiedelnde Siedlungstätigkeit hervorrufen, die weitere Infrastrukturmaßnahmen erfordere. Teile der Bevölkerung würden zum Einkaufen, Schulbesuch oder Arbeiten zusätzlich erhebliche Wege zurücklegen. Regelmäßig würde hierdurch der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs hervorgerufen. Aber auch beispielweise die mobile Alterspflege würde sich verteuern."

Damit ist klar, eine Bauleitplanung zur Förderung des ungebremsten Zuzugs entspricht nicht den Vorstellungen der Regionalplaner!

Das bestätigt meine seit langem verfolgte Argumentation. Lesen Sie dazu bitte noch einmal meine Artikelserie, in der ich erstmals zu der überzogenen Bauleitplanung Stellung bezogen habe: Verlust von Ackerflächen - einmal quer gedacht. Und eines geht schon gar nicht: von der Regionalplanung ausgewiesene Siedlungsflächen als Verhandlungsmasse einzusetzen, um letztlich dann doch wieder in der breiten Fläche zu bauen! Wenn der Bürgermeister den Flachenhof nicht bebauen will, sollte er auch die Argumentation mit dem angeblich erforderlichen Zuzug endlich wieder in der Mottenkiste verstauen.

30.06.2014

Nachtrag vom 15.07.2014:
Ich habe jetzt eine Antwort von der Bezirksregierung erhalten. Sie geht inhaltlich zwar nicht auf meine Fragen ein, meine Anregungen sollen aber im Rahmen der weiteren Planungen berücksichtigt werden. Das offizielle Beteiligungsverfahren wird im Herbst eröffnet. Dann können Anregungen auch mit formeller Wirkung eingebracht werden. Die Frist dazu wird voraussichtlich bis Ende März 2015 gesetzt.


Eine Übersicht über aktuelle Baumaßnahmen in Langenfeld mit Angabe der dabei geplanten Wohnungseinheiten hat jetzt die Rheinische Post erstellt:
"Wohnungsbau in der City-Nähe boomt"
Und damit sind noch längst nicht alle gültigen Bebauungspläne ausgeschöpft!

Der Artikel von Herrn Meisel ist auch in der Westdeutschen Zeitung erschienen. Bitte beachten Sie die dortigen Leserkommentare.


Neufasssung der Vorlage!

Herr Karl Wilhelm Bergfeld, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe Langenfeld, hat durch eine Rundmail auf nachstehende Links hingewiesen, die eine Neufassung der Vorlagen an den Bezirksplanungsrat enthalten. Daraus ist ersichtlich, dass zwar der Flachenhof nicht mehr zur Besiedlung vorgesehen ist, dafür aber der Südwesten von Reusrath rund um die Grünewaldstraße/Brunnenstraße! Das ist eine gravierende Änderung, die der Kommentierung bedarf.

Zunächst ein technischer Hinweis: Die einzelnen Layer der Planunterlagen funktionieren online leider nur mit dem Internet Explorer. Den Nutzern von Firefox empfehle ich, die Datei auf den PC herunterzuladen und mit einem PDF-Reader zu öffnen. Die Darstellungsschichten lassen sich so stressfrei über die Lesezeichen steuern.

Sitzungsvorlage vom 10.09.2014 TOP 4/57 PA bzw. 5/57 RR
Zeichnerische Darstellung für Langenfeld

Nachstehend ein von mir aus der amtlichen PDF-Datei generierter Kartenausschnitt. Angeklickt ist die Ebene der neuen Darstellungen (gelb/beige = weitere Siedlungsfläche):

Mein Kommentar dazu

Man braucht schon etwas Geduld, um die im Regionalplan angedachten guten Lenkungsfunktionen zu verstehen und die möglichen Verirrungen künftiger Politik vor Ort abschätzen zu können. Entscheidend sind nämlich nicht die vielen guten Absichten, die Freiräume zu sichern, entscheidend ist der ausgewiesene Siedlungsraum und die Frage, was wirklich damit gemacht wird.

Die für Langenfeld maßgebliche zeichnerische Darstellung der geänderten Siedlungsstruktur habe ich vorstehend in einem Auszug dargestellt.

  • Nach den Erläuterungen in der Textfassung des Plans ist der ausgewiesene Siedlungsraum dafür gedacht, einen Zuzug (von auswärts) zu ermöglichen.
  • Ortsteile, die über die zeichnerische Darstellung hinausragen, dürfen nur für die dort bereits lebende Bevölkerung weiter entwickelt werden (Innenentwicklung).

Die nächste Frage, der es nachzugehen gilt, lautet: Was darf auf den für einen Zuzug geöffneten Flächen angesiedelt werden? Dafür erhellend sind folgende, aus den im Text enthaltenen Tabellen ersichtlichen Fakten:

Nach dieser Analyse stellt sich nun die Frage, ob geplant ist, das ausgewiesene Gebiet entlang der Grünewaldstraße und der Brunnenstraße nunmehr mit Gewerbeflächen auszustatten. Da es sich bei der ausgewiesenen Ergänzung der Siedlungsfläche um kleinräumige Areale handelt, ist ein geschlossenes Gewerbegebiet nicht vorstellbar. Außerdem fehlt für das Hinterland jegliche bürgerfreundliche überörtliche Anbindung. Somit scheidet eine solche Verwendung aus.

Wie rechnerisch dargestellt, besteht auch kein Bedarf, weitere Wohnbauflächen auszuweisen. Allerdings habe ich aus mehreren Quellen gehört, vor Ort mache sich die Sorge breit, dass tatsächlich eine Erweiterung der Wohnbebauung zur Debatte stehe. Ein stadtweit aktives Bauunternehmen soll bereits Ackerland aufgekauft haben. Und dieses Unternehmen baut vorzugsweise Reihenhäuser von der Stange. Eine Vorstellung, die so gar nicht mit dem Ziel der Regionalplanung zur Minimierung des Flächenverbrauchs in Einklang zu bringen ist, zumal gerade im Ortsteil Reusrath bereits immer mehr Einfamilienhäuser leer stehen oder absehbar leer stehen werden. Man muss sich nur mit offenen Augen umsehen.

Fazit:

Die vorstehend dargestellte Änderung des Regionalplans ist nicht durchdacht und deshalb abzulehnen. Es sollte dabei bleiben, dass dieser Ortsteil allein der Innenentwicklung vorbehalten bleibt. Und das Areal als Reservefläche für Tauschmöglichkeiten vorzusehen, entspräche schon gar nicht einer sachgerechten Gesamtplanung.

Auch in den Ortsteilen Immigrath und Richrath sind kleinräumige Ergänzungen der Siedlungsbereiche neu ausgewiesen. Auch dafür gelten die gleichen Vorbehalte.

30.08.2014

zuletzt überarbeitet am 25.11.2017 (Hervorhebung der Begriffsbestimmungen!)

Nachtrag:

Aufgrund meiner Nachfrage, wie es zu der Ausweitung der Siedlungsbereiche gekommen ist, hat mich die Bezirksregierung jetzt darauf hingewiesen, dass auch bereits in den zeichnerischen Darstellungen der vorherigen Entwurfsfassung die von mir beanstandete Ausweitung des Siedlungsraums markiert war. Erkenntnisse dazu waren aber nur schwer zu gewinnen, denn

  • das für Langenfeld maßgebliche Kartenmaterial war auf zwei Blätter verteilt,
  • durch die hervorgehobene Markierung für den Flachenhof waren die anderen Änderungen in den Hintergrund gerückt und
  • ein Schichtenplan, der die Veränderungen deutlicher macht und ganz Langenfeld im Blick hat, fehlte.

Somit bestätigt sich das Urteil von Mitbürgern, dass es schon sehr mühsam ist, selbst die Informationen aus der Planung herauszufiltern, die einen in die Lage versetzen, sachkundig zu prüfen, ob eigene Interessen und Vorstellungen von der Entwicklung der Stadt betroffen sind.

10.09.2014


"Städte werben bei Messe um Investoren"

Unter dieser Überschrift berichtet die Rheinische Post über die Bemühungen der Region, neue Investoren zu gewinnen. Habe ich da etwas falsch verstanden?

Im Zuge meiner vorstehenden Anmerkungen zur Regionalplanung habe ich meine Unterstützung dafür zum Ausdruck gebracht, dass in unserer dicht besiedelten Region kein Raum mehr ist für noch mehr Investitionen zu Lasten der freien Landschaft. Angesichts der demografischen Entwicklung müssen wir aufhören, die Landschaft zuzubetonieren.

Es gibt genügend Regionen, in der Menschen leben, die auch ein Anrecht auf Arbeitsplätze haben. Dort müssen sich Investoren ansiedeln, damit diese Regionen nicht entvölkert werden. Ich halte es für völlig kontraproduktiv, die hiesige Landschaft und Infrastruktur immer mehr zu belasten und andere Regionen auszubluten. Es ist nicht die Aufgabe der Politik, sich in einen kannibalischen Wettbewerb um Investoren und Einwohner zu begeben. Gerade im Rheinland gibt es doch den Spruch: "Man muss auch jönne könne!"

08.10.2014

Nachtrag vom 16.03.2018

PS: Wohin die Gier der Städte führt, habe ich inzwischen im Rahmen meiner Anmerkungen zur Verkehspolitik kommentiert: Parkplatzsuche in den Städten


Die Menschen der Region sind glücklich!

Unter der Überschrift "Rund um Düsseldorf sind die Menschen besonders glücklich" berichtet die Rheinische Post heute über den Glücksatlas 2014. Da sollte der Spruch am Schluss meiner vorhergehenden Anmerkung doch erst recht gelten!

Oder wollen die Bürgermeister und die sie tragenden Mehrheiten mit aller Gewalt dem anderen Spruch Geltung verschaffen, nach dem "der Teufel immer auf den größten Haufen sch...."? Und noch ein Spruch passt wohl zu dem Denken einiger Stadtfürsten:

Je mehr er hat, je mehr er will,
Nie schweigen seine Klagen still.

Hier die vollständige Fassung!

Etwas von seinem Glück abzugeben, könnte noch glücklicher machen!

09.10.2014


Stellungnahme zum aktuellen Arbeitsentwurf

Am 18.09.2014 hat der Regionalrat getagt und den Arbeitsentwurf zum Regionalplan verabschiedet. Wie ich aus der Bezirksregierung erfahren habe, bedarf es jetzt noch einiger technischer Arbeiten, um das umfangreiche Werk den Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme zuzuleiten und der Öffentlichkeit durch die Presse vorzustellen.

Trotz dieser Büroarbeiten können Bürger schon jetzt zu dem im Internet veröffentlichten Entwurf Position beziehen. Es ist zwar mühsam, sich alle relevanten Daten aus dem Internet zusammen zu suchen. Es ist aber ein sehr transparentes Verfahren und wer Interesse hat, findet auch sehr viel Material, das es lohnt, durchgearbeitet zu werden. In den vorstehenden Abschnitten dieser Seite finden Sie Hinweise auf die aus meiner Sicht für Langenfelder Bürger interessanten Teile des Entwurfs eines neuen Regionalplans. Das kann Ihnen die Beschäftigung mit dem Thema sicher erleichtern.

Meine eigene Stellungnahme (PDF-Datei) habe ich inzwischen der Bezirksregierung zukommen lassen. Bürgern, denen ich vorab davon Kenntnis gegeben habe, stimmen meinen Überlegungen zu.

Ich würde mich freuen, wenn meine Hinweise zu diesem für die Zukunft unserer Stadt so wichtigen Thema auf breites Interesse stoßen. Sie sollten es sich nicht nehmen lassen, eigene Anregungen in das Verfahren einzubringen. Zeit dazu ist bis Ende März nächsten Jahres. Schieben Sie das aber nicht so lange vor sich her, dann werden gute Gedanken schnell vergessen.

13.10.2014

So sehen das die Bürger

Zu meiner Stellungnahme habe ich folgende Mail erhalten, die ich mit Zustimmung des Verfassers wie nachstehend veröffentlichen darf:

...

vielen Dank für Ihre Stellungnahme, die eine Essenz des sehr umfangreichen Werkes „Regionalplan“ darstellt und leicht verständlich und nachvollziehbar die Problematik der einmal in Form von Plänen getroffenen Entscheidungen verdeutlicht. Es kann nun mal niemand in die Zukunft schauen; insofern ist es daher mehr als töricht, für teuer Geld erstellte Prognosen zu ignorieren!

Rückläufige Einwohnerzahlen in Städten sind nicht mit Ausweitung von Bauflächen zu kompensieren. Neben dem allen Gemeinden zu schaffen machenden demografische Wandel muss man sich auch fragen, woran es sonst noch fehlt, um eine Stadt attraktiv zu machen und zu halten.

Seit Jahren frage ich mich, was Jugendliche so machen, wenn die Konfirmandenzeit vorbei ist. Auf Schulhöfen „abzuhängen“ bringt wohl nicht die Erfüllung. M.E. ist hier dringender Handlungsbedarf geboten, um dem wöchentlich stattfindenden Alkoholkauf in hiesigen Einkaufszentren zu begegnen. Die Verantwortlichen sollten mal freitags gegen 20 Uhr die Geschäfte aufsuchen und sich fragen, ob das alles so richtig ist, was da abgeht!

Gleiches gilt für Einkaufsmöglichkeiten! Eine neue vorgehängte Fassade bringt nicht mehr Vielfalt in eine Stadt. Schon mal versucht, eine Rolle Nähgarn in Langenfeld zu kaufen? Oder ein paar Socken? Da muss man sich schon Verpflegung mitnehmen, um den Tag zu überstehen.

Völlig aus der Spur scheint mir die Ausweisung weiterer Bauflächen zu sein! Nachverdichtung und Umnutzung sind gefragt! Ich denke, dass ich mir beruflich bedingt hierüber ein Urteil erlauben kann. Städteplanung ist ein sehr komplexes Thema und bedarf einer sehr gewissenhaften Planung, die weit über die Interessen eines Bauträgers hinausgehen. Wer nur gewinnmaximiert denkt, mag ein guter Geschäftsmann sein, für die Allgemeinheit hingegen ist das zu wenig. Da hilft auch nicht der immer wieder gebetsmühlenartig wiederholte Hinweis auf Gewerbesteuer. Der geradezu ruinöse Kampf um Firmenansiedlungen durch unterirdisch niedrige Gewerbesteuern führt kurzfristig zum Kollaps. Das ist die Mentalität der „Blöd“-Märkte, von denen es kurzfristig auch nur noch einen geben wird. Aber immerhin kann ich mich noch an der ausführlichen Beratung von „Tech Nick“ erfreuen! Wie schön!

Als Folge davon entsteht Leerstand, da das „kleine“ Fachgeschäft nicht konkurrieren kann. Auslese nennt man das. Oder „Angebot und Nachfrage regeln das“. Und der Leerstand wird zunehmen, wenn hier nicht endlich gegengesteuert wird! Erst einer Gruppe aufmerksamer Bürger fällt auf, woran es mangelt und unternimmt etwas. Eigentlich sollte das Aufgabe der Stadt sein, oder? Wie sonst sind Aktionen wie „Kunst statt Leerstand“ zu erklären?

Auch die Ausweitung von Gewerbeflächen stößt mir sauer auf! Ich bin bestimmt nicht derjenige, der gegen Neues ist. Aber wie sich Langenfeld und speziell Reusrath in den letzten 20 Jahren verändert hat, ist schon bemerkenswert. Die erforderliche Ausweitung der Infrastruktur durch eben diese Gewerbeflächen vernichtet geradezu Boden! Und durch die geschickte Anordnung von Straßen an den hinteren Grenzen von Wohnbaugrundstücken kann man auch noch die seit Jahrzehnten dort wohnenden Menschen schröpfen. Und was haben die davon? Richtig! Nix! Das ist in meinen Augen keine verantwortliche Stadtplanung.

...


Demografie-Folgen in Goslar - weitere Gewerbeflächen in Langenfeld

Welche Auswirkungen die Alterung der Gesellschaft und die Wanderungsbewegung in die Ballungszentren auf die übrigen Regionen Deutschlands haben, lässt sich an einem Beispiel aufzeigen, über das jetzt DIE WELT berichtet: "Warum Goslar auf noch viel mehr Flüchtlinge hofft".

Zum einen zeigt der Bericht natürlich, wie hilflos die Politik auf die Flüchtlingswelle reagiert. Wenn nun der Oberbürgermeister Goslars ein Zeichen setzt und eine Willkommenskultur initiiert, so ist das für sich allein schon lobenswert. Ich weise darauf an dieser Stelle aber auch deshalb hin, weil sein Angebot an die überlasteten Nachbarstädte zudem deutlich macht, wie hilflos die Regionen außerhalb der Ballungsräume ihrer Ausblutung gegenüberstehen.

Eine Politik, die allen Regionen Deutschlands gleichbleibende wirtschaftliche Grundlagen einräumt, hilft allen Bürgern mehr, als der fortdauernde Wettbewerb um die Ansiedlung von immer mehr Gewerbe in den überquellenden Ballungszentren.

Wenn jetzt im Planungsausschuss der Stadt Langenfeld schon wieder darüber diskutiert wird, ein neues Gewerbegebiet in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle zu planen, obwohl das neu erschlossene Gewerbegebiet Reusrath Nord-West noch nicht einmal seiner Bestimmung übergeben ist, so zeigt dies die völlige Ignoranz gegenüber einer überörtlichen Planung, die für dieses Gebiet keinerlei Entwicklung vorsieht.

Das im Prinzip als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesene Gebiet ist nur in einem eingeschränkten Sonderbereich für den Gartenbaubetrieb vorgesehen. Darauf nunmehr noch weitere, dem Gewerbe dienende Einrichtungen zu planen, zeigt, dass die Mehrheitspartei nichts dazulernt. Gut, dass wenigstens die übrigen Parteien unisono dagegen gestimmt haben und so deutlich machen, dass die Langenfelder Planungswut auch Grenzen beachten muss.

23.11.2014


Erinnerungen an den Wahlkampf

Unter der Überschrift "Die Stadt verändert langsam ihr Gesicht" berichtet die RP über die Offenlegung des Regionalplans und die Erarbeitung einer Stellungnahme der Stadt Langenfeld. Zitat:

"Wie erwartet, sind nicht alle unsere Vorschläge berücksichtigt worden, die wir 2012 zum Teil als Alternativstandorte eingereicht hatten", sagt Anhalt. Beispiele hierfür seien etwa ein Wohngebiet am Flachenhof oder ein großes Wohn- und Gewerbegebiet rund um das Gartencenter Dehner.

Wieso komme ich da jetzt bloß auf den Spruch "Lügen haben kurze Beine!" ?

Ach ja; im Wahlkampf 2014 klang das doch alles noch ganz anders!

Weiteres Zitat aus dem Artikel der RP:

Im Entwurf für Langenfeld enthalten seien hingegen Lückenschlüsse an der Brunnen- und Grünewaldstraße ....

Wer sich dazu den Kartenausschnitt ansieht, kann schnell erkennen, dass es sich dabei kaum um einen Lückenschluss handelt. Bitte lesen dazu einfach meine Kommentierung vom 30.08.2014!

30.12.2014


Den ländlichen Regionen droht die Verödung

Unter der Überschrift "So kämpfen Dörfer gegen das Aussterben" berichtet die Rheinische Post über den Kampf des ländlichen Raumes gegen die Landflucht.

Anschaulich wird dargestellt, wie der Doppeleffekt einer allmählichen Schrumpfung der Bevölkerung in NRW zusammen fällt mit der Landflucht. Dörfer sterben aus und in den Ballungszentren fehlen Wohnungen. Man mag das als nicht aufzuhaltenden Trend abtun, man kann aber auch einmal darüber nachdenken, ob es wirklich sinnvoll ist, dass die Großstädte und die sie umgebende Ballungszone immer mehr Wirtschaftskraft bei sich zusammenführen und dem Leben im ländlichen Raum die Zukunft nehmen.

Es macht wenig Sinn, in einer hochindustrialisierten Gesellschaft alles an sich reißen zu wollen, aber danach mit dem so erzielten Ertrag Bürger und Regionen außerhalb der Ballungsgebiete alimentieren zu müssen, weil sie keine Chance mehr auf eine den Lebensunterhalt sichernde Arbeit haben. Alimentation mag zwar zunächst als bequem empfunden werden, glücklich wird der Mensch aber nur, wenn er seine persönlichen Aktivitätspotentiale ausleben und zum Zwecke des eigenen Unterhalts erfolgreich einsetzen kann. Regionalplanung hat den Sinn, den Bürgern in allen Regionen diese Chancen einzuräumen!

11.02.2015


Stellungnahmen von BUND und Stadt Langenfeld

Es liegen jetzt folgende Stellungnahmen vor:

Die Stellungnahme des BUND trifft voll und ganz mein Anliegen, das Ballungszentrum der Rheinschiene nicht noch weiter mit Siedlungsflächen auf Kosten der Natur zu füllen. Hinsichtlich der Gewerbeflächen wird zutreffend darauf hingewiesen, es stehe auch "nicht zu erwarten, dass bei der noch vorhandenen Reserve von 28 ha ein wirtschaftlicher Niedergang für Langenfeld ins Haus steht. Vielmehr wird in einer Stadt wie Langenfeld, deren Verkehrsinfrastruktur als ausgereizt anzusehen ist, jedes neu entwickelte Gewerbegebiet durch die damit erzeugten Pendlerströme die vorhandene verkehrliche Infrastruktur einem Verkehrskollaps näher bringen." Diese Belastungen lassen sich sehr gut an der Lärmbelastung in Langenfeld aufzeigen.

Auch die zur Wohnansiedlung bezogenen Positionen decken sich im Ergebnis mit meinen Überlegungen. Unterschiede sind nur in soweit vorhanden, dass ich bereit wäre, einer (langfristigen) Einbeziehung des Flachenhofs zuzustimmen, wenn dadurch sämtliche Ausweitungen in den Randbereichen der nördlichen und südlichen Ortsteile vermieden würden.

Interessant in dem Zusammenhang ist, dass der Landesentwicklungsplan (LEP) viel engere Grenzen für den Siedlungsraum in Langenfeld zieht:

Quelle: Internetauftritt der Landesregierung: "Erarbeitung des neuen LEP NRW"; vorstehender Kartenausschnitt ist der "Zeichnerischen Festlegungen des Entwurfs des Landesentwicklungsplans (PDF, 28,6 MB) entnommen.

Auffallend an dieser Karte ist der Umstand, dass weite Bereiche der bereits vorhandenen Bebauungen entlang von Ausfallstraßen und gewachsene Dorfstrukturen nicht in den entwicklungsfähigen Siedlungsraum aufgenommen werden. Besonders deutlich wird dies an Hand der Flächen in Richtung Wiescheid und im Südwesten von Reusrath. Die Landesregierung will offensichtlich viel intensiver gegen den Flächenverbrauch vorgehen. Dazu habe ich mir inzwischen aus den textlichen Vorgaben zum LEP einen Auszug angefertigt und dazu auch die Stellungnahme des Bezirksplanungsrates Düsseldorf angefügt. Die Abstimmung des Regionalplans mit dem LEP bleibt danach spannend.

Spannend ist es auch, die Stellungnahme der Stadt zu lesen.

Wie schon oben in den Erinnerungen an den Wahlkampf ausgeführt, enttarnt die Erarbeitung der städtischen Stellungnahme die Vorwürfe der CDU an die B/G/L, sie verbreite die Unwahrheit über die beabsichtigten Bebauungspläne. In mehreren Gegenüberstellungen "GEP 99 - Vorschlag Stadt - Darstellung Entwurf" wird aufgezeigt, wie sich die Stadt um eine Ausweitung der Siedlungsflächen bemüht hat. Insbesondere wird von den städtischen Planern belegt, dass die Stadt sehr wohl den Flachenhof einer Bebauung zuführen will!

Die Bürger sollten sich künftig sehr viel kritischer mit den Äußerungen des Bürgermeisters und der CDU auseinandersetzen. Die Frage, wer im Wahlkampf gelogen hat, lässt sich an Hand der amtlichen Ausführungen nunmehr leicht beantworten.

15.02.2015 - überarbeitet am 19.02.2015


LEP - Landesregierung in der Zange

Vorstehend habe ich schon darauf hingewiesen, dass die Landesregierung mit ihrem LEP offensichtlich viel strenger umzugehen bereit ist, als es die Regionalplanung versucht. Heute berichtet die Rheinische Post unter der Überschrift "NRW-Mittelstand will Rot-Grün stoppen" darüber, dass Experten der "Clearingstelle Mittelstand" die Landesregierung wegen der im LEP nieder gelegten Zielsetzung angreift und diese Ziele als wirtschaftsfeindlich ansieht.

Jetzt bin ich bestimmt nicht mit allem einverstanden, was in der Düsseldorfer Regierungsküche gekocht wird, aber die Zielsetzung des LEP unterstütze ich voll und ganz. Das stimmt nämlich mit meinen mehrfach wiederholten Forderungen überein, dass sich die Wirtschaft endlich wieder darauf besinnen muss, dass sie nach dem Willen unserer Verfassungseltern einer Sozialbindung unterliegt. Nicht alles, was dem finanziellen Erfolg der Wirtschaft zuträglich ist, ist auch gut für den Menschen und seine Umwelt!

Als die ersten Meldungen auftauchten, dass da etwas haken soll bei der Weiterberatung des LEP, habe ich der Ministerpräsidentin und Vertretern der die Landesregierung stützenden Parteien bereits geschrieben:

(...) Ich stimme dem grundsätzlichen Anliegen der Planung zu, weil sie sich nach meinem Einblick in die Diskussion ganz entschieden gegen den weiteren Flächenverbrauch wendet. (...) Bitte bleiben Sie bei dem Ziel der Ressourcen-Schonung. Es gibt noch andere Regionen Deutschlands und Europas, die auch ihre Chancen brauchen. Es nutzt uns nichts, wenn wir im Ballungszentrum NRW alle Wirtschaftsmacht vereinigen wollen, danach aber mit unserem Erfolg die Bürger anderer Regionen alimentieren müssen. Geben wir lieber allen eine Chance, mit ihrer Arbeit ein auskömmliches Einkommen zu erzielen.

An dieser Positionierung halte ich auch nach Kenntnis des Presseberichtes über die Einstellung der Wirtschaft zum LEP fest.

21.02.2015

Nachgeschoben ein Bericht der RP vom 06.03.2015 zum IHK-Ranking NRW. Wer das aufmerksam liest und quer denkt, versteht auch, warum ich meine, dass die Bauwut in Langenfeld und der gesamten Rheinschiene ein Ende haben sollte, damit auch andere Regionen ihre Chance erhalten. Wie es in anderen Regionen abwärts geht und dort um nacktes Überleben gekämpft wird, kann man auch nachlesen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift GEO - Ausgabe März 2015: "Über die Dörfer"!


Sitzung des Planungsausschusses

Über die bevorstehende Sitzung des Planungsausschusses berichtet jetzt auch die Rheinische Post: "Stadt gegen S-Bahn auf Güterzugstrecke". Ein Streit um die Sicherung von Standorten für eine etwaige Wiederbelebung des Personennahverkehrs auf der Güterzugstrecke ist völlig banal und wahrlich völlig neben der Spur. Die Regionalplanung bietet nur eine Möglichkeit an. Da ist die Stellungnahme des Fahrgastverbandes "Pro Bahn" schon viel realistischer. Warum sollte es in der Zukunft nicht doch angebracht sein, auf der Strecke zumindest tagsüber wieder einen angemessenen Personennahverkehr einzurichten, der die Straßen von den Pendlerströmen entlastet? Einen Widerspruch zu den Ausbauplänen der vorhandenen S-Bahn-Strecke sehe ich nicht.

Für mich zeigt allein schon die Überschrift, dass die Brisanz des durch die überbordende Planungswut ausgelösten Flächenverbrauchs nicht verstanden wird. Warum thematisiert der Redakteur nicht den Umstand, dass die Vorlage der Verwaltung nunmehr beweist, wer im Wahlkampf wirklich gelogen hat? Soll damit der Vergesslichkeit des Wählers Vorschub geleistet werden? Kritische Pressearbeit ist das nicht! Auf meine Ausführungen vom 30.12.2014 und vom 15.02.2015 sowie die Vorlage für den PU weise ich nochmals hin. In der Vorlage tauchen genau die Flächen wieder auf, die auch die B/G/L mit ihren Flugblättern im Wahlkampf bekannt gemacht hat. Vergleiche hierzu: Verlust von Ackerflächen - Der Wahnsinn geht weiter

25.02.2015

In der Sitzung des PU ist die Verwaltung mit ihrem Vorgeschlag unterlegen:
"Politiker wollen neue S-Bahn-Strecke" (Bericht der Rheinischen Post vom 28.02.2015)


Weiter Streit um den Landesentwicklungsplan (LEP)

Heute hat die Rheinische Post das Thema LEP zum Schwerpunkt erhoben und folgendes veröffentlicht:

Ich habe in meinen Anmerkungen immer wieder betont, dass wir angesichts der demografischen Entwicklung kein unendliches Wachstum erwarten können. Darum halte ich den im Interview geäußerten Grundtenor für richtig. Er deckt sich mit meinen Anmerkungen vom 21.02.2015.

Wenn Minister Remmel in dem Interview darauf verweist, dass es nicht sinnvoll ist, Bau- und Supermärkte auf der grünen Wiese zu planen und so dem Innenstadthandel Konkurrenz zu machen, ist das auch mein Ansatz, der Wirtschaft mehr Verantwortung für das Gesamtwohl abzuverlangen. Auch die Verwertung von Brachflächen muss in den Ballungsräumen Vorrang haben. Und wenn es dann trotzdem einzelnen Betrieben zu eng wird, sollten sie wirklich überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, dahin umzusiedeln, wo Menschen wohnen, die dringend Arbeit suchen. Ein Flächenangebot dort ist menschen- und umweltfreundlicher, als die Menschen in die Ballungszentren zu zwingen, ihre Heimat veröden zu lassen und den Ballungsräumen den letzten Rest freier Luft zum Atmen zu nehmen.

Auch sei hier noch einmal an meine Anmerkungen zu dem vernichtenden Wettbewerb erinnert, den sich immer wieder Kommunen im Kampf um die Anteile an der Gewerbesteuer liefern. Das hat nichts mit verantwortlicher Gestaltung der Lebensbedingungen zu tun. Gerade eine Partei, die das "C" im Namen führt, sollte sich da mal mit ihrer Kritik an der vom LEP geplanten Begrenzung des Ressourcenverbrauchs zurückhalten.

Zu der in dem Interview aufgestellten Behauptung, "Solar- und Windenergie werden über kurz oder lang voll marktfähig sein" verweise ich auf meine aktuellen Anmerkungen zur Windkraft vom 13.02.2015.

26.02.2015


Neue Daten über die Entwicklung der Regionen

Die Rheinische Post hat jetzt das Ergebnis der jüngsten Bevölkerungsprognose des Landesamts für Statistik bekannt gemacht: "Demografischer Wandel 20 Jahre später als erwartet" und kommentiert das unter der Überschrift "Boom-Region Rheinland".

Richtig ist die Erkenntnis, dass die Menschen immer dahin gehen, wo sie die besseren Lebenschancen erwarten. Aufgabe der Politik ist es aber, den Menschen auch dort, wo sie (noch) wohnen, eine Chance einzuräumen. Es kann nicht sein, dass jetzt die Ballungszentren "mit verstopften Straßen, höherer Kriminalität, explodierenden Grundstückspreisen und Mieten" zu kämpfen haben, während die "ländlichen Gebiete in NRW (...) entvölkert" werden.

Die Politik ist aufgerufen, steuernd einzugreifen. Der Landesentwicklungsplan und die Regionalplanung sind die dafür geschaffenen Instrumente.

25.04.2015


Alles auf Anfang?

Drei Berichte, nach denen offensichtlich der bisher geplante sorgsame Umgang mit unserer Landschaft über den Haufen geworfen wird:

Ich bin entsetzt, möchte die Entwicklung aber erst kommentieren, wenn ich mich mit den Änderungen näher befasst habe. Diese sind auf der Homepage der Landesregierung NRW zu finden.

30.04.2015

Inzwischen habe ich versucht, die von der Landesregierung beschlossenen Änderungen substantiell zu verstehen. Es fällt mir schwer, dem Beschluss etwas Positives abzugewinnen.

Die Umwandlung von "Zielen" in "Grundsätze" führt aus meiner Sicht zu einer Verwässerung. Für mich sieht es so aus, dass zwar landesweit der Flächenverbrauch eingeschränkt und letztlich auf Null reduziert werden soll, bei genauer Betrachtung lassen sich die Begriffsverschiebungen aber dahin interpretieren, dass die Ballungsräume weiter verdichtet und die ländlichen Bereiche ausgeblutet werden sollen. Das mag überzeichnet klingen, liest man aber aufmerksam die Zwischentöne, wird dem kannibalischen Wettbewerb der Kommunen um Einwohner und Gewerbebetriebe keinerlei Riegel vorgeschoben.

Schade für den Aufwand!

06.05.2015


Mein Gastvortrag auf der Bürgerversammlung der B/G/L


Aktuelle Zahlen zum demografischen Wandel

Unter der Überschrift "NRW schrumpft um eine halbe Million Menschen" berichtet die Rheinische Post über aktuelle Zahlen, die jetzt die Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht hat.

Das schließt sich an an frühere Berichterstattungen. Auf meine Kommentierung vom 11.02.2015 darf ich verweisen, um mich nicht ständig zu wiederholen.

08.07.2015


Noch eine klare Aussage!

Unter der Überschrift "Düsseldorfer sollen in Wuppertal wohnen" berichtet die Rheinische Post über eine Diskussion, wie die ungleiche Entwicklung in zwei naheliegenden Großstädten ausgeglichen werden könnte.

Ein Zitat in dem Bericht bringt es auf den Punkt:

"Das Problem ist, dass jede Kommune ihren Wohnungsbedarf für sich selbst plant und keine Einwohner an Städte mit Leerstand abgeben möchte."

Solange diese Art solitären Denkens vorherrscht, können Landes- und Regionalplanung nicht das erreichen, was sie sich zum Ziel gesetzt haben.

09.07.2015


Auch die Landwirte melden sich zu Wort

Unter der Überschrift "Kreisbauernschaft warnt: 'Auf Beton wächst kein Brot'" berichtet die Rheinische Post über eine Stellungnahme der Landwirtschaft des Kreises Mettmann, in der treffend das Dilemma der unterschiedlichen Anforderungen an die Flächen aufgezeigt wird.

Leider wird in dem Artikel nicht ausdrücklich Bezug genommen auf die Landesplanung und den Regionalplan, die gemeinsam das Problem lösen sollen. Wie ich auf dieser Seite immer wieder dargelegt habe, ist es gerade im hiesigen Ballungsraum so wichtig, endlich der Bauwut entgegen zu treten.

Ich habe ein wenig recherchiert und die der Meldung vorausgegangene grundlegende Pressemitteilung des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV) gefunden. Darin wird diese Verbindung allerdings hergestellt und ausdrücklich bedauert, dass die Landesregierung die Ziele der Landesplanung hinsichtlich des Flächenverbrauchs verwässert hat. (vergl. "Alles auf Anfang?")

Wer hört jetzt endlich diese Botschaft?

27.07.2015

Sorgen der CDU:

Die Botschaft wird offensichtlich nicht gehört:
"CDU befürchtet zu wenige Flächen für Wirtschaft in NRW"
berichtet die Rheinische Post.

Ich neige dazu, die Worte "wirtschaftsfeindliche Umweltpolitik" in "umwelt-feindliche Wirtschaftspolitik" umzudrehen, um die Frage zu stellen, wann endlich die wirklichen Probleme ins Bewusstsein der Menschen rücken. Weltweit erleben wir den Verlust der natürlichen Ressourcen. Die Wirtschaft allein sichert eben nicht unsere Existenz!

Es scheint hier angebracht, aus der Umwelt-Enzyklika des Papstes zu zitieren:

Das Verschwinden der Demut in einem Menschen, der maßlos begeistert ist von der Möglichkeit, alles ohne jede Einschränkung zu beherrschen, kann letztlich der Gesellschaft und der Umwelt nur schaden.

(siehe dort Tz. 224)

Wann erinnert sich die CDU an die Bedeutung des "C" in ihrem Namen?

30.07.2015


Planung ohne Verstand

Schon vor rund drei Jahren habe ich am Anfang dieser Seite den Wettbewerb der Städte um Einwohner und Wirtschaftskraft kritisiert. Auch in meinem Gastvortrag auf der Bürgerversammlung der B/G/L habe ich zu der Frage nach neuen Gewerbegebieten einen Bedarf verneint und darauf hingewiesen, dass es unlogisch ist, auf großen Messen für den Standort Langenfeld zu werben, wenn doch angeblich die Flächen gar nicht reichen, den Bedarf zu decken.

Jetzt berichtet die Rheinische Post: "Langenfeld wirbt offensiv für sich selbst"

Und in diesem Bericht wird ausgeführt, dass "laut Wirtschaftsförderin Heike Schönfelder insgesamt noch elf Hektar Nettofläche mit voll ausgebautem Glasfasernetz verfügbar" seien. Da ist doch ganz offensichtlich am tatsächlichen Bedarf vorbei geplant und investiert worden, wenn jetzt mit einer 50.000 Euro teuren Kampagne Gewerbebetriebe aus Köln und Düsseldorf abgeworben werden müssen, um die Flächen zu vermarkten!

Ursache dieser schizophrenen Verhaltensweise ist die Gewerbesteuer! Wann lernt die Politik daraus und ersetzt dieses archaische System endlich durch das Zuschlagsrecht zur Einkommensteuer? Dann sind die Bürgermeister nicht mehr Gefangene einer kannibalischen Planungspolitik.

Auch habe ich auf dieser Seite inzwischen mehrfach - zuletzt noch in der vorausgehenden Anmerkung - darauf verwiesen, dass es gerade einer Partei mit dem "C" im Namen gut ansteht, sich zurück zu nehmen, und eine Wirtschaftspolitik zu betreiben, die auch den Bürgern in anderen Regionen Chancen für ein auskömmliches Leben lässt.

Der Verdruss der Nachbarstädte über die Werbetafeln aus Langenfeld ist nicht nur verständlich, sondern voll berechtigt!

12.08.2015

15.08.2015 Rheinische Post: "Leverkusener erzürnt über Abwerbe-Aktion"

Noch ein Zitat aus der Umwelt-Enzyklika des Papstes:

„(...) angesichts des unersättlichen (...) Wachstums, das jahrzehntelang stattgefunden hat, (muss man) auch daran denken, die Gangart ein wenig zu verlangsamen, (...)"

(siehe dort Tz. 193)

Zweifelhafte Ehrung

08.10.2015 Rheinische Post: "Minister ehrt die Stadt für ihren Weitblick"

Ich war mir nicht sicher, ob und wie ich das kommentieren sollte. Diese Frage ist mir nun abgenommen worden, denn die Rheinische Post hat heute eine "Zugabe" geliefert, die die Bauplanung auf den Punkt bringt und damit die Lobhudelei treffend entlarvt:

"Heimatgefühl muss man sich leisten können"

Ich kann mich nun zurücklehnen und auf meine früheren Ausführungen verweisen.

10.10.2015


Kommen wir endlich wieder auf den Punkt?

Unter der Überschrift "Landwirte beklagen den Landverbrauch" berichtet die Rheinische Post über eine Veranstaltung der Kreisbauernschaft auf dem Hof von Landwirt Josef Aschenbroich.

Bei dieser Veranstaltung haben die Landwirte offensichtlich den Kern unserer verfehlten Siedlungspolitik zum Anlass genommen, harte Kritik zu üben:

"Während sich Investoren Parzelle um Parzelle sichern, können viele Bauern die Pacht nicht mehr zahlen und haben das Nachsehen."

Zugleich haben die Bauern das ganze Gehabe um die Planung von "Ausgleichsflächen" als zusätzliche Vernichtung landwirtschaftlicher Flächen gebrandmarkt.

Damit wird endlich wieder einmal deutlich, wie verfahren die örtliche Siedlungspolitik ist; sie kostet uns den notwendigen Raum zur Versorgung mit den Grundbedürfnissen des täglichen Lebens. Auf diese Zusammenhänge hatte ich schon am 03.12.2012 aus Anlass der Diskussion um die Windkraft unter der Überschrift Quergedacht hingewiesen.

Die Diskussion wiederholt sich ständig; wann ändert sich endlich Grundlegendes in der Politik?

09.11.2015


Sorgen der Landwirte

Selbst auf dem Lande aufgewachsen, habe ich immer wieder mit Interesse die Sorgen der Landwirte verfolgt. Dabei muss ich leider feststellen, dass den Bürgern in den mit Supermärkten bestens ausgestatteten Städten oft das Gespür dafür verloren gegangen ist, welche Mühen es kostet, einen Hof zu bewirtschaften, um eine ertragreiche Ernte einzufahren, von der der Bauer und seine Familie leben und den Hof unterhalten kann.

So wie die Industrie ihre Investitionen zur Erneuerung der Produktionsprozesse (und oft auch leider zur Einsparung von Arbeitsplätzen!) über den Preis ihrer Ware finanziert, so muss auch der Landwirt aus seinen Ernteerlösen teure Arbeitsgeräte unterhalten und ständig erneuern. Familienfremde Arbeitskräfte kann er sich angesichts der hohen Industrielöhne schon lange nicht mehr leisten. Wer will schon für wenig Geld wie früher über die Äcker kriechen, um Unkraut zu jäten oder die gerodeten Kartoffeln aufzulesen?

Unter der Überschrift "Burnout bei Bauern - Alles Mist!" berichtet die Süddeutsche Zeitung über die seelisch und körperlich bedingten Auswirkungen auf die Gesundheit der Landwirte. Und das alles nehmen sie auf sich, damit die Regale der Supermärkte so reichhaltig gefüllt sein können, wie sie nun mal gefüllt sind.

In diesem Artikel werden alle die Schwierigkeiten aufgelistet, die die Profit orientierte Gesellschaft den Landwirten aufbürdet. Und wenn am Schluss des Artikels der Widerspruch angesprochen wird, dass das Leben und Arbeiten an frischer Luft doch eigentlich gesund sei und deshalb Städter Erholung auf dem Bauernhof suchen, um einem Burnout vorzubeugen, während der Landwirt kaum einen Ausweg aus dem "Tretradl" findet, so wird deutlich, wie weit sich unsere Gesellschaft von den natürlichen Grundlagen ihres Lebens entfernt hat. Die Sorge um das tägliche Brot ist angesichts des Überangebots im Supermarkt in Vergessenheit geraten.

29.11.2015


Jetzt Sorgen der Wirtschaft

Unter der Überschrift "Wirtschaft hält Landesentwicklungsplan für gewerbefeindlich" berichtet die Rheinische Post über eine gemeinsame Stellungnahme der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen.

Ich habe mich schon mehrfach gegen ein ungezügeltes Wachstum ausgesprochen. Lesen Sie dazu bitte meine früheren Anmerkungen; z.B. die vom 26.02.2015. Auch in weiteren Anmerkungen habe ich das Thema aufgegriffen: 13.02.2014 - 30.07.2015 - 12.08.2015. Und mit den Sorgen der Landwirte, zu denen ich eine besondere Nähe nicht verhehlen kann, habe ich mich noch am 29.11.2015 beschäftigt.

19.01.2016


Landwirte melden sich noch einmal zu Wort

Unter der Überschrift "Acker wird immer teurer" berichtet die Rheinische Post noch einmal über die Sorgen der Landwirte.

Ich will mich nicht wiederholen; auf dieser Seite habe ich schon viele Argumente für die notwendige Beschränkung des Wachstums zusammengetragen.

Gut so, dass sich die Landwirte kämpferisch geben.

22.02.2016

PS: Ich habe mich entschlossen, es doch nicht bei einem Hinweis auf den Presseartikel zu belassen. Lesen Sie bitte, welche Gedanken ich unter der Überschrift Landwirtschaft im Ballungszentrum zusammengetragen habe.


Haushaltslücken und der Kampf um Gewerbeansiedlung

Heute berichtet die Rheinische Post über die Abschlussberatung zum Kommunalhaushalt von Langenfeld: "Im Haushalt fehlen 9,4 Millionen Euro". Die Grünen schlagen vor, die Gewerbesteuer um 20%-Punkte anzuheben, um diese Lücke zu schließen.

Gegen die Anhebung der Gewerbesteuer wendet sich der Bürgermeister und meint, "es gelte, die in Reusrath und Berghausen neu geschaffenen Gewerbegebiete mit Unternehmen zu belegen, die zusätzliche Arbeitsplätze nach Langenfeld bringen".

Den vernichtenden Wettbewerb um die Gewerbesteuer zahlenden Betriebe habe ich hier schon mehrfach gebrandmarkt. Zuletzt noch am 21.10.2015. Und jetzt stellt sich heraus, dass es schwer fällt, neue Flächen zu vermarkten. Das neue Gewerbegebiet in Reusrath steht seit längerer Zeit für eine Ansiedlung fertig hergerichtet bereit. Und was tut sich dort?

Zwei Betriebe aus dem nördlichen Ortsteil Richrath schlagen ihr neues Domizil im südlichsten Stadtteil auf und ein Ingenieursbüro, das bisher in einem Wohnhaus in Reusrath residierte, errichtet einen modernen Bürobau.

Alles also Eigengewächse, die lediglich von einer Ecke in die andere Ecke des Gartens umgepflanzt werden.

Da frage ich doch mal ganz schlicht:

  • Wo kommen da neue Arbeitsplätze her?
  • Hat man am Bedarf der Wirtschaft vorbei geplant?
  • Und deswegen fällt es so schwer, die seit längerer Zeit bereit stehenden Flächen zu vermarkten?

Die Regionalplanung dazu zu benutzen, immer mehr Ackerfläche in Gewerbefläche umzuwandeln, in der Hoffnung, dadurch mehr Gewerbesteuer zu generieren, ist purer Unfug. Gerade im Ballungszentrum sollte man darauf verzichten, um so den letzten Freiraum zu erhalten.

15.03.2016

Eine spannende Anfrage der SPD: Leerstände Gewerbeflächen

Und nun die Antwort:

08.06.2016 - Rheinische Post:
"Langenfelder Gewerbegebiete füllen sich langsam"

Nachtrag vom 05.04.2017:

Rheinische Post: "Gewerbepark Galkhausen ist komplett"

Wieder nur erreicht durch Umsiedlung eines Betriebes innerhalb von Langenfeld!

Und der Bürgermeister wird bescheidener; wie anders ist das Zitat der Rheinischen Post zu werten: " 'Wir versuchen, vorhandene Firmen zu halten, ihnen Erweiterungsmöglichkeiten zu geben und neue anzusiedeln', bringt er die Zielrichtung der Stadt auf den Punkt."

Die Neuansiedlung zur Schaffung von Arbeitsplätzen steht somit nicht mehr an erster Stelle! Ist das endlich die Einsicht, dass der kannibalische Wettbewerb der Städte ein Ende haben muss?

Übrigens: Die Werbebanner an der Zufahrt zum neuen Gewerbegebiet Reusrath-Nordwest sind in den letzten Tagen abmontiert worden. Da will man wohl nicht noch jahrelang auf seine erfolglose Werbung hinweisen. "High speed" ist eben doch nicht der erhoffte Renner!

Nachtrag vom 29.09.2018:

Rheinische Post: "Lkw-Fahrtraining entnervt Anwohner"

Zitat aus dem Bericht:

"Nach stressigem Arbeitstag fanden sie oft Entspannung im Garten. Jedenfalls so lange, bis die Straßen im unmittelbar angrenzenden Gewerbegebiet Reusrath Nord-West fertig waren. Seither ist es mit der Ruhe vorbei. Fahrschulen von Hilden bis Leverkusen haben das Gelände als Verkehrsübungsplatz entdeckt."

Diese Beeinträchtigung ist durch unsere Beobachtung nachzu-vollziehen, da wir selbst oft einen Spaziergang durch dieses Gebiet machen. Wie vorstehend angemerkt, finden die Gewerbeflächen nicht den gewünschten Zulauf. So entwickeln sich eben andere Formen der Nutzung. Für Spaziergänger, insbesondere solchen mit Hunden, ein Paradies. Inzwischen aber auch immer mehr Fahrschulen, die dort ihre Übungen abhalten.

"Der Schlusssatz im amtlichen Schreiben lässt Christine H. wenig Hoffnung: 'Eine Lösung des Problems wird sich erst ergeben, wenn dort alle Flächen besiedelt und damit für die Fahrschulen uninteressant sind.' “

Da sollte eigentlich auf eine andere Lösung gesetzt werden!


Geänderter Planentwurf (2. Beteiligung)

Inzwischen wird an einem geänderten Planentwurf gearbeitet, der ebenfalls zu einer öffentlichen Beteiligung führt. Die Unterlagen sind wieder sehr umfangreich. Nach erster Durchsicht ist nicht zu erkennen, dass sich für Langenfeld wesentliche Änderungen gegenüber der bisherigen Fassung ergeben. Meine Bedenken gelten also weiterhin.

Ich werde mich mit den Unterlagen noch beschäftigen, möchte aber allen Interessierten auf diesem Wege schon einmal die Beschäftigung mit dem Plan durch folgende Links erleichtern:

26.07.2016

Um mir die Arbeit einer Durchforstung sämlicher Unterlagen zu erleichtern, hatte ich bei meiner Gesprächspartnerin angefragt, in welchen Papieren ich denn nachlesen könne, wie meine bisherigen Stellungnahmen und Anregungen bewertet und verarbeitet worden sind. Darauf habe ich nun folgende erfreuliche Antwort erhalten:

"...alle eingegangenen Stellungnahmen werden im Laufe des Verfahrens regionalplanerisch bewertet – es geht nichts verloren. Die gemeinsame Übersicht aller regionalplanerischen Bewertungen (zu Stellungnahmen aus der ersten und zweiten Beteiligung) wird jedoch erst im Vorlauf des durch den Regionalrat zu fassenden Aufstellungsbeschluss veröffentlicht werden. Ich bitte daher um Verständnis dafür, dass diese zurzeit noch nicht zur Verfügung steht."

Eine positive Antwort, mit der man beruhigt abwarten kann, wie die eigene Stellungnahme noch aufgearbeitet werden wird. Und zugleich ein Beispiel dafür, dass Einwendungen und Anregungen der Bürger doch noch Beachtung finden.

06.08.2016

PS: Inzwischen gibt es auch für die Neufassung 2016 wieder eine zeichnerische Darstellung für ganz Langenfeld, in der Technik, wie sie auch für die Fassung 2014 erstellt worden war. Meine Hinweise zur Funktion gelten auch jetzt wieder.

Legt man beide Versionen nebeneinander, werden die aus den einzelnen Arbeitsebenen ersichtlichen Änderungen eigentlich noch deutlicher. Erkennbar sind ein verbesserter Freiraumschutz im Süden und Änderungen in der Verkehrsplanung im Norden der Stadt. Meine Bedenken gegen die Ausweisung von neuen Siedlungsflächen gelten fort. Welche Bedenken insgesamt vorgebracht worden sind, ist folgendem Link zu entnehmen:

Stellungnahmen zum ersten Entwurf des Regionalplans Düsseldorf (in tabellarischer Form)


Stellungnahme der Stadt Langenfeld

Inzwischen hat die Verwaltung eine Stellungnahme erarbeitet und dem Planungsausschuss zur Vorberatung vorgelegt. Die Unterlagen sind über den Sitzungskalender einsehbar. Da ich Zweifel hege, dass Sie dauerhaft auf dem Server der Stadt erreichbar sein werden, habe ich sie mir heruntergeladen und hier gespeichert:

Über die Vorlage wird endgültig am 27.09.2016 im Rat abgestimmt.

15.09.2016


07.10.2016 - Rheinische Post:
"Langenfelder fordern Änderungen im Regionalplan"

Zitat aus dem Bericht:
"Dieter Braschoss (CDU) kritisiert, dass die im März letzten Jahres angeregten Gewerbeflächen am Alten Knipprather Weg bislang nicht im Entwurf aufgenommen wurden. Hingegen stören sich die Grünen laut Dr. Günter Herweg an von ihnen nicht gewollten Siedlungsflächen in Reusrath-Süd oder am Tönnesbrucher Feld."

Deutlicher kann der Gegensatz zwischen Baulobby und Naturschützern nicht zum Ausdruck gebracht werden.

Beim Lesen weiterer Papiere zum Regionalplan ist mir jetzt noch einmal aufgefallen, dass der Migrationsdruck in die Ballungsräume einfach als zwangsläufig gegeben hingenommen und daraus weiterhin die Notwendigkeit abgeleitet wird, hier im Ballungsraum noch mehr Freiraum zu vernichten. Das eigentliche Problem wird so immer wieder verdeckt:

Zum Schutz ihrer Lebensgrundlagen müssen die Ballungsräume endlich einmal Verzicht auf immer mehr Gewerbeansiedlung üben, damit andere Regionen ebenfalls eine Chance erhalten und so dem Migrationsdruck in den Ballungsraum begegnet werden kann.

Nachtrag vom 20.09.2017:
Am 06.07.2017 hat der Regionalrat Änderungen der Planung beschlossen. Den Langenfeld betreffenden Auszug finden Sie hier.
Damit steht dem Wunsch der Stadt Langenfeld nach Erweiterung der Gewerbeflächen am Alten Knipprather Weg nichts mehr entgegen.
Im Lichte dieser Änderung gewinnen die nachstehende Kolumne der RP vom 09.10.2016 und meine Hinweise zu den Schmutzecken von Langenfeld aber weiter an Bedeutung!
Nachtrag vom 27.09.2017:
Jetzt berichtet auch die Rheinische Post.

09.10.2016 - Rheinische Post:
"Nach der Expo Real ist vor der Expo Real"

Zitat aus der Kolumne:
"Nach dieser kecken Aktion war die Fallhöhe groß. Und ernüchternd ist festzustellen, dass sich in beiden neu geschaffenen Gewerbegebieten seither noch keine weitere Firma hinzugesellt hat."

Ein Rückblick, der es auf den Punkt bringt!

Hinweis auch auf meine Ausführugnen Die Schmutzecken von Langenfeld

Was passiert, wenn im Ballungszentrum die Verkehrsinfrastuktur zusammenbricht, können Sie lesen unter
Chaos auf der Opladener Straße in Reusrath


Beratungen in der Sitzung des Planungsausschusses am 17.11.2016

In der heutigen Sitzung wurde auch das Strategiekonzept Wohnen 2025 vorgestellt. Nach den Worten des städtischen Planers, Herrn Anhalt, soll es Ziel sein, den Stand der Einwohner bei 59.000 zu halten. Dabei wies er selbst auf den "Sterbeüberschuss" hin.

In der Bürgerfragestunde hatte schon zuvor ein Besucher gefragt, ob die Wohnungsplanung denn real sei. Immerhin gehe das Statistische Landesamt von einer Abnahme der Bevölkerung in NRW von rund einer Millionen Bürgern aus. Wo denn dann hier ein weiterer Bedarf herkommen solle.

Herr Anhalt setzte dem entgegen, hier in der Rheinschiene sei das alles anders.

Ich habe mich schon mehrfach gegen ein ungezügeltes Wachstum ausgesprochen. Lesen Sie dazu bitte meine Aufstellung vom 19.01.2016. Und unter der Überschrift Kommunal-Soli - Entrechtung der Kommunen? habe ich die Auffassung vertreten, dass die geforderte Solidarität darin bestehen sollte, erst einmal auf den ruinösen Wettbewerb um Einwohner und Gewerbebetriebe zu verzichten.

Und in meinem Leserbrief Flüchtlingskrise - einmal anders betrachtet habe ich unter Bezugnahme auf Papst Franziskus dargelegt, dass es immer besser ist, dem Konkurrenten eine eigene Chance zu lassen, statt ihn zu ruinieren und nachher mit milden Gaben unterstützen zu müssen.

Wann kommt ein solches von Zusammenhängen gelenktes Denken endlich in den Köpfen der ewig auf Profit gepolten Planer und Politiker an?

17.11.2016


Daniel Fuhrhop: "Das Bauen verbieten!"

Ich habe gerade innerhalb der Sendung "Neugier genügt" auf WDR 5 die "Redezeit mit Daniel Fuhrhop" verfolgt.

Eine mutige, aber vollkommen richtige Aussage. Er fordert, statt immer mehr Menschen in die Städte zu locken, sollte man endlich über Programme nachdenken, die sterbenden Städt zu revitalisieren. Auch sollten Ideen entwickelt werden, ungenügend genutzten Wohnraum effektiver zu nutzen, durch Untervermietung oder Teilung einer großen Wohnung in kleine Wohnungen. Immer mehr Neubaugebiete erforderten auch zusätzliche Infrastruktur, was aber den Kommalpolitikern immer erst hinterher auffalle.

Ich fühlte mich in meiner am Anfang dieser Seite vertretenen Idee vom Wohnungstausch voll bestätigt.

16.01.2017


30.05.2017 - Rheinische Post:
"Düsseldorf: FDP wehrt sich gegen Wohnpläne"

Zitat aus dem Bericht:

"Die FDP würde solche Pläne in keinem Ratsgremium mittragen. Der dörfliche Charakter der Stadtbezirke im Norden dürfe nicht verloren gehen."

Ich finde es erstaunlich, dass sich die FDP in Düsseldorf für den Erhalt letzter dörflicher Strukturen einsetzt. Das sollten doch auch die Städte im Umkreis von Düsseldorf tun. Aber im Wettbewerb um Einwohner und Gewerbebetriebe bringen diese ihre letzten Freiflächen als Opfer auf dem Altar des Wachstums dar, statt auch ferneren Regionen eine Chance zu lassen!


Nachdenkliches gefunden:

Ich meine, dass es wirklich an der Zeit ist, in größeren Zusammenhängen zu denken: Wo bleibt die Pflege gewachsener Strukturen? Wo der Schutz unserer Freiräume? Richtig ist das Fazit der Süddeutschen Zeitung:

"Einiges ... ließe sich schon tun. Neues Bauland auszuweisen, muss schwerer werden. Und die Entscheidung darüber sollte nicht nur bei den Gemeinden liegen, die untereinander in einem unheilvollem Wettbewerb stehen. Die Ortskerne bedürfen der Pflege. Und dort, wo der Leerstand problematisch ist, sollte gelten: Etwas Neues darf nur bauen, wer etwas Altes abreißt."


Pendlerströme

Unter der Überschrift "NRW: Immer mehr pendeln lange Strecken" berichtete die Rheinische Post am 05.09.2017 über die deutliche Zunahme der Pendlerströme. Die Ursachen dafür sind in der Bündelung der Arbeitsplätze in den Ballungszentren des Landes zu suchen. Dagegen habe ich mich auf dieser Seite bereits in mehreren Anmerkungen gewandt:

Heute habe ich in der Rheinischen Post einen Leserbrief gefunden, der die Problematik ebenfalls aufgreift und auf den Punkt bringt:

Es ist in der Tat die Wirtschaft, die nicht bereit ist, sich den Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Vielmer zwingt sie diese sogar noch, sich dem Streben der Wirtschaft nach Profit zu beugen. Schön, dass auch andere ihre Zurückhaltung aufgeben und die Fehlentwicklungen öffentlich anprangern.

In meinen diversen Anmerkungen zur Sozialpolitik habe ich zudem Lösungen angemahnt, endlich wieder auf den Boden der sozialen Marktwirtschaft zurückzukehren. Natürlich braucht die Wirtschaft ihre Erfolge, um dem Bedürfnis der Bürger dienen zu können. Aber Dienen geht vor Profit!

Einen völlig anderen Aspekt habe ich unter dem Stichwort Pendlerpauschale beschrieben. Das mag zunächst wie ein Widerspruch aussehen; Fakt ist aber, dass der hohe Grad der geforderten Mobilität erst dann wieder in vertretbare Bahnen gelenkt wird, wenn es die Politik schafft, allen Menschen in allen Regionen einen angemessenen Arbeitsplatz zu beschaffen. Dazu gehören Strukturen, die moderne Arbeitsplätze auch in Regionen außerhalb der Ballungsgebiete ermöglichen. Neben der Pflege der Verkehrsinfrastruktur gehört dazu auch der Ausbau der digitalen Netze. Welches Augenmaß dabei zu beachten ist, finden Sie in meinen Anmerkungen über die Kosten des Internets

18.09.2017

Nachtrag vom 27.04.2018:

"NRW versank am Freitagnachmittag im Stau"

Bitte beachten Sie die Leserbriefe, die m.E. voll den Kern des Problems treffen; ein Beispiel: "Eigentlich ist es ganz einfach, es leben einfach viel zu viele Menschen in NRW. Unsere Infrastruktur ist dafür überhaupt nicht ausgelegt."


Zum Tag der Deutschen Einheit

Zwei Zitate aus der Rheinischen Post:

"Geld alleine schafft noch keine Einheit"

"Die Perspektive auf eine gute Zukunft fehlt"

"Kreis präsentiert sich auf der Expo-Real"

"Die Expo Real bietet die Chance, die Standortvorteile des Kreises Mettmann als Zentrum inmitten der Zentren hervorzuheben und so langfristig Investitionen im Kreis zu fördern."

Solange dieser Widerspruch zwischen schönen Analysen und hartem Wettbewerb nicht aufgelöst wird, wird es noch lange dauern, bis "zusammen wächst, was zusammengehört" !

03.10.2017


07.10.2017 - Rheinische Post: "Wakeboarder macht Mauer-Ritt an der Burg"

Zitat aus dem Bericht:

"Die Bildmontage zeigt in einer Sequenz Profi- Wakeboarder Nico von Lerchenfeld [ bei einem ] so genannten 'Wallride' vor dem altehrwürdigen Haus Graven."

Große Schau - hilft aber nicht gegen die Schmutzecken von Langenfeld !


Regionalplan in Kraft!

23.05.2018 - Rheinische Post: "Regionalplan bietet der Wirtschaft Chancen"

Zitat aus dem Bericht:

"Die Nachricht an sich klingt - insbesondere für politische Laien - eher unscheinbar: Der Regionalplan Düsseldorf (RPD) ist in Kraft."

Ich habe mich aufgrund dieser Meldung auf der Infoseite der Bezirksregierung Düsseldorf umgesehen und dort den Gesamtplan gefunden. Den Langenfeld betreffenden Ausschnitt der bildlichen Darstellung sehen Sie nachstehend:

Entgegen meiner Stellungnahme vom 12.10.2014 ist es bei den damaligen Plänen zur Ausweitung des Siedlungsraums rund um den Sportpark Reusrath und entlang der Grünewaldstraße geblieben. Damit sind dieselben Konflikte vorgezeichnet, die zur Verlagerung des Sportplatzes geführt hatten. Offensichtlich ist man nicht bereit, aus Fehlern zu lernen. Besonders ärgerlich daran ist auch, dass sich mal wieder die Baulöwen durchgesetzt haben. Meine Anmerkungen Zum Tag der Deutschen Einheit sind von den Verantwortlichen nicht verinnerlicht worden.

In der Politik klaffen weiterhin die Gräben zwischen Sonntagsreden und werktäglichem Konkurrenzkampf der Kommunen um Gewerbeansiedlung und Einwohnerzahl!

Verleiche: Vernichtender Wettbewerb

Ich habe die Bezirksregierung gebeten, mir die Gründe darzulegen, mit denen man meine Bedenken (offensichtlich im politischen Raum) zurückgestellt hat. Schließlich hatte ich aus der Verwaltung sehr viel Zustimmung für meine Argumentation erhalten.

PS: Inzwischen habe ich eine Anwort erhalten und dabei folgende Links angeboten bekommen:

In dem letztgenannten Papier wird zu der Planung in Reusrath angemerkt:

Der Anregung den neu dargestellten ASB im Bereich Grünewaldstraße/Brunnenstraße zurückzunehmen wird nicht gefolgt. Die ASB Abgrenzung orientiert sich an der bestehenden, teilweise dichten Bebauung in diesem Bereich. Der Standort eignet sich aufgrund der Vorprägung für eine Nachverdichtung. ... Im Rahmen der Bauleitplanung müssen die Belange des vorhandenen Sportplatzes und des Freiraumes berücksichtigt werden. Den planerisch gesicherten 1900 WE (incl. der neuen Siedlungsbereiche und der sogenannten Innenpotentiale), steht ein rechnerischer Bedarf von 1400 WE für Langenfeld gegenüber. Bevor die Allgemeinen Siedlungsbereiche (ASB) in Wohnbauflächen umgesetzt werden können, wird eine weitere Bedarfsprüfung im Rahmen einer FNP Änderung erfolgen. Innenpotenziale werden dabei berücksichtigt.

Solche Einschränkungen liest man gerne, zumal sie den hohen Überschuss an gesicherten Entwicklungsmöglichkeiten bestätigen; also ein Bedarf, in die Fläche zu gehen, nicht vorliegt. Doch mir fehlt der Glaube, dass die hiesige Planung sich konsequent daran halten wird.

Die Ausweisung der Siedlungsbereiche wird jedenfalls Begehrlichkeiten wecken. Eine Weiterentwicklung wäre dort auch ohne den Ausweis der ASB möglich gewesen - aber eben nur eingeschränkt für den Bedarf der dort bereits wohnenden Bürger und nicht für ungebremsten Zuzug.


Unwetterschäden in Langenfeld

Eine Folge zu dichter Bebauung?

Lesen Sie hierzu bitte:
Starkregen in Langenfeld macht Mängel am Gewässerschutz sichtbar


Ein mutiger Fernsehbericht:

WDR-Fernsehen "Markt" vom 13.06.2018 "Gegen den Strich"

(In der Mediathek des WDR verfügbar bis 13.06.2019!)

Ein Plädoyer gegen eine weitere Verdichtung der Großstädte und für eine Föderung des ländlichen Raums, ganz in dem Sinne, die Arbeit zu den Menschen zu bringen, dort wo sie bereits wohnen oder gerne hinziehen möchten, um bessere Lebensbedingungen zu erlangen. Das Schlussinterview mit der Heimatministerin Ina Scharrenbach macht aber deutlich, dass einer solchen Entwicklung die kommunale Selbstverwaltung im Wege steht.

Es ist schon als pervers zu bezeichnen, wenn - wie im Bericht dargestellt - Wohngebiete platt gemacht werden, um Bürokomplexen Platz zu schaffen. Positiv die Beispiele von Hochschulen, die aufs Land gehen und dort die Initialzündung für die Ansiedlung von Industrie bilden.

Der Bericht liegt ganz auf der Linie meiner Anmerkungen, dass die Ballungszentren überlastet sind und der kannibalische Wettbewerb um Investoren und Einwohner endlich ein Ende haben muss. Dafür stehen der Landesplanung aber nicht die notwendigen Instrumente zur Verfügung, wie sich auf dieser Seite meiner Anmerkungen zur Landes- und Regionalplanung allzu deutlich gezeigt hat.

Insgesamt kann man folgern, dass die Politik sich endlich zu einer Gesamtreform des Föderalismus und der kommunalen Selbstverwaltung aufraffen muss. Um im globalen Dorf bestehen zu können, ist Kirchturmsdenken endgültig überholt.


Weiteres Menetekel gegen die Bauwut

05.07.2018 - Rheinische Post: "Zugebaute Städte führen zu Hitzestau"

Zitat aus dem Bericht:

"Vor allem stark verdichtete und hoch bebaute Innenstadtbereiche ohne Grünflächen wirken sich dabei negativ aus. Hier besteht die Gefahr, dass sich so genannte Wärme- oder Hitzeinseln bilden."

Wieder ein Bericht, der uns die Folgen der ungezügelten Flächenversiegelung vor Augen führt!

Beachtenswert auch die unterschiedliche Reaktion zweier Nachbarstädte. Während die Hitzebelastung für den Langenfelder Stadtplaner kein Thema darstellt, macht man sich in Monheim Gedanken über Luftaustauschgebiete zwischen dem Rhein und dem Hinterland.

Nach Starkregen und Überschwemmungen nun ein weiteres Menetekel, das zur Umkehr mahnt.

Wer mehr über die Klimauntersuchung wissen möchte, findet hier den Fachbericht des LANUF.


10.10.2018 - Rheinische Post: "Langenfeld preist Gewerbeflächen an"

Zitat aus dem Bericht:

"In dem vor vier Jahren in Langenfeld angelegten Gewerbegebiet Reusrath Nord-West ist noch jede Menge Platz. Sowohl auf den beiden Hinweisschildern an der Robert-Koch-Straße, die gegenüber der LVR-Klinik von der Kölner Straße abzweigt, als auch auf dem insgesamt acht Hektar großen Gelände."

Der Rückblick auf frühere Berichte zeigt, dass sich die Stadt mit ihrer Gier nach immer mehr Gewerbe verzockt hat! Schade um die verlorenen Ackerflächen, die inzwischen zum Ärger von Anliegern unsachgemäß genutzt werden. Vergleiche meine Anmerkung Haushaltslücken und der Kampf um Gewerbeansiedlung mit dem Nachtrag vom 29.09.2018.

Siehe jetzt auch weiter unter: Schon wieder Ärger um kommunalen Wettbewerb

BM Schneider entdeckt Langenfelder Grüngürtel

Unter der Überschrift "Baudruck aus Düsseldorf ärgert Städte" berichtet die Rheinische Post jetzt darüber, dass die Bezirksregierung auch in Langenfeld weitere Baugebiete zur Entwicklung vorschlägt, um sie für den Zuzug aus den umliegenden Großstädten zur Verfügung zu stellen. Dagegen stemmt sich BM Schneider.

Bereits im Wahlkampf 2014 war der Flachenhof Gegenstand heftiger Diskussionen. Und auch in meiner eigenen Stellungnahme an die Bezirksregierung habe ich mich intensiv mit den Potentialen dieser City-Randlage auseinandergesetzt.

Ich will mich jetzt nicht mit neuen Anmerkungen aufhalten. Es ist aber schon verwunderlich, dass für die Durchsetzung des B-Plans Locher Wiesen in Langenfeld-Reusrath Zuzug als ein wichtiges Argument für die Vernichtung eines Biotops herhalten musste. Und in der City-Randlage nicht gelten soll.

26.03.2019


03.04.2019 - Rheinische Post: "Flächenfraß stoppen"

Zitat aus der Kolumne:

"Wenn NRW etwas im Überfluss hat, dann sind es Industriebrachen."

Der Schlussfolgerung, diese für neue Gewerbe- und Wohnbauflächen zu nutzen, kann ich nur beipflichten.


Schon wieder Ärger um kommunalen Wettbewerb

14.05.2019 - Rheinische Post:
"Gelsenkirchener OB sauer wegen Langenfelder Werbekampagne"

Zitat aus dem Bericht:

"Die von Schneider unterschriebenen Abwerbe-Versuche mit Hinweis auf einen neuen 'Firmensitz mit Steuervorteil' seien ein 'grobes Foulspiel', befindet OB Baranowski. Die Aktion sei 'unsolidarisch, unkollegial und vor allem ein Affront gegen die Mitarbeiter der Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung'."

Da kann ich doch nur auf meine mehrfachen Anmerkungen zum Vernichtenden Wettbewerb verweisen. Die Kritik des Gelsenkirchener OB ist aus meiner Sicht voll berechtigt. Die Aktion verträgt sich auch nicht mit Schneiders Entdeckung des Langenfelder Grüngürtels. Die Aktion hat wohl mehr damit zu tun, dass sich Langenfeld mit der Entwicklung von Gewerbeflächen verzockt hat.


11.06.2019 - Handelsblatt:
"Hohe Mieten und Wohnungsmangel verschärfen Fachkräftemangel"

Zitat aus dem Bericht:

"Nahezu jedes vierte Unternehmen gibt an, dass der aufgeheizte Immobilienmarkt den Kapazitätsausbau hemmt."

Damit bestätigt sich wieder, dass es besser wäre, die Arbeit zu den Menschen zu bringen, da wo sie wohnen! Vergleiche dazu: Ein mutiger Fernsehbericht


Änderung LEP durch CDU / FDP

12.07.2019 - WDR Nachrichten:
"Umstrittener Landesentwicklungsplan verabschiedet"

Zitate aus dem Bericht:

"Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte in ihrem Landesentwicklungsplan 2017 festgelegt, statt der Neubebauung von Naturflächen vorrangig erstmal Baulücken zu schließen. Der neue LEP dagegen soll die Umnutzung von freien Flächen für Wohnbebauung und Industrie auch in kleinen Kommunen erleichtern."

"Windkraftanlagen in Waldgebieten sollen künftig weitgehend verboten sein, neue Windräder müssen einen Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung von 1.500 Metern haben."

Hinsichtlich der Windkraft bin ich einerseits nicht unglücklich über die neue Abstandsregel von 1.500 Metern zur Wohnbebauung. Gerade hier im Ballungsraum habe ich es immer für falsch gehalten, den wenigen noch vorhandenen Freiraum zu "verspargeln". Gerade in einem dicht bebauten Gebiet gibt es mit Fotovoltaik und Blockheizkraftanlagen vielfältige Möglichkeiten sinnvoller Energiewirtschaft. - Ohne die Landschaft zu verschandeln! Vergl. hierzu Windkraftanlagen in Langenfeld - Eine gute Idee?

Andererseits habe ich Zweifel, die Energiewende allein mit Repowering zu schaffen. Man sollte ehrlich darüber streiten, ob durch Sturm abgeholzte Flächen vollständig wieder aufgeforstet werden müssen, was natürlich dem Klimaschutz dienen wird, oder ob nicht ein Teil dieser Flächen, die ja nun einmal auf tragische Art ihre günstigen Windverhältnisse unter Beweis gestellt haben, für die Errichtung von Windkraftanlagen genutzt werden können. Da ist in der Tat viel Widerspruch in der Entscheidung von Schwarz-Gelb.

Am fragwürdigsten an der Gesetzesänderung ist aber die Streichung des Ziels, endlich den Flächenverbrauch zu begrenzen. Dieses Thema zieht sich durch meine gesamten Anmerkungen auf dieser Seite.

Kleinen Gemeinden in den Randzonen unseres Landes endlich mehr Raum für eine Entwicklung zu geben, die dort neue Arbeitsplätze schafft und die Menschen nicht zwingt, in die Ballungsräume zu ziehen, würde meine volle Unterstützung finden. Eine pauschale Streichung der Grenzen für den Flächenverbrauch ist aber kontraproduktiv.

Die Ballungsgebiete sind jetzt schon arg gebeutelt. In meinen Ausführungen zur Wohnungspolitik habe ich noch kürzlich dazu aufgerufen, den Wettlauf um Gewerbe und Einwohner endlich einzustellen. Vergl. Fehlende Sozialwohnungen - Novum in Berlin

Irgendwie passen die Neuregelungen nicht in ein Gesamtkonzept. Da gebe ich den im Radio gehörten Kommentaren vollkommen recht. Mich erinnert das fatal an die Fehlentscheidung der früheren schwarz-gelben Landesregierung, den Bau der CO-Pipeline der Bayer AG zu ermöglichen, ein Krebsübel, um das sich unsere Region noch immer Sorgen machen muss.

Die Sicht der Landesregierung auf die Änderung des LEP finden Sie auf der Homepage des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW.


Wohnungsnot im Ballungsraum Rheinschiene

Unter der Überschrift "Mehr Wohnbauland am Rhein" sind jetzt auf der Internetseite der Bezirksregierung Düsseldorf Einzelheiten zur Suche nach Bauland in der Rheinschiene bekannt gemacht worden. Dazu ist auf der Webseite auch eine interaktive Karte zum Regionalplan eingestellt worden. Darin taucht als mögliche Siedlungsfläche in Langenfeld der Flachenhof auf. Die Aufnahme dieses Gebietes als Sondierungsfläche wird in einem Steckbrief dahingehend erläutert, dass dort eine Fläche von 22 ha mit 770 Wohneinheiten bebaut werden könnte.

Der Vorschlag liegt im Rahmen meiner früheren Stellungnahme an die Bezirksregierung, in der ich mich intensiv mit den Potentialen dieser City-Randlage auseinandergesetzt hatte. Allerdings hatte ich zur Bedingung gemacht, dass eine solche Weiterentwicklung des Stadtkerns nur vertretbar ist, wenn auf alle anderen Vorstellungen, in die Fläche hinein zu bauen, verzichtet wird.

Schon unter BM Schneider entdeckt Langenfelder Grüngürtel habe ich den Artikel der Rheinischen Post vom 26.03.2019 zum Anlass genommen, die widersprüchliche Haltung des BM zu kommentieren. Wäre diese Fläche nicht in früheren Auseinandersetzungen immer wieder zum Spielball der Planungen verkommen, hätte das Biotop Locher Wiesen gerettet werden können. Aber jetzt sind die Arbeiten zu seiner Zerstörung in vollem Gange und wie lange die Weigerung, den Flachenhof zu bebauen, durchgehalten werden kann, erscheint fraglich.

Sollte der Druck auf dem Wohnungsmarkt weiter anhalten, wird langfristig nicht zu vermeiden sein, den Flachenhof als City-Randlage weiter zu entwickeln. Das ist aber nur vertretbar, wenn damit die wenigen noch intakten Freiflächen in den Außenbereichen der Stadt und im spärlichen Grüngürtel von Langenfeld dauerhaft gerettet werden.

Deshalb stellt sich die völlig andere Frage, ob die Suche nach weiteren Bauflächen in der Rheinschiene überhaupt politisch sinnvoll zu vertreten ist.

Bereits am 11.02.2015 habe ich auf dieser Seite darauf aufmerksam gemacht, dass den ländlichen Regionen die Verödung droht. Am 22.09.2018 habe ich zu der inzwischen immer breiter werdenden Diskussion unter der Überschrift Fehlende Sozialwohnungen - Grundsätzlicher Wandel der Politik erforderlich eine eigene Seite eingerichtet und dargelegt, dass es keinen Sinn mehr macht, die Wanderungsbewegungen kritiklos hinzunehmen und zu versuchen, den dadurch in den Ballungszentren erzeugten Wohnungsmangel mit noch mehr Vernichtung der letzten Freiflächen zu begegnen.

Es sind die Kommunen in den Ballungszentren, die einen irrwitzigen Wettlauf um Gewerbe und Einwohner befeuern. Wenn z.B. - wie kürzlich im Fernsehen berichtet - in den Großstädten Wohnhäuser platt gemacht werden, um noch mehr Bürohochhäuser zu errichten, kann ich das nur Irrsinn nennen. Der Gesetzgeber ist aufgerufen, diesen Wettlauf zu unterbinden und eine Strategie zu entwickeln, die Arbeit zu den Menschen zu bringen. So kann man verhindern, dass die Menschen hinter der Arbeit herlaufen müssen und dann keine Wohnung finden.

Übrigens:

Wie groß die Not bei der Suche nach freier Fläche ist, zeigt noch ein weiterer Steckbrief, der die Fläche rund um den Hundeauslaufplatz an der Berghausener Straße in den Blick nimmt.

Zum Glück haben die Bearbeiter im Regierungspräsidium aber doch noch Kenntnis davon genommen, dass es sich bei dem Landschaftspark, in den dieser Hundeauslauf eingebettet ist, um eine Ausgleichsmaßnahme für die Stadt Düsseldorf handelt und deshalb nicht zur Verfügung steht. Es wäre ja auch ein Teppenwitz der Weltgeschichte, wenn in Langenfeld Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden, damit in Düsseldorf gebaut werden kann, dann aber diese Fläche in Anspruch genommen werden soll, um weiteren Wohnraum in Langenfeld zu bauen für den Zuzugsbedarf aus Düsseldorf.

09.09.2019 - zuletzt überarbeitet 11.09.2019


Jetzt auch ein Pressebericht über die Diskussion in Langenfeld

13.08.2019 - Rheinische Post: "Langenfeld will Grüngürtel erhalten"

Zitat aus dem Bericht:

"Für Langenfeld hat die Bezirksregierung bis zum Jahr 2040 einen Bedarf von weiteren 2400 Wohnungen errechnet, erläutert Referatsleiter Stephan Anhalt in der Sitzung. Diesem Bedarf würden in Langenfeld bereits 1550 geplante Wohneinheiten gegenüberstehen. Die Flächen dafür seien auch schon ausgewiesen."

Ja wo denn?

Und das soll der Schutz des Grüngürtels sein?

Zum Schluss wenigstens etwas Hoffnung:

"Er [ Dr. Günter Herweg (Bündnis 90/Die Grünen) ] hielte es für besser, die Landesregierung würde ländliche Regionen stärker fördern, statt Städte weiter zu verdichten. Auch Andreas Krömer von der BGL kritisierte die Landespolitik, die den Druck, Wohnraum zu schaffen, über die Bezirksregierung an die Städte weitergebe."

Das liegt ganz auf der Linie meiner vorstehenden Stellungnahme!


Die Suche nach Wohnbauflächen geht weiter

Auf ihrer Internetseite (Stand 26.11.2019) berichtet die Bezirksregierung über den Fortgang der 1. Änderung des Regionalplanes Düsseldorf (RPD) – Mehr Wohnbauland am Rhein.

Meine Recherche in den Unterlagen hat für Langenfeld ergeben:

Dazu die Neufassung der interaktiven Karte.

Auszug daraus für Langenfeld:

Ich bleibe bei meiner Kommentierung vom 09.09.2019.

17.12.2019


Die Vernichtung von landwirtschaftlichen Flächen

Oder: Die Schizophrenie eines CDU-Ratsherren

25.05.2020 - Rheinische Post: "Landwirte beklagen Flächenfraß"

Zitat aus dem Bericht:

"Gerne berichten Erwachsene ihrem Nachwuchs davon, wie sie einst auf der freien Wiese hinter ihrem Haus herumtollten – einer Grünfläche, die es nicht mehr gibt, weil sie längst einer Neubausiedlung mit Stichstraßen oder einem Gewerbegebiet gewichen ist.

In Langenfeld verschlang die städtebauliche Entwicklung der öffentlichen Statistik zufolge zwischen 1995 und 2018 sogar 344 Hektar – und damit 23 Prozent des früheren landwirtschaftlichen Bestandes. Besonders deutlich bekam das Josef Aschenbroich zu spüren."

Nun muss man allerdings wissen, dass Josef Aschenbroich nicht irgend ein gebeutelter Landwirt in der Stadt Langenfeld ist. Er sitzt seit 2009 auch als Mitglied der Mehrheitsfraktion im Rat der Stadt Langenfeld! Und Ratsherr wird man nicht, ohne seine Partei zuvor kräftig unterstützt zu haben.

Somit stellt sich die Frage, was Herr Aschenbroich denn dagegen getan hat, dass ihm die Flächen abhanden gekommen sind. Unter dem Titel Verlust von Ackerflächen hatte ich bereits 2012 meine Kommentierung dieser Wandlung der Stadt aufgenommen und schon dabei auf Kritik von Herrn Aschenbroich verwiesen (RP vom 23.03.2012: "Bauern beklagen Verlust von Ackerfläche").

Sind seine Äußerungen nun echter Protest gegen die Politik seiner eigenen Partei? Dann müsste er diese eigentlich verlassen. Oder wird an diesem Sachverhalt nur wieder deutlich, dass die CDU Langenfeld sich trotz mahnender Stimmen doch nur als "Abnickverein" des Bürgermeisters versteht, der wiederum der Immobilienindustrie hilfreich zur Seite steht?

Zum Schluss noch ein Zitat aus dem Bericht der RP:

"Die fortschreitende Versiegelung sieht man in der Verwaltung als Folge der attraktiven Wohnlage Langenfelds, in Schlagdistanz zu den Metropolen Köln und Düsseldorf. Sein übriges taten laut Stephan Anhalt, Referatsleiter Stadtplanung und Denkmalschutz, die Bemühungen um mehr Arbeitsplätze, vor allem in den 90er Jahren."

Den vernichtenden Wettbewerb um eben Gewerbe und Einwohner habe ich immer wieder als Grundübel einer falschen Politik beklagt. Ihn jetzt als Grund für den Flächenfraß hinzustellen, zeugt von politischer Schizophrenie.

Dass inzwischen die Innenstadtentwicklung Vorrang erlangt habe, kann nur wenig über den Verlust der vielen Freiflächen hinwegtäuschen. Auch hilft § 4 Kölsches Grundgesetz "Wat fott es, es fott" nicht weiter. Schließlich geht es um die Natur als unsere Lebensgrundlage.

In meiner Suche nach Zusammenhängen der Coronavirus-Pandemie habe ich auf ein Buch verwiesen, in dem sehr eindringlich beschrieben ist, welchen Einfluss die Ballungsräume auf die Artenvielfalt haben. Der Verlust der Ackerflächen für die Nahversorgung führt zudem zu immer weiteren Transportwegen zur Versorgung der Menschen in den Städten. Das schadet dem Klima. Aber noch immer gibt es Stadtpolitiker, die das Wachstum ihrer Städte als Erfolg feiern. Wo soll das hinführen?


Weiteres Gewerbegebiet sucht Betriebe

10.08.2020 - Rheinische Post: "Platz ist da – aber Firmen warten ab"
10.08.2020 - Rheinische Post: "Kommentar - Abnehmer dringend gesucht"

Zitate aus dem Bericht und dem Kommentar:

"Das neue Gewerbegebiet Fuhrkamp-Süd auf dem ehemaligen Klärwerksgelände ist fertig. Ansiedlungswillige Unternehmen müssen noch gefunden werden."

"Zusammen mit den seit Jahren vergeblich angepriesenen Gewerbegrundstücken in Reusrath und Berghausen besteht jetzt ein beträchtlicher Überhang. Dessen Vermarktung ist aktuell schwierig, aber mit Blick auf die Gewerbesteuereinnahmen unerlässlich."

Mit ihrem vernichtenden Wettbewerb um Einwohner und Gewerbe haben sich der Bürgermeister und die ihn tragende CDU verzockt. Jetzt die Schwierigkeiten der Vermarktung auf die Corona-Pandemie zu schieben, schreit zum Himmel. Die Corona-Pandemie hat uns doch nun gezeigt, dass es ein "Weiter so" nicht geben kann. Langenfeld hatte schon weit vor dieser Krise das Ende der Fahnenstange erreicht.

Wo sollen denn die anzuwerbenden Einpendler einmal bleiben? Der Überschuss ist doch jetzt schon bedenklich. Es gibt für die Einpendler doch nur zwei Alternativen: Entweder sie pendeln regelmäßig - wahrscheinlich mit dem Auto, oder sie drängen auf den hiesigen Wohnungsmarkt. Beides ist schädlich für die Umwelt.

Im Rahmen meiner Anmerkungen zur Kommunalwahl 2020 habe ich die Parteien gezielt nach ihrem Verständnis von der Regionalplanung gefragt. Schauen Sie sich diese Antworten bitte im Lichte der aktuellen Meldung selbst an. Da brauche ich mich mit meinem Kommentar nicht zu wiederholen.


Wettbewerb um Zuzug neu entflammt

23.08.2020 - RP-online:
"So fördern Langenfeld und Monheim den Zuzug von Neubürgern"

Zitat aus dem Bericht:

"Mehr Sterbefälle als Geburten: Weil der natürliche Bevölkerungssaldo negativ ist, bemüht man sich in den Rathäusern um Neubürger. So unter anderem durch Wohnungsbau."

Wie schon in der vorstehenden Anmerkung zur Gewerbeansiedlung verweise ich einfach auf meine Kritik vom 23.09.2012: Vernichtender Wettbewerb


Hier noch eine aufschlussreiche Grafik:

Hinweis: Der Pendleratlas wird ständig aktualisiert; den aktuellen Stand finden Sie, wenn Sie auf die Grafik klicken!

Verkalkuliert mit dem Ausweis von Gewerbeflächen?

11.07.2022 - RP-online: "88.000 Quadratmeter für neue Firmen"

Zitate aus dem Bericht:

"Die Langenfelder Wirtschaftsförderung hat zwei neue Stellen genehmigt bekommen. (..) Damit sollen Gewerbeflächen, leer stehende Ladenlokale oder Büros/Gewerbehallen schneller vermietet werden."

Da hat die Politik die Entwicklung völlig überschätzt. Wie unter Gewässerschutz - Stadt zieht Konsequenzen dargelegt, müssen Bebauunspläne überprüft werden. Die Expansion der Stadt hat ein Ende. Jetzt noch mit aller Gewalt die verbliebenen Freiflächen zu vermarkten, birgt große Gefahren. Es wäre eher angebracht, diese Flächen umzuwidmen und - zumindest teilweise - für den fehlenden Sozialwohnungsbau zu nutzen.

Auch erinnere ich hier gerne noch einmal an meine Anmerkung vom 03.10.2017 zum Tag der Deutschen Einheit. Die Gier im Wettlauf um Gewerbe und Bürger nimmt in Langenfeld kein Ende! Und wenn in dem Artikel zudem auf die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes als möglichen Grund für einen Überschuss an Gewerbeanmeldungen gegenüber den Abmeldungen verwiesen wird, so erinnere ich hier auch noch gerne einmal an meine Ausführungen zur Gewerbesteuer. Sie ist die Ursache für einen unsäglichen Wettbewerb, der in Naturzerstörung endet.


Neuer Wettkampf eingeleitet?

06.11.2022 - RP-online: "Flächen für Industrie und Gewerbe fehlen"

Zitate aus dem Bericht:

"Die Stadt Langenfeld braucht zusätzliche Einnahmequellen, um der drohenden Verschuldung in den kommenden Jahren zu entgehen. Mit der Ausweisung von Gewerbeflächen könnten neue Steuerzahler in die Stadt gelockt werden. Doch die Flächen sind rar und die Politik ziert sich, neue auszuweisen. Einerseits will sie den nicht näher definierten „Grüngürtel“ erhalten, andererseits gibt es Wünsche, günstigen Wohnraum zu schaffen. Und bei jeder Entscheidung sind der Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung zu beachten."

Vor zwei Jahren lautete die Schlagzeile noch so: Weiteres Gewerbegebiet sucht Betriebe! Auch Mitte dieses Jahres wurde noch darüber berichtet, wie schwierig es ist, vorhandene Flächen an den Mann zu bringen; vergl. Verkalkuliert mit dem Ausweis von Gewerbeflächen? Jetzt steht wieder der vernichtende Wettbewerb um Gewerbe und Einwohner im Fokus der Verwaltung. Aber die Politik scheint gelernt zu haben?!

Sehen Sie sich bitte um auf dieser Seite, wie ich diesen Wettlauf um den Zubau der Flächen kommentierend begleitet habe, und urteilen Sie selbst, welche Leitidee gelten sollte.


Streit zwischen Langenfeld und Monheim

15.02.2023 - Rheinische Post:
"Städte streiten um Wohngebiet im Hasholzer Grund"

Zitate aus dem Bericht:

"Monheim will in Baumberg Wohnungsbau zulassen bis an die Stadtgrenze. Langenfeld befürchtet Klagen künftiger Bewohner gegen sein Gewerbegebiet."

"Der Bebauungsplan 73B rückt bis auf etwa 350 Meter an das Gewerbegebiet Karl-Benz-Straße heran, wo das Aldi-Zentrallager liegt. Langenfeld befürchtet, dass aus dem ausgewiesenen allgemeinen Wohngebiet faktisch ein reines Wohngebiet wird."

Der Streit ist mal wieder ein Paradebeispiel für die Lage in der Region!

Wie oft habe ich auf dieser Seite schon darauf hingewiesen, dass der Wettbewerb der Städte um Gewerbe und Einwohner zu einer Vernichtung von Freiräumen führt. Jetzt will auch Monheim Freiflächen in Autobahnnähe bebauen. Weitere Grünzonen der Region schwinden.

Wenn sich Langenfeld dagegen wehrt, weil die Sorge besteht, dass Neu-Monheimer gegen den Gewerbelärm aus Langenfeld klagen könnten, ist das verständlich. Aber auch innerhalb von Langenfeld rücken Gewerbe- und Wohngebiete immer dichter zusammen.

Beobachtet man den Streit mit etwas Abstand, schimmert der Konkurrenz-gedanke zwischen den beiden Städten durch. Ein ehrliches Bemühen, gemeinsam etwas Gutes für Bürger und Natur unserer Region zu erreichen, sollte anders aussehen.


Inhaltsverzeichnis zur Regional- und Landesplanung:

06.09.2012 Eine spannende Diskussion um die Zukunft hat begonnen
23.09.2012 Vernichtender Wettbewerb
28.09.2012 Fehlende Sozialwohnungen - mit Nachträgen vom April 2017
14.02.2013 Regenerative Energien und Siedlungsdichte
04.07.2013 Gerüchte um Grundstücksgeschäfte
13.02.2014 Egoistische Sicht rheinischer Kommunalpolitiker?
08.07.2014 Landesentwicklungsplan
27.05.2014 Regionalplan im Wahlkampf 2014
29.06.2014 Regionalplan Düsseldorf (RPD) hier: Erarbeitungsbeschluss

30.08.2014 Neufasssung der Vorlage - wichtige Infos mit Karte

08.10.2014 Städte werben bei Messe um Investoren
13.10.2014 Stellungnahme zum aktuellen Arbeitsentwurf
30.12.2014 Erinnerungen an den Wahlkampf
11.02.2015 Den ländlichen Regionen droht die Verödung
14.02.2015 Stellungnahmen von BUND und Stadt Langenfeld
21.02.2015 LEP - Landesregierung in der Zange
30.04.2015 Alles auf Anfang?
27.07.2015 Auch die Landwirte melden sich zu Wort
12.08.2015 Planung ohne Verstand
09.11.2015 Kommen wir endlich wieder auf den Punkt?
15.03.2016 Haushaltslücken / Kampf um Gewerbeansiedlung - mit Nachträgen!
26.07.2016 Geänderter Planentwurf (2. Beteiligung)

07.10.2016 Langenfelder fordern Änderungen im Regionalplan - mit Nachtrag!

16.01.2017 Daniel Fuhrhop: "Das Bauen verbieten!"
30.05.2017 FDP Düsseldorf kämpft für Erhalt dörflicher Strukturen
18.09.2017 Pendlerströme
03.10.2017 Zum Tag der Deutschen Einheit

23.05.2018 Regionalplan in Kraft!

13.06.2018 Ein mutiger Fernsehbericht
05.07.2018 Weiteres Menetekel gegen die Bauwut
26.03.2019 BM Schneider entdeckt Langenfelder Grüngürtel

12.07.2019 Änderung LEP durch CDU / FDP

09.09.2019 Wohnungsnot im Ballungsraum Rheinschiene
25.05.2020 Die Vernichtung von landwirtschaftlichen Flächen
10.08.2020 Weiteres Gewerbegebiet sucht Betriebe
11.07.2022 Verkalkuliert mit dem Ausweis von Gewerbeflächen?
15.02.2023 Streit zwischen Langenfeld und Monheim