Windkraftanlagen in Langenfeld
Eine gute Idee?
Die Energiewende veranlasst auch in Langenfeld Verwaltung und Politik über die Errichtung von Windkraftanlagen nachzudenken.
Bereits vor Jahren ist eine Fläche im Süden der Stadt als Windkraft-Konzentrations-Zone ausgewiesen worden, um zu verhindern, dass eine solche Anlage überall im Stadtgebiet genehmigt werden müsste, die die Mindestabstände zu den Wohngebieten einhält.
Tatsächlich ist Langenfeld durch diverse Infrastruktureinrichtungen schwer belastet. Das beginnt mit den je zwei von Norden nach Süden verlaufenden Eisenbahnlinien und Autobahnen, setzt sich fort mit der Autobahnquerspange, die die Nord-Süd-Trassen verbindet, und endet noch längst nicht mit der Belastung durch die Einflugschneisen der beiden Flughäfen: Düsseldorf im Norden und Köln im Süden.
Im Grenzgebiet zu Leverkusen befindet sich ein großes Umspannwerk, das die Stromversorgung für die Region sicherstellt. Über weithin sichtbare Masten wird der Strom über zwei Haupttrassen verteilt.
Gerade in diesem Gebiet liegt die Windkraft-Konzentrations-Zone. Um die Landschaft nicht zusätzlich zu verschandeln, ist damals eine Höhenbegrenzung festgelegt worden, die sich an den Strommasten orientiert. Sofern kein anderer Standort gefunden wird, steht zur Diskussion, die Höhenbegrenzung zu ändern.
Die Rheinische Post hatte unter dem Titel "Windräder vor der Haustür? Die Energiewende erreicht Langenfeld" zu einer Diskussion eingeladen, die gut besucht und auf der rege diskutiert wurde.
Bei allem Sachverstand, den das Podium und die Bürger zu ihren Stellungnahmen antrieb, blieb doch die Diskussion letztlich im Rahmen örtlicher Kirchtumspolitik hängen und hatte einen kräftigen Hauch vom St.-Florians-Prinzip. Das zeigt auch den Strickfehler in der großen Politik.
Richtig ist, dass wir den Weg fort von der Atomkraft dringend brauchen, weil bis heute nicht geklärt ist, wie wir dauerhaft mit dem strahlenden Abfall umzugehen haben. Auch sind die Kosten dafür bisher weitgehend vom Steuerzahler aufgebracht worden und nicht in den Strompreis einkalkuliert und über den Verbrauch finanziert worden. Richtig ist auch, dass es sinnvoll ist, den benötigten Strom dezentral und verbrauchsnah zu erzeugen, denn schon formieren sich Initiativen, die sich gegen die neuen Stromtrassen wenden. M.E. muss die "große Politik" ihre Vorstellung noch einmal überdenken und die planungsrechtlichen Vorgaben überarbeiten.
Gerade in den Ballungszentren gibt es kaum noch eine Zone, die wirklich für diese neue Industrie geeignet ist. Die Bürger brauchen nämlich ihre Naherholung. Wenn man erst das Auto bemühen muss, um ins Grüne zu fahren, stellt sich die Energiewende auf den Kopf. Deshalb sollte es möglich gemacht werden, dass Städte über ihre Grenzen hinweg gemeinsam nach geeigneten Flächen suchen, die nicht mit den Interessen der Bürgerschaft kollidieren und gemeinsam auf diesen Flächen das Projekt betreiben. Und die "große Politik" muss Regeln finden, dass damit die Pflicht zur Zulassung von Windkraftanlagen auf eigenem Stadtgebiet ausreichend erfüllt ist.
Langenfeld, den 6. Dezember 2011
Die Rheinische Post berichtet über ihre Veranstaltung:
"Windräder erregen Reusrather"
"WKA's – monströs oder schick?"
Ein Windpark im Münsterland
Bei meinem jüngsten Besuch im Münsterland bin ich an einem Winkpark bei Sendenhorst vorbei gekommen und möchte hier meine persönlichen Eindrücke wiedergeben.
Aus weiter Ferne betrachtet stören die Windräder kaum das Landschaftsbild. Kommt man jedoch näher, so entsteht ein bedrückendes Gefühl. Sofern der Autoverkehr das Umgebungsgeräusch beherrscht, fällt aber das Schlaggeräusch der Windräder kaum ins Gewicht.
Nähert man sich den Fundamenten der Türme, entsteht ein Gefühl der Bedrohung. Die Neigung, sich zu Fuß oder per Fahrrad innerhalb des Geländes zu bewegen, sinkt rapide. Es kommt kein Gefühl auf, sich in einer der Erholung förderlichen Landschaft zu befinden.
Die Fläche des von mir besuchten Windparks war rein landwirtschaftlich genutzt und die dazu gehörenden Höfe waren - wie im Münsterland üblich - weit verstreut die einzigen Gebäude. Kompakte Wohnsiedlungen konnte ich vom Fuß der Windräder aus nicht sehen. Bei meiner Fahrt durch Sendenhorst mit Blick auf die Windräder störten diese trotz ihrer Entfernung aber doch das Landschaftsbild.
Fazit: In einer Landschaft mit offener Siedlungsstruktur und rein landwirtschaftlicher Nutzung lässt sich ein Kompromiss hinsichtlich geeigneter Standorte für Windkraftanlagen finden. Für die im Wesentlichen allein betroffenen Landwirte ist es das Zubrot, mit dem sie den Ertrag ihrer Betriebe steigern. Kompakte Siedlungsräume sind mehrere Kilometer entfernt. Für sie bilden die Windräder einen stark belebten Horizont. Ob man sich daran gewöhnen kann? Ich hatte in der gegebenen Zeit leider keine Gelegenheit zu fragen.
Langenfeld, den 11. Dezember 2011
Eine Karte vom Windpark bei Sendenhorst finden Sie hier.
Lesen Sie bitte auch, wie ich über den Verlust von Ackerflächen denke, die dem Bauboom zum Opfer fallen.
Gutachten liegt vor
Nach dem Bericht der Rheinischen Post vom 20.06.2012 liegt nun das Gutachten vor und danach kommt Reusrath als Standort für drei Windräder in Betracht. Ich bin gespannt, was die Politik daraus macht.
Unterzieht man sich der Mühe, das Gutachten vollständig zu lesen, kommt man sehr schnell zu dem Schluss, dass Langenfeld eigentlich völlig ungeeignet für die Aufstellung von Windrädern ist. Die letztlich als bedingt geeignet ausgewiesenen Flächen befinden sich am Stadtrand und man kann daran fühlen, dass sie mit aller Gewalt "zusammengeklaubt" worden sind, ohne wirklich von ihrer Effektivität überzeugt zu sein. Erkennbar ist aber auch, dass mein Vorschlag Sinn macht, über die Stadtgrenzen hinweg nach geeigneten Standorten zu suchen. Dann würde sich manche Randlage zusammen mit Flächen der Nachbargemeinden schon zu einer geeigneten Größe zusammenfassen lassen. Die Fundamente der Windräder stünden dann zwar nicht unbedingt auf dem Stadtgebiet von Langenfeld. Die mit ihrem Betrieb verbundenen Lasten würden sich dann aber mehrere Kommunen teilen - und geteiltes Leid ist halbes Leid. Solche Weitsicht (auch im echten Wortsinn) findet sich wohl kaum bei Stadtpolitikern.
Anmerkungen zum Verbrauch von Ackerflächen und wie das der Bürgermeister sieht, finden Sie hier.
Langenfeld, den 27. Juni 2012
Sitzung des Planungsausschusses
Ich habe heute die Sitzung des Planungsausschusses verfolgt und freue mich, dass große Übereinstimmung unter den Parteien bestand, doch einmal über den Tellerrand zu schauen und mit Monheim zu verhandeln, ob nicht eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann. Dies ist aber nur dann notwendig, wenn der politische Wille vorhanden ist, tatsächlich den Weg für einen Windpark unter den heute gültigen Bedingungen frei zu machen.
Wenn der Planungschef auf entsprechende Anfrage klarstellt, dass der bisher gültige Flächennutzungsplan mit dem Ausweis einer Windkraft-Konzentrations-Zone gerichtsfest sei, weil die darin enthaltene Höhenbegrenzung von 100 Meter dem Stand der Abwägungsregeln entspricht, die damals bei seiner Aufstellung gültig waren, kann man den Bedenken der Bevölkerung ohne weiteres dadurch folgen, dass man die Diskussion ganz einfach beendet. Langenfeld - gerade auch der Ortsteil Reusrath - ist durch die verschiedensten Infrastrukturen genug belastet. Da bedarf es nicht noch der Riesenwindräder, die die bisherige Höhenbeschränkung überschreiten.
Wie fragte ein Anlieger doch so treffend: "Hat der Mensch keinen Anspruch auf Artenschutz?"
Die Mehrheitsfraktion muss endlich Farbe bekennen.
Langenfeld, den 28. Juni 2012
Ist Monheim klüger als Langenfeld?
Unter der Überschrift "Mega investiert in Windpark" berichtet die Rheinische Post, dass der Monheimer Energieversorger zusammen mit den Stadtwerken Hilden und Düsseldorf in Brandenburg drei Windkraftanlagen bauen lassen will.
In unseren Nachbarstätten hat man offensichtlich erkannt, dass diese Region überlastet ist und der knappe Freiraum nicht auch noch verspargelt werden sollte. Warum beteiligt sich eigentlich Langenfeld nicht an dieser Aktion? Wollen hier immer noch Politiker mit ihrem eigenen Windrädchen spielen? Das Auswärtsspiel nach Monheimer Vorbild erscheint mir vorteilhafter als ein Heimspiel.
Langenfeld, den 29. August 2012
Neues Denken ist angesagt
Unter der Überschrift "Windräder an die A 59?" berichtet die Rheinische Post, dass inzwischen auf Fachebene zwischen den Städten Monheim und Langenfeld über eine städteübergreifende Konzentrationszone verhandelt werde. Schön, dass meine Anregung doch noch Früchte tragen könnte.
Langenfeld, den 13. September 2012
Forum "Wind-Dialog Langenfeld"
Unter der Überschrift "Bürger sollen mitreden über Windkraft in Langenfeld" berichtet die Rheinische Post, dass jetzt endlich der von der Initiative "Ruhiger Horizont Reusrath" geforderte Runde Tische eröffnet werden soll. Das könnte spannend werden!
Langenfeld, den 26. November 2012
Über ergänzende Informationen aus dem Rathaus berichtet die Rheinische Post am 27.11. unter dem Titel "Windräder sollen nah an die Autobahn"
Sollte die Verwaltung mit den Vorstellungen erfolgreich sein, entspräche das meinem Vorschlag (siehe oben).
Ich habe die Veranstaltung der Stadt besucht; es war vergeudete Zeit.
Zu der großen Ankündigung, man habe neue Standorte, die zusammen mit Monheim entwickelt werden sollten, wurde ziemlich viel geschwiegen. Es sei eben noch alles vertraulich. Deutlich wurde nur eines, der Bürgermeister will sein Windrädchen - zur Not durch Aufhebung der Höhenbegrenzung für die vorhandene Konzentrationszone in Reusrath.
Aufgrund meiner Recherche im Internet habe ich jetzt eine Karte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW gefunden, die aufzeigt, wie NRW mit Standorten für Windräder versorgt ist.
Wenn diese Standorte technisch aufgerüstet werden, ist es aus meiner Sicht nicht erforderlich, auch noch die schon jetzt durch diverse Einrichtungen der Infrastruktur hoch belastete Rheinschiene mit Windrädern zu bestücken, um mehr Energie aus Windkraft zu gewinnen. Die Lasten der technischen Infrastruktur müssen dringend gleichmäßiger übers Land verteilt werden, um allen Menschen in NRW auch den notwendigen Freiraum zu sichern.
Eine Karte über die Lärmbelastung finden Sie hier.
Die Politik hat die Aufgabe, für gleiche Lebensbedingungen zu sorgen. Das geht nur durch gleichmäßige Verteilung der Lasten.
Der Bürgermeister ist es den Bürgern seiner Stadt schuldig, sich für einen interkommunalen Ausgleich einzusetzen. Die Regionalplanung bietet dafür den richtigen Ansatz. Aber da fehlt ihm wohl noch das rechte Verständnis.
Langenfeld, den 29. November 2012
PS: Mit den Auswirkungen der Windkraftanlagen auf die Entwicklung der Grundstückswerte beschäftigt sich ein Gutachten von Prof. Dr. Jürgen Hasse, Frankfurt. Besonders interessant ist der Hinweis, dass eine Ableitung aus realen Kaufvorgängen deshalb so schwierig ist, weil Interessenten meistens einen Rückzieher machen, wenn nur die Absicht erkennbar ist, dass in der Nähe eines Objektes Windräder gebaut werden sollen.
Unter dem Titel "Bürger gegen Windkraft" berichtet WZ-newsline über die Veranstaltung und die Rheinische Post titelt: "Bürger reden jetzt beim Bau von Windrädern mit". Mal abwarten, ob sich ein wirklich offener Dialog entwickelt. Zweifel bestehen zu recht.
Unter dem Titel "Windkraft für die Bürger" berichtet WZ-newsline über die Pläne in der Nachbarstadt. Chancen auch für Langenfeld? Die beiden Städte sollten wirklich nach einer gemeinsamen Lösung entlang der A 59 suchen. Eine echte Aufgabe für das gemeinsame Planungsbüro.
Seit dem 14. Februar 2013 ist auch die
Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath
mit weiteren Informationen online.
Bieten Pläne aus Monheim neue Chancen?
Jetzt liegt ein Gutachten vor, das die Stadt Monheim in Auftrag gegeben hat. Diese "Studie favorisiert Windkraft an der A 59" berichtet die Rheinische Post. Entsprechende Vorlagen für ein solches Gemeinschaftsprojekt hat die Verwaltung der Stadt Langenfeld für die nächste Sitzung des Planungsausschusses vorbereitet; diese können über den Sitzungskalender eingesehen werden.
Es tut sich offensichtlich etwas!
Langenfeld, den 20. Februar 2013
Forum "Wind-Dialog Langenfeld" - Fortsetzung
Gestern fand auf Einladung der Stadt die Fortsetzung des Forums "Wind-Dialog Langenfeld" statt. Dabei erläuterten die eingeladenen Referenten die Abläufe hinsichtlich der Prüfungsverfahren zur Genehmigung von Windkraftanlagen. Die Vorschriften zur Beachtung von Landschaftsbild, Schallemissionen und Schattenwurf wurden vorgesellt. Wie ein Referent selbst anmerkte, sei das "Schwarzbrot" für die Zuhörer, was er anzubieten habe. Als Westfale liebe ich Pumpernickel; was uns tatsächlich geboten wurde, waren Steine statt Brot.
Mich erinnerte die ganze Diskussion wieder einmal an das Buch von Wulff D. Rehfus "Die Vernunft frisst ihre Kinder", in dem der Philosoph darstellt, wie aus den dem Grunde nach vernünftigen Ideen durch Zergliederung der Gedanken viele kleine "Vernünfte" werden, die sodann kein vernünftiges Ganzes mehr ergeben.
Einziger Lichtblick war das Kurzreferat des städtischen Planers. Herr Anhalt stellte die jetzt bekannt gewordenen Ideen vor, ergänzend zu den Plänen der Stadt Monheim auch auf Langenfelder Gebiet entlang der Autobahn 59 "Ergänzungsstandorte" anzubieten, auf denen höhere Windkraftanlagen zulässig sein sollen. Eine Aufhebung der Höhenbegrenzung für mögliche Anlagen in Reusrath seien damit vom Tisch.
Im übrigen bestätigte Herr Anhalt auf Nachfrage wieder einmal, dass mit dem gültigen Flächennutzungsplan für eine Konzentrationszone Reusrath alle gesetzlichen Verpflichtungen zur Ermöglichung von Windkraftanlagen in Langenfeld erfüllt worden seien. Nur - man wolle jetzt durchaus mehr machen.
Dieses "mehr machen" reizt mich zu einer sehr provokanten Anmerkung, die ich in Gesprächen schon mehrfach verbreitet habe: Die Führung der Stadt verhält sich wie der Mieter einer kleinen engen Sozialwohnung, in der er mit aller Gewalt eine Modelleisenbahn mit Landschaften und Städten aus ganz Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen aufbauen will, und in seiner Euphorie gar nicht merkt, dass er sich seinen eigenen Lebensraum immer mehr beschneidet.
Langenfeld, den 21. Februar 2013
Auf der Internetseite der Stadt Langenfeld sind inzwischen die Präsentationen der Vortragenden nachzubetrachten.
So überschreiben die Presseorgane ihre Berichterstattung:
Rheinische Post "Verwirrspiel um Windräder in Reusrath"
Westdeutsche Zeitung "Reusrath bleibt Standort für Windenergie"
Beschlüsse
So berichten die lokalen Presseorgane über die Sitzungen der Planungs-ausschüsse in Langenfeld und Monheim am 28.02.2013:
WZ (28.02.2013) "Windpark an der A 59: „Arge Bergwind“ startet durch"
RP (01.03.2013) "Windräder an der A 59 auf dem Weg"
WZ (01.03.2013) "Stadtwerke steigen in die Windkraft ein"
RP (02.03.2013) "Windräder an der A 59 nur als Zusatzangebot"
Jetzt auch Potest gegen Windkraft in Monheim ...
So sehr ich das gemeinsame Vorgehen der Städte Langenfeld und Monheim bei der Suche nach einem für beide Städte vertretbaren Standort für einen Windpark begrüße, so sehr zeigt sich aber schon wieder, dass damit die Grundprobleme nicht vom Tisch sind. Die Rheinische Post berichtet unter dem Titel "Bürger protestieren gegen Windrad-Plan" über die Anhörung zu den Monheimer Plänen einer Konzentrationszone zwischen Knipprather Wald und A 59. Der Protest kommt auch nicht so sehr aus Monheim, sondern aus Langenfeld.
Damit werden mal wieder meine Bedenken bestätigt, dass sich Windräder in einem hochverdichteten Siedlungsraum nicht mit dem Grundbedürfnis der Einwohner nach Freiraum für die Erholung vertragen.
Langenfeld, den 24. April 2013
... und Langenfeld-Berghausen
Über die Anhörung zu den ergänzenden Flächen auf Langenfelder Gebiet berichtet WZ-online: "Berghausen gegen Windkraft".
Da will die Politik mit dem Kopf durch die Wand.
Langenfeld, den 25. April 2013
Weitere Pressestimmen:
25.04.2013 WZ-newsline: Vogelexperte: "Windräder sind ein Risiko"
28.04.2013 Stadtmagazin-online: „Union weiß sehr wohl, was sie will“
30.04.2013 Rheinische Post: "Windkraft an A 59 entzweit Langenfelder CDU"
01.05.2013 Rheinische Post: "Streit um Windräder verschärft sich"
Bitte lesen Sie auch meine weiteren Anmerkungen zur Energiewende, insbesondere auch die Vorschläge gegen Energieverschwendung.
So schnell und einfach geht es nicht
Unter der Überschrift "Standort für Windräder erneut auf Prüfstand" berichtet jetzt die Rheinische Post über den Fortgang der Planungen. Danach müssen noch umfangreiche Gutachten eingeholt werden.
Langenfeld, den 4. Juli 2013
Protest auch in Leichlingen
Auch in unserer Nachbarstadt Leichlingen - Ortsteil Witzhelden - diskutieren die Bürger über das Pro und Contra von Windkarftanlagen an der Sengbachtalsprerre. Laut Bericht der Rheinischen Post machen sich die Bürger Sorgen um das Erholungsgebiet.
21.02.2014
Langenfeld verabschiedet sich von der Windkraft
Nachdem die Rheinische Post in ihrer Print-Ausgabe bereits über die Auswirkungen der geänderten Förderpolitik auf die Planungen in Langenfeld berichtet hatte, überrascht Sie jetzt mit dem Bericht über eine aktuelle Pressemitteilung der Stadt, dass das Projekt Windkraft in Berghausen aus Umweltgründen aufgegeben werde. Es stellt sich allerdings die Frage, ob das jetzt wirklich ernst gemeint oder nur dem Wahlkampf geschuldet ist.
Inzwischen ist der Bericht der Print-Ausgabe auch unter RP-online veröffentlicht.
Auch die Westdeutsche Zeitung ist jetzt mit einem Bericht online: "Verwirrung um Windkraft". Ihren Kommentar dazu überschreibt sie: "Das Zeug zur Posse".
Und auch die NRZ beschäftigt sich mit dem Thema: "Fledermäuse verhindern Windräder" berichtet sie und stellt klar: "Nun räumt Bürgermeister Frank Schneider das Streitthema vor dem Wahlkampf ab."
Damit hat der Wahlkampf das Thema Windräder in den Orkus geblasen!
Auf einmal wachsen vor Ort sogar Zweifel, ob Windräder überhaupt in die Rheinschiene mit ihrer dichten Bebauung passen. Schauen Sie einfach mal, welche Fragen ich bereits aus Anlass meiner Beobachtung im Münsterland gestellt habe. Sollte die CDU angesichts von Wahlen doch noch lernfähig sein oder treibt sie nur die pure Angst vor dem Verlust der absoluten Mehrheit?
Ich tanze nicht auf allen Hochzeiten; darum habe ich keinen Facebook-Account. Mir ist aber zugetragen worden, dass der Bürgermeister sich noch heute dort zu Wort gemeldet habe und darauf verweist, dass er gegen die Atomkraft und deshalb für regenerative Energien sei.
Auch ich mache mir große Sorgen um unseren Energiehunger und die Folgen für den Klimawandel. Nur wenn man alles an einem Ort haben will (immer neue Gewerbeansiedlungen, immer neue Wohnungen - auch für die Versorgung derjenigen, die in den umliegenden Großstädten Arbeit suchen, dort aber keine Wohnung finden), ist kein Platz mehr zum Atmen. Wann verstehen die Baulöwen endlich, dass die Arbeit zu den Menschen gebracht werden muss, dort wo sie ausreichenden Wohnraum und viel Platz für neue Gewerbeansiedlungen haben?
Die jetzt diskutierten Probleme der Energiewende machen deutlich, dass unsere wirtschaftsorientierte Politik an ihre Grenzen gestoßen ist. Wir alle müssen uns mehr an den Gegebenheiten unseres Umfeldes ausrichten und dafür sorgen, dass es nicht durch unseren Heißhunger auf wirtschaftlichen Erfolg zerstört und uns als Lebensgrundlage entzogen wird. Bitte lesen Sie dazu auch meine Anmerkungen zur Regionalplanung.
17.04.2014 - im Tagesverlauf mehrfach entsprechend der Nachrichtenlage ergänzt!
"Streit um Windräder geht weiter" berichtet die Westdeutsche Zeitung in ihrem Online-Portal. Die Informationen werden immer unübersichtlicher; Was soll der Bürger noch glauben?
18.04.2014
In der Print-Ausgabe der Rheinischen Post vom 19.04.2014 findet sich ein weiterer Bericht - insbesondere aber auch ein sehr treffender Kommentar!
Der Druck auf den Bürgermeister wird stärker: "Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert die unverzügliche Einberufung des Ausschusses für Planung und Umwelt zum Thema Windkraft." berichtet das Stadtmagazin-online! Das Handeln der Stadtspitze wird immer kritischer beleuchtet.
Unabhängig von der sachlichen Einstellung zum Thema muss die Vorgehensweise der Handelnden den Regeln der Demokratie entsprechen. Eigenmächtigkeiten aus Wahlkampfgründen sind in jedem Fall als undemokratisch zurückzuweisen.
21.04.2014
Inzwischen liegt eine neue Stellungnahme des Bürgermeisters Frank Schneider vor. Ist das nur ein Rechtfertigungsversuch oder bringt das die Abläufe wieder in die notwendige Ordnung? Die Skepsis bleibt!
22.04.2014
Über die neue Pressemitteilung berichtet die Rheinische Post: "Windräder: Bezirksregierung irrte". Auch wenn das jetzt alles so stimmen sollte, so zeigt es doch auch, dass angesichts der bevorstehenden Kommunalwahl die Wahlkämpfer sich durch ein sensibles Thema nervös machen lassen.
Und die Westdeutsche Zeitung schreibt: "Bezirksregierung gibt Fehler bei Windkraft zu". Beachten Sie auch den Leserkommentar von Hans-Peter Werner. Sehr treffend! Ich hatte die BI "Ruhiger Horizont Reusrath" bereits am 19.04. darauf aufmerksam gemacht, dass nun ein erhöhter Druck entstehe, die Höhenbegrenzung im Flächennutzungsplan für die Windkraft-Konzentrationszone Reusrath aufzuheben.
23.04.2014
Politisch völlig unklare Positionen
Wie im vorstehenden Abschnitt dargelegt, hat der Bürgermeister mit einer Pressemitteilung das Thema Windräder in Berghausen vor dem Termin seiner Wiederwahl abräumen wollen. Wie das Presseecho zeigt, ist ihm dies völlig misslungen. Es ist vielmehr ein Streit darüber entstanden, welche Verwaltungsinstanz was und zu welcher Zeit geschrieben hat.
Auf der Internetseite des Stadtverbandes der CDU wird auch ausdrücklich betont, dass die Stadt Langenfeld das Planänderungsverfahren „Ergänzungsstandorte für Windkraftanlagen“ nicht zurückgezogen habe - weder im Dezember 2013 noch zu einem anderen Zeitpunkt. Das Verfahren laufe nach wie vor.
Dies belegt, dass es sich bei der Aktion des Bürgermeisters um reine Wahltaktik gehandelt hat. Die Bürger sollten jetzt ganz besonders aufmerksam sein, wie die CDU in den nächsten Wochen vor der Wahl mit diesem Thema umgeht.
Nach allem, was vorliegt, hat sich die CDU jedenfalls nicht von der Windkraft in Langenfeld verabschiedet!
25.04.2014
Monheim fährt zweigleisig
Einerseits plant das Monheimer Energieversorgungsunternehmen eine Beteiligung an einem weiteren Windpark im Osten, setzt aber auch auf die Fortführung der Pläne, im Grenzgebiet zu Langenfeld einen Windpark an der A 59 zu errichten; so ein Bericht der Rheinischen Post von heute.
Damit wird klar, dass der Streit um den Standort nahe Berghausen noch lange nicht entschieden ist! Wer darauf vertraut hat, dass der Bürgermeister von Langenfeld die Sorgen der Berghausener erfolgreich abwenden konnte, hat sich zu früh gefreut. Wie der Stand der Diskussion in Langenfeld wirklich ist, wird sich in der Sondersitzung des Planungsausschusses am 08.05.2014 zeigen.
30.04.2014
Im Vorfeld der Sondersitzung des Planungsauschusses schreibt die Westdeutsche Zeitung: "Bürgermeister Schneider ist in Erklärungsnot". Auch die Rolle von Herrn Sühs wird immer undurchsichtiger. Erst versucht er, die Windräder zu bekämpfen, damit diese nicht den Freizeitwert seiner Wasserskianlage beeinträchtigen, nun feiert er eine angebliche Verwaltungsentscheidung der Bezirksregierung als politischen Erfolg und wirbt mit einer dubiosen Rundmail für die CDU. Die Anmerkung der WZ ist sehr treffend. Meine Anmerkungen vom 25.04.2014 sind noch nicht widerlegt.
07.05.2014
Totale Verwirrung
Über die Sondersitzung des Langenfelder Planungsausschusses berichtet die Westdeutsche Zeitung: "Monheim plant Windkraft – mit oder ohne Langenfeld".
Liest man den Bericht aufmerksam, wird deutlich, dass die Verantwortlichen inzwischen vom Wahlkampf genervt sind. Klare Konzepte, die einer sachgerechten Prüfung Stand halten können, gibt es offensichtlich nicht. Da war wohl Träumerei im Spiel.
Als Beobachter der Szene bleibe ich dabei, dass unsere hochverdichtete Siedlungszone nicht geeignet ist, nun auch noch verspargelt zu werden. Sei es, dass Windräder die letzten Reste der der Erholung dienenden Landschaft zerstören oder, wie jetzt vom Chef des Verbandswasserwerkes offensichtlich zum Ausdruck gebracht, die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser gefährden.
09.05.2014
Und so überschreibt die Rheinische Post ihren Bericht über die Sitzung:
"Bau von Windrädern ist weiter feste Zielvorgabe".
Jetzt also doch wieder Reusrath
Unter dieser Schlagzeile berichtet die Rheinische Post über die Konsequenzen aus der Entscheidung, dass Berghausen wohl nicht für Windräder geeignet ist. Darauf habe ich bereits vor einem Monat hingewiesen, als es noch so aussah, dass sich Langenfeld gänzlich von der Windkraft verabschieden könnte.
17.05.2014
Übrigens, auch in Leichlingen wehren sich die Bürger gegen Winkraftanlagen im Ortsteil Witzhelden. Sie haben eine Petition initiiert, die ich gerne mit diesem Link unterstütze. Die Pläne tangieren das Erholungsgebiet der Sengbachtalsperre und die Standorte liegen nach den Berichten auch wieder viel zu dicht an der Wohnbebauung.
Einen Bericht zur Alternativen Energiegewinnung hat jetzt auch DIE WELT zusammengestellt. Dieser bezieht sich auf den Kommunalwahlkampf in Rheinland-Pfalz; dort ist Windkraft nun ein landesweites Thema geworden.
20.05.2014
Bergwind Solingen
Ich bin dem Protest der Bürger von Witzhelden nachgegangen und auf die Internetseite von "Bergwind Solingen" gestoßen. Mitglied dieser Vereinigung zur Förderung der Windkraft in unserer Region sind auch die Stadtwerke Langenfeld. Im Abschnitt "Energiewende und Verantwortung" wird in einem Werbevideo gezeigt, wie die Zukunft der Grünen Energie funktionieren könnte.
Nur in einem Verbund und mit ausgefeilter Speichertechnik ist die Versorgung mit erneuerbarer Energie möglich. Das erfordert Großanlagen, die Platz brauchen. Ich hätte nichts dagegen, meinen Strom quasi aus einem Akku im Keller zu beziehen, der sich je nach Versorgungslage zuverlässig auflädt. Aber diese Technik gibt es noch nicht. Sie ist - wie das Video zeigt - noch reine Vision. Der bisher installierte Flickenteppich führt nur zu erheblichen Problemen der Netzstabilität.
Aus meiner Sicht wird das Pferd von hinten aufgezäumt.
22.05.2014
Nachtrag vom 19.09.2014:
"Gabriel: Innovative Batteriespeicher leisten wichtigen Beitrag zur Energiewende" berichtet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Eine Meldung, die in den Medien bisher wenig Beachtung gefunden hat.
Nachtrag vom 01.05.2015:
"Mega-Akku für Wohnhäuser - Tesla kündigt Strom-Revolution an" überscheibt die Rheinische Post einen Bericht über die Vorstellung einer Batterie für den Hausgebrauch. Genau das wäre die Lösung, die ich mir im vorstehenden Artikel vom 22.05.2014 vorgestellt habe! Es tut sich also etwas. Interessant, dass dabei nicht auf Windkraft sondern Sonnnenenergie gesetzt wird - sinnvoll für den häuslichen Gebrauch!
Nachtrag vom 18.01.2016:
Durch einen Hinweis in einem Diskussionsforum zur Windenergie bin ich jetzt auf folgende Internetseite gestoßen:
"Ringwallspeicher - Hybridkraftwerk"Dabei handelt es sich um eine Abwandlung der bereits erprobten Pumpspeicherkraftwerke. Es wird zwar mehr Fläche verbraucht, ist aber aufgrund der Konstruktion nicht an große Höhenunterschiede gebunden und kann so an viele Landschaftsbilder angepasst werden. Zwei Aspekte sind besonders interessant. Kombiniert man den Bau mit Hochwasser gefährdeten Flüssen, kann die Anlage neben der Stromerzeugung auch dem Hochwasserschutz dienen. Obwohl dort nicht explizit ausgeführt, könnte ich mir vorstellen, solche Anlagen auch in die Renaturierung von geschlossenen Braunkohleabbaugebieten einzubeziehen.
Nachtrag vom 12.09.2019:
Angeregt durch eine Diskussion im Radio habe ich jetzt folgende Internetseite gefunden:
"Strom zu Gas – So kann die Energiewende gelingen"Bei dieser Technik geht es darum, überschüssigen Windstrom zur Herstellung von synthetischem Gas einzusetzen und dieses wie Erdgas im vorhandenen Netz zu verteilen und entsprechend zu nutzen.
Aktuelle Infos unter: Regionalplan - nächste Stufe gestartet!
Langenfeld ist danach kein "Windenergievorbehaltsbereich"!Damit entspricht der Entwurf zum Regionalplan einer Forderung, die ich bereits in meinem Gastbeitrag für die Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath erhoben und auch der Planungsbehörde übermittelt hatte.
Zwei interessante Aussagen
In der heutigen Ausgabe der Rheinischen Post finden sich zwei interessante Artikel.
Lokalteil Langenfeld: "In Langenfeld kein Windrad an der Grenze zu Monheim"
Lokalteil Leichlingen: "Rat macht mobil gegen die Windradpläne"Daraus ist folgende übereinstimmende Information heraus zu lesen: In Langenfeld ist das Projekt entlang der Autobahn A 59 gestorben und über eine Aufhebung der Höhenbegrenzung in Reusrath wurde im Planungsausschuss nicht mehr gesprochen.
In Leichlingen hat der Protest der Bürger nun auch den Rat erreicht. Und dann der Hinweis, dass sich die Arge Bergwind wohl auflösen werde, "denn Langenfeld und Reusrath wollten die Gemeinschaft mit diesen Investoren für Windkraft bereits verlassen, weil auf ihrem Stadtgebiet ohnehin keine Standorte für Windräder auszuweisen und in Frage kämen, ..." Der Bürgermeister von Leichlingen wird diese Aussage sicher nicht ohne Abstimmung mit seinem Langenfelder Kollegen gemacht haben. Außerdem steht diese Aussage in Einklang mit dem Regionalplan, der ebenfalls keinen Vorbehaltsbereich für Windenergie vorsieht.
Mal abwarten, wie die Diskussion und der Gerichtsprozess wegen der Höhenbegrenzung in Reusrath weiter gehen.
20.09.2014
Unter der Überschrift "Darum ist für Windkraft in Berghausen kein Platz" berichtet die Rheinische Post jetzt ausführlicher.
23.09.2014
Streitgespräch zwischen Wirtschaft und Politik
Unter der Überschrift "Grüner und Firmenchef streiten über Energie" veröffentlicht die Rheinische Post ein Interview mit Dr. Günter Herweg (Ratsherr der Grünen) und Gerhard Witte (Vorsitzender der Industrievereins). Das von Herrn Witte angebrachte Argument, dass vor dem weiteren Ausbau der Windenergie erst einmal die Strom-Speichertechnik entwickelt werden muss, finden Sie auch in meinen Ausführungen vom 22.05.2014.
15.10.2014
Klageverfahrens eines Investors
Nachdem immer wieder darüber berichtet wurde, dass ein Investor versuchen solle, mit einer Klage die im Flächennutzungsplan festgeschriebene Höhenbegrenzung zu kippen, hatte ich mich um eine klare Auskunft bemüht und heute folgende Info der beklagten Kreisverwaltung Mettmann erhalten:
... in Abstimmung mit meinem Rechtsamt teile ich Ihnen mit, dass der Vorgang noch beim Verwaltungsgericht in Düsseldorf anhängig ist. Wann mit einer Terminierung zur mündlichen Verhandlung zu rechnen ist, vermag ich nicht einzuschätzen.
20.10.2014
Bürgermeister will seine Windräder durchsetzen
Unter der Überschrift "Schneider für hohe Windräder in Reusrath" berichtet die Rheinische Post über die neueste Aussage des Bürgermeisters, nun doch die Höhenbegrenzung für die Windräder in Reusrath aufheben zu wollen.
Hat er eigentlich noch immer nicht begriffen, wo die Probleme von Langenfeld liegen, um die er sich mal intensiv kümmern sollte?
Jüngst versendet er an die Grundeigentümer einen Aufruf zur Sauberkeit, kümmert sich aber nicht um die Hinterlassenschaften der Silvesterknallerei, da wo anonyme Mietbauten errichtet worden sind. Der tragische Unfall in Reusrath, bei dem eine blinde Mitbürgerin verletzt worden ist, weil die Verkehrsverhältnisse rund um den REWE-Markt so unübersichtlich sind, lassen ihn offensichtlich kalt. Jedenfalls ist mir eine Reaktion von ihm dazu nicht bekannt. Und die Stadtwerke kümmern sich lieber um neue Geschäftsfelder, statt ihr Kundenportal auf Vordermann zu bringen und die Gaspreise nach unten anzupassen. Der Bürgermeister als Aufsichtsratsvorsitzender glänzt lieber mit Glasfaserkabeln in der Hand.
Was nutzt der Stadt ein Bürgermeister, der große Schau macht, um immer wieder in die Presse zu kommen, sich aber nicht um die Widrigkeiten kümmert, mit denen die Bürger zu kämpfen haben?
Übrigens noch eine Frage: Wie will er mal die Verkehrsverhältnisse am Berliner Platz dauerhaft lösen, wenn dort die neue Bebauung schon wieder bis an die alte Kante des Bürgersteigs ausgedehnt worden ist, obschon ich bereits vor Jahren im Verkehrsausschuss vorgeschlagen hatte, die Fluchtlinie des Hauses Kölner Straße 10 aufzunehmen und als Baugrenze für eine bessere Ausbaumöglichkeit der Kreuzung bis zur Hauptstraße durchzuziehen. Dieser angedachte Streifen war zu dem Zeitpunkt bereits weitgehend frei von Altbebauung. Das kam bei dem damaligen Fachbereichsleiter Weber gut an, wurde aber offensichtlich bei der Planung von Paeschke verhindert. Damit ist wieder einmal bewiesen, wer das Sagen in dieser Stadt hat.
13.01.2015
PS: Lesen Sie zum Thema Berliner Platz jetzt auch mehr unter
Berliner Platz - Die Geschichte der verpassten ChancenStreit in der CDU?
"CDU Reusrath gegen Wegfall der Höhenbegrenzung bei möglichen Windkraftanlagen in Reusrath"
Aber wer bestimmt nun den gemeinsamen Weg?
Das hat es früher schon gegeben; solange die (absolute) Mehrheit gesichert ist, dürfen einige Abweichler der eigenen Partei Lokalkolorit beweisen!
14.01.2015
Übrigens, noch ein Test, ob es Politiker ehrlich meinen:
so der Ortsvorsitzende der FDP!
Hier noch einige Hinweise zu gesundheitlichen Gefahren:
"Homo sapiens – eine vernachlässigte Kreatur?"
Auch hieran sei nochmal erinnert:
Regionalplanung:
Langenfeld ist danach kein "Windenergievorbehaltsbereich"!16.01.2015
19.01.2015 Rheinische Post: Bürgerinitiative kritisiert Windkraft-Pläne
Bürgermeister lässt nicht locker
Unter der Überschrift "SPD-Chef befürwortet Windkraft-Vorstoß" berichtet die Rheinische Post darüber, dass sich der Bürgermeister der Unterstützung der SPD sicher sein kann, während es in der CDU Streit über seinen Vorstoß gibt.
Offensichtlich begreift der Bürgermeister noch immer nicht, dass die Bürger bereit sind, um den Erhalt der letzten Freiräume zu kämpfen und es in unserer dicht bebauten Landschaft andere Möglichkeiten des Klimaschutzes gibt. Der Bauverein macht es mit seiner zentralen Heizungsanlage vor. Immer mehr private Photovoltaikanlagen speisen Strom ein und Solaranlagen unterstützen die Warmwasserbereitung und die Heizung.
Wenn er nun noch erklärt, es auf einen Bürgerentscheid ankommen lassen zu wollen, sollte er sich vorab daran erinnern, welchen Aufstand es kurz vor der Kommunalwahl in Berghausen gegeben hatte. Erst in letzter Minute konnte er dort noch die Stimmen für die CDU retten! Nach gewonnener Wahl glaubt er nun, freie Hand zu haben und den 2006 gefundenen Kompromiss aufkündigen zu können.
22.01.2015
Nachtrag vom 11.05.2023:
"Zahl der Solaranlagen in Langenfeld steigt"
Zitat aus dem Bericht:
"Die Gesamtzahl der in Langenfeld installierten Solaranlagen beträgt aktuell 1307 Anlagen – das entspricht ungefähr einer Fläche von elf Fußballfeldern. Die Leistung liegt bei insgesamt 18 Megawatt."
Auch mir ist schon in den letzten Monaten immer wieder aufgefallen, wie viel Solaranlagen in Langenfeld gebaut werden. Dabei nutzen auffallend viele Bürger auch ihr Garagendach; da lässt sich die Anlage deutlich preiswerter montieren. Und einem Gespräch habe entnommen, dass damit schon ein beachtlicher Teil des täglichen Strombedarfs gedeckt werden könne.
Klageverfahren gegen die Höhenbegrenzung
Aufgrund eines Hinweises habe ich jetzt die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts gesucht und gefunden, nach der ein Normenkontrollantrag gegen die Höhenbegrenzung von Windkraftanlagen unzulässig ist; Urteil vom 31.01.2013 - AZ. des BVerwG 4 CN 1.12.
Angesichts dieser klaren Rechtslage sind Äußerungen des früheren Fraktionsvorsitzenden der FDP, Rolf D. Gassen, der Bürgermeister sei nur "vorauseilend einem Gerichtsbeschluss, der sich gegen eine Höhenbegrenzung wenden wird, zuvor gekommen", in keiner Weise nachzuvollziehen.
Für mich ergibt sich eine völlig andere Frage. Wieso wendet sich der Bürgermeister gegen die klare Rechtslage und opfert einen mühsam gefundenen Kompromiss, obwohl auch sein Planungschef die Reusrather Windkraftkonzentrationszone für gerichtsfest gehalten hat, bevor das höchstrichterliche Urteil allgemein bekannt geworden ist? Vergl. Diskussion zum Winddialog.
Für mich ist sein Verhalten völlig widersprüchlich. Wenn in einer Pressemitteilung der GRÜNEN Herr Dr. Günter Herweg darauf hinweist, dass "die Stadt zur Versorgung ihrer eigenen Gebäude und Einrichtungen sogenannten 'Graustrom', also den üblichen Strommix mit hohen Anteilen aus Atom- und Kohlestrom" beziehe, entpuppt sich das Geschwätz des Bürgermeisters wieder einmal als bloße Förderung von Geschäfte machenden Investoren.
Auch sollte einmal der Frage nachgegangen werden, wem die Grundstücke innerhalb der Konzentrationszone Reusrath gehören. Bereits in meinem Gastbeitrag für die Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath habe ich darauf hingewiesen, dass viele landwirtschaftliche Flächen von den ehemaligen Hofbesitzern aufgegeben und an ihre verbliebenen Kollegen verpachtet worden sind. Für eine ehrliche Diskussion wäre es somit hoch interessant zu wissen, welchen Familien die innerhalb der Konzentrationszone liegenden Ackerflächen gehören, ob diese Familien eine meinungsbildende Wirkung auf den Bürgermeister ausüben und sich von der Errichtung der Windräder einen höheren Ertrag versprechen.
Zu dieser Frage tauchen immer wieder Gerüchte auf. Weder diese Gerüchte noch das völlig unverständliche Vorgehen des Bürgermeisters sind einer vertrauensvollen Politik zuträglich. Nur Offenheit in der Diskussion kann hier helfen, sachgerechte Entscheidungen zu treffen.
23.01.2015
Es gibt auch Zustimmung zur Aufhebung der Höhenbegrenzung
Um mir nicht vorwerfen lassen zu müssen, einseitig Stellung zu nehmen, hier der Hinweis auf eine zustimmende Äußerung: "Naturschützer für Windräder in Reusrath". Kritik an dem Vorstoß sollte gleichwohl erlaubt sein.
Der BUND mag jetzt klar stellen, dass er keine Probleme damit hat, dass vereinzelt auch Vögel oder Fledermäuse nach einem Aufprall verenden könnten, die Populationen dadurch aber nicht bedroht seien. So betrachtet kann er sich gerne für die im Wahlkampf gestrichenen Ergänzungszonen in Berghausen einsetzen. Aber das würde jetzt nach Schwarze-Peter-Spiel aussehen und entspräche auch nicht meinen grundsätzlichen Vorbehalten gegenüber den Plänen zur Windkraft in Langenfeld.
Schauen wir lieber auf die gesundheitlichen Schäden für die Menschen, die immer mehr in den Fokus rücken. Siehe hierzu meine Anmerkungen vom 16.01.2015 und am 22.01.2015 habe ich darauf hingewiesen, dass gerade im Ballungszentrum andere Möglichkeiten bestehen, Klima schonend Energie zu erzeugen. In der hochverdichteten Rheinschiene kann man eben nicht alles haben. Das hat auch die Regionalplanung erkannt.
24.01.2015
Ein interessanter Fernsehbericht zum Verhalten von Lokalpolikern:
"Wie Lokalpolitiker mit Windrädern Kasse machen"
Dabei geht es darum, wie z.B. ein Bürgermeister und Ratsvertreter den Standort von Windrädern zu ihrem finanziellen Vorteil beeinflusst haben.
Nicht vergessen:
Verfolgen Sie bitte auch immer mal wieder die Diskussion auf der Seite der
Bürgerinitiative Ruhiger Horizont ReusrathEine der Zuschriften an die BI gefällt mir besonders gut:
"Schade, dass man Ergebnisse von Kommunalwahlen nicht so schnell aufheben kann wie Ratsbeschlüsse."
Die Bürgerinitiative hat inzwischen auch noch einen Artikel zum Thema "Infraschall – Deutliche Gefahr für die Gesundheit" veröffentlicht.
Bürger machen mobil
Unter der Überschrift "Windrad: Bürger haben viele Fragen" berichtet die Rheinische Post über die Fragestunde in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses. Obwohl das Thema dort gar nicht auf der Tagesordnung stand, hat es die Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath geschafft, die Bürger zu mobilisieren.
Besonders interessant finde ich folgende Frage: "Kann man als Wohnungsmieter, der direkt auf die Windräder gucken würde, wegen des Schattenschlags und anderer Beeinträchtigungen klagen?" Wenn darauf geantwortet wird, man möge dazu einen Rechtsanwalt fragen, bezeichnet das eine gewisse Bürgerfeindlichkeit. In meinen Ausführungen zum Windpark im Münsterland habe ich zudem bereits ausgeführt, dass ein Kompromiss hinsichtlich der Errichtung von Windrädern immer dort zu finden ist, wo die negativ Betroffenen auch immer die finanziellen Gewinner sind. Im Ballungsraum der Rheinschiene und so eben auch in Langenfeld fallen diese Positionen aber völlig auseinander.
Aus meiner Sicht ist der Protest im Planungsausschuss erst der Auftakt. Wenn der Bürgermeister noch immer nicht versteht, dass es keinen Sinn macht, den 2006 gefundenen Kompromiss aufzukündigen, wird die CDU ihre Basis nicht nur in Reusrath verlieren. Einen Vorgeschmack hat ja schon die Kommunalwahl 2014 vermittelt.
31.01.2015
Gesundheitsfragen
Für diesen Abschnitt meiner Ausführungen habe ich jetzt eine neue Seite eingerichtet!
Noch einmal Grundsätzliches
Bereits in meinen Ausführungen vom 22.05.2014 habe ich darauf hingewiesen, dass die Energiewende nur in einem Verbund und mit ausgefeilter Speichertechnik in der Lage ist, die Versorgung mit erneuerbarer Energie dauerhaft zu sichern. Wie in dem dort verlinkten Video beschrieben, ist die Netzstabilität mit erneuerbarer Energie viel schwieriger zu managen, als mit herkömmlichen Kraftwerken. Wer diesen Zusammenhang ausblendet, fördert bloß eine gigantische Fehlinvestition und provoziert zugleich den Totalausfall der Energieversorgung durch Zusammenbruch des Netzes.
Wer auf Teufel komm raus Windräder in die Landschaft stellt, ohne zugleich ein Konzept zu entwickeln, die völlig unsteuerbar erzeugte Energie zu speichern, damit sie auch dann noch zur Verfügung steht, wenn sie wirklich gebraucht wird, betreibt grün angestrichene Augenwischerei. Mit sicherer Energieversorgung hat das nichts zu tun.
Der Bundeswirtschaftsminister hat recht, wenn er in einer Pressemitteilung erklärt, "Speicher sind ein wichtiges Element im Umgang mit der schwankenden Stromerzeugung durch erneuerbare Energien. Sie machen unser Stromsystem flexibler, weil sie dabei helfen, schnell auf unterschiedliche Erzeugungs- und Verbrauchssituationen reagieren zu können".
Durch die gesetzlich verankerte Preisgarantie für eingespeiste Windkraftenergie wird auch der natürliche Wettbewerb der Energieträger verhindert. Statt dieser Preisgarantie hätte der Gesetzgeber schon vor Jahrzehnten den Energieversorgungsunternehmen aufgeben müssen, die Risiken der Atommüllentsorgung in ihre Bilanzen zu übernehmen und durch Haftpflichtversicherungen zu decken. Das hätte den Wettbewerb gefördert und längst zu einem sachgerechten Umbau unserer Energieversorgung beigetragen.
Alle diejenigen, die sich jetzt vor Ort für die Erzeugung von Strom durch Windkraft einsetzen, vom Bürgermeister bis zum BUND, müssen sich darüber klar sein, dass mit jedem Windrad das Risiko einer Fehlinvestition und eines Netzausfalls steigt. Solange Befürworter von Windkraftanlagen in Langenfeld nicht bereit sind, auch öffentlich über die Frage des gesicherten Verbrauchs zu diskutieren, disqualifizieren sie sich als willfährige Förderer der reinen Finanzspekulanten - ob als Investor, der fremdes Geld verbrennt, oder als Grundbesitzer, der seinen Acker dafür zur Verfügung stellt, um eine satte Pacht zu kassieren.
13.02.2015
WDR-Fernsehen berichtet über die abgesagte Windkraft in Solingen
In der Sendung des WDR "HIER UND HEUTE: Der Wind, das Dorf und der Uhu" stand heute am Schluss die Erkenntnis des Vertreters der Stadtwerke, dass in einem dicht besiedelten Ballungsraum Windräder nicht durchzusetzen sind.
Wann greift auch diese Erkenntnis in Langenfeld?
05.03.2015
Bitte lesen Sie auch weiter unter: Das Desaster der Energiewende
Bürgermeister lockt Bürger in Finanzspekulation
Auf der Internetseite der Stadt Langenfeld findet sich jetzt ein Artikel über die Windkraft in Langenfeld. Darin bemühen sich Bürgermeister und Verwaltung, die beim Neujahrsempfang aus der Taufe gehobene Planung zur Aufhebung der Höhenbegrenzung schön zu reden.
Soweit er sich auf die von Herrn Lobb angestellten und auf der Internetseite der BI Ruhiger Horizont Reusrath veröffentlichten Berechnungen bezieht, hat er offensichtlich diese nicht ganz verstanden, weil er den Ausgangsartikel geflissentlich übersieht, in dem Herr Lobb darlegt, dass günstige Windverhältnisse eher auf hoher See als in Langenfeld herrschen. Die in dem Artikel der Stadt dargestellte Möglichkeit einer Abweichung von den Daten des Energieatlas NRW können doch auch nach unten führen; der BM sieht sich offensichtlich auf einer Einbahnstraße des Aufstiegs und kennt nicht den Gegenverkehr eines Abwärtstrends.
Und wenn dann noch die Bürger zu einem finanziellen Investment gelockt werden - mit Sonderkonditionen für die unmittelbaren Nachbarn der Windräder - stellt sich die Frage, auf wen hier die Risiken der Schauveranstaltung abgewälzt werden sollen. Da werden den Eigentümern der Grundstücke in der Konzentrationszone einschließlich der Familie des Alt-Bürgermeisters satte Pachterträge zugeschustert und die unmittelbar betroffenen Bürger sollen auch noch in ein finanzielles Risiko gelockt werden. - Procon lässt grüßen!
Wie ich bereits in meinem Bericht über den Besuch im Münsterland ausgeführt habe, ist es vertretbar, in ländlicher Umgebung den Landwirten die Chance auf ein Zubrot durch Verpachtung von Flächen zu gewähren. Für sie kann sich daraus eine Win-win-Situation ergeben. Wenn aber den die Flächen bewirtschaftenden Landwirten der Pachtvertrag aufgekündigt wird, um diese Flächen gegen höhere Pachten von den Windkraftinvestoren einzutauschen, hat das einen unfreundlichen Beigeschmack.
13.03.2015
PS: Bitte lesen Sie auch: Wirtschaftlichkeit von Wind- und Sonnenenergieanlagen
Höhenbegrenzung - quer gedacht
Unter der Überschrift "Entwurf für neue Rheinbrücke steht" berichtet die Rheinische Post über den Fortschritt bei der Planung eines Ersatzes für die marode Rheinüberquerung bei Leverkusen. Am Schluss des Berichts steht folgender Satz, der nachdenklich machen sollte: "Die Pylone sind mit etwa 50 Metern Höhe niedriger als die auf der alten Brücke, das sei von Vorteil für die Flugsicherheit, erklärt Jansen."
Ich habe schon verschiedentlich darauf hingewiesen, wie Langenfeld eingekreist ist von diversen Verkehrsrouten. Dazu gehört im Süden der Stadt eben auch die Warte- und Einflugschneise für Flieger, die in Köln-Wahn landen wollen. Ein Privatflieger hat mir einmal berichtet, dass die Pylone der Leverkusener Autobahnbrücke für den Anflug auf Köln eine Markierungshilfe darstellen. Tatsächlich ist auch zu beobachten, wie die Flieger über Reusrath ihre Kurve drehen und eben diesen Punkt ansteuern.
Wenn es nun für die Flugsicherheit von Bedeutung sein soll, beim Neubau der Brücke nicht mehr die Höhe der vorhandenen Pylone zu übernehmen, spricht das dafür, dass man auch auf der übrigen Flugroute auf in die Höhe ragende Anlagen verzichten sollte. Die geltende Höhenbegrenzung in der Windkraftkonzentrationszone orientiert sich an den dort vorhandenen Strommasten. Eine deutliche Anhebung der Grenze würde also nicht nur das Landschaftsbild stören, sondern - wie jetzt die Planungen für die Autobahnbrücke zeigen - auch mögliche Auswirkungen auf die Sicherheit des Luftverkehrs haben.
Wie war das noch mit dem Denken in Zusammenhängen?
19.03.2015
Windkraftgegner bündeln ihren Protest
Aufgrund eines Berichtes heute früh auf WDR5 habe ich im Netz recherchiert und folgenden Pressebericht zur selben Veranstaltung gefunden: "Schmallenberg wird zum Zentrum des Protests gegen Windräder". Außerdem lief soeben eine Diskussionsrunde im Radio zum Thema Braunkohleförderung, in der Herr Laschet von der CDU klar und deutlich erklärte, dass wir den Energiemix benötigen, weil die Technologie zur Stromspeicherung noch 20 bis 30 Jahre Entwicklung benötige. Siehe auch meine Ausführungen vom 22.05.2014. Die angehängten Nachträge machen allerdings Hoffnung!
In der Diskussion wurde auch deutlich, dass die Klimaschutzziele nur von den Ländern geschafft werden, die weiter auf Atomkraft setzen. Das macht deutlich, dass noch keiner den Hut erfunden hat, unter den alles passt! Der einfachste Weg wäre, Energie zu sparen. Lesen Sie dazu bitte unter Energiewende - einmal anders gedacht.
27.04.2015 - zuletzt ergänzt 01.05.2015
Meinungsaustausch mit Herrn Armin Laschet
Ich hatte auch Herrn Laschet zu seinem vorstehend genannten Interview angeschrieben und ergänzend gefordert, mehr dafür zu tun, dass Energie nicht durch unnötigen Luxus verschwendet wird.
Dazu habe ich von ihm jetzt diese Antwort erhalten. Besonders sein Hinweis, unser Verhalten zu hinterfragen und anzupassen, entspricht voll und ganz meinen Vorstellungen.
20.05.2015
Bürgermeisterideen nun im Rat:
RP vom 09.06.2015: "Plan für hohe Windräder kommt voran"
Zitat aus der Vorlage:
"Gestützt auf die Vorschrift des § 249 (1) BauGB bleibt trotz der Änderung der maximalen Anlagenhöhe innerhalb der Konzentrationszone Reusrath die Rechtswirkung des § 35 Absatz 3, Satz 3 BauGB, die durch die 138. Flächennutzungsplanänderung im Jahr 2006 (Ausschlusswirkung von Windkraftanlagen im sonstigen Außenbereich) erzielt worden ist, bestehen. Es handelt sich somit um ein isoliertes Verfahren ausschließlich zur Veränderung des zulässigen Maßes der baulichen Nutzung innerhalb der Grenzen der Konzentrationszone Reusrath."
M.E. bestehen Zweifel an dieser Aussage:
Nach dem geltenden Flächennutzungsplan passen drei Windräder auf die Konzentrationsfläche. Nach meiner Erinnerung aus den damaligen Beratungen war dies die Mindestzahl, um die Ausschlusswirkung zu erzielen. Ist das wirklich noch der Fall, wenn die Höhenbegrenzung um 50% angehoben wird und sich dadurch die Zahl der potenziellen Windräder verringert?
Windräder sind damit nicht nur ein Thema für den Ortsteil Reusrath!
RP vom 10.06.2015:
"CDU ist uneinig: Die Mehrheit für hohe Windräder bröckelt"
CDU stellt sich gegen ihren Bürgermeister
Das hat es in Langenfeld noch nie gegeben: Die CDU-Fraktion verweigert dem Bürgermeister die Gefolgschaft. In einer geheimen Abstimmung stellt sich eine deutliche Mehrheit des Rates gegen die Verwaltungsvorlage zur Aufhebung der Höhenbegrenzung!
Wie ist es dazu gekommen?
Ich kann mich nur schwach erinnern, dass es schon einmal eine Ratssitzung gegeben hat, die von so vielen Bürgern besucht war, wie die heutige Sitzung. Und es waren nicht nur Reusrather, die vom Hauptthema der heutigen Sitzung angelockt worden waren.
Wie schon über die Presse angekündigt, wurde die Ratssitzung formal unterbrochen, um den Besuchern die Möglichkeit der Diskussion einzuräumen. Dabei kamen natürlich von starken Gefühlen der Unsicherheit über die Folgen für die Gesundheit geprägte Fragen auf den Tisch. Es gab aber insbesondere auch sehr sachliche Beiträge, die die gesicherte Rechtslage in den Vordergrund stellten und deutlich machten, dass es angesichts dessen geraten ist, zunächst einmal die auf Bundesebene angelaufene Prüfung der gesundheitlichen Auswirkungen des Infraschalls abzuwarten. Die sich daraus ergebenden künftigen Richtlinien seien nicht absehbar und sollten erst einmal abgewartet werden. (vergl. meinen Nachtrag zu den Gesundheitsfragen!) Auch sei es sinnvoll, durch andere geeignete Maßnahmen das Klimaziel zu erreichen. (vergl. hierzu auch meine Gedanken zur Energiewende!)
Nachdem in der wieder aufgenommenen Debatte alle anderen Fraktionen ihre bekannten Positionen kund getan hatten, griff der Fraktionsvorsitzende der CDU die Stimmung der Bürger auf und formulierte in seinem Redebeitrag, der einem Salto glich, die Abkehr von der Verwaltungsvorlage. Er kündigte die Ablehnung durch die CDU an.
Die Verwunderung der übrigen Fraktionen brandete auf in heftigen Reaktionen und spitzte sich zu in der Aussage, dass die CDU niemals mehr den Vorwurf des Populismus gegen die B/G/L erheben dürfe. Der Antrag auf geheime Abstimmung erreichte die notwendige Zahl der dafür erforderlichen Stimmen.
16.06.2015
Pressemitteilung der CDU vom 16.06.2015 - 23:11 Uhr:
"Keine Aufhebung der Höhenbegrenzung für Windräder in Reusrath"Rheinische Post vom 17.06.2015: "CDU kippt Schneiders Windkraft-Pläne"
Rheinische Post vom 18.06.2015:
"Kein Platz für Windkraft im Klimaschutzkonzept"Kommentar der Rheinischen Post vom 18.06.2015:
"Überraschende Kehrtwende"Die Meinung des Kommentators kann ich nicht teilen. Bereits vor drei Jahren hat der Planungschef der Stadt dargelegt, dass die Planung gerichtsfest sei. Das hat er am Dienstag nochmals bestätigt; und weitere Debattenredner sahen das genau so. Vergl. auch meine Recherchen vom 23.01.2015.
Also: Nicht bange machen lassen! Einem vermeintlich zu erwartenden Urteil vorauseilend Gehorsam zu zollen, ist fehl am Platz.
Rheinische Post vom 20.06.2015: "Langenfeld streitet über Windräder"
Rheinische Post vom 30.07.2015: "Gericht entscheidet jetzt"
Rheinische Post vom 31.07.2015: "Gerichtstermin überrascht Bürgermeister"
Rheinische Post vom 10.08.2015: "Gespanntes Warten aufs Windrad-Urteil"
Höhenbegrenzung rechtmäßig !!
Die von der Stadt Langenfeld in ihrem Flächennutzungsplan vorgeschriebene Begrenzung der Höhe von Windenergieanlagen in der Windkraft-konzentrationszone Reusrath auf 100 Meter ist rechtmäßig. Das hat die 10. Kammer des Verwaltungsgerichts Düsseldorf mit soeben verkündeten Urteilen in zwei Klageverfahren eines Windenergieunternehmens entschieden.
Hier finden Sie die Pressemitteilung des Gerichts.
12.08.2015
13.08.2015 Rheinische Post: "Höhengrenze für Windräder ist rechtens"
In diesem Artikel wird der Investor wie folgt zitiert: "Anders als etwa an der Meeresküste seien kleinere Anlagen an dieser Stelle nahe der vergleichsweise windarmen Kölner Bucht nicht rentabel." Dies macht deutlich, dass einerseits die Windkraftbranche allein ihren Profit nicht aber den Schutz der Landschaft im Blick hat, andererseits es einfach fraglich ist, ob wir Windräder wirklich überall brauchen, oder ob es nicht besser ist, je nach Lage lieber andere Energiequellen zu nutzen. Hierauf habe ich bereits am 22.01.2015 hingewiesen.
19.08.2015 Rheinische Post: "Windräder-Streit geht in die nächste Runde"
Zu der am Schluss des Artikels zitierten Bemerkung des Grünen-Ratsherrn Dr. Günter Herweg
"Falls Windkraft in nächster Zeit nicht möglich sein sollte, müssen zu der im Langenfelder Klimaschutz-Konzept als Ziel festgelegten Verringerung von Kohlendioxid alternative Einsparmöglichkeiten festgelegt werden."
verweise ich nur auf meine Anmerkung vom 22.01.2015.
Es stellt sich ganz einfach die Frage: Warum verbuddelt Langenfeld 30 Millionen Euro (- finanziert durch überhöhte Gaspreise? -) für ein Glasfasernetz, um den Anbietern von Internet und Co. Konkurrenz zu machen? Da wäre es doch viel innovativer, die Stadtwerke, die ja auch bereits Strom verkaufen, investieren in die Speichertechnik, um billigen Überschussstrom aus Windkraft aufzukaufen und diesen bei Bedarf ins Netz zurück zu liefern.
Nächste Runde findet vor dem OVG statt
Was in einigen Gerüchten bereits verbreitetet wurde, berichtet jetzt die Rheinische Post: "Windrad-Streit geht in die nächste Runde".
In dem Artikel wird der Planungschef der Stadt wie folgt zitiert:
Zwar mögen sich seit der damaligen Festlegung der Höhenbegrenzung in Reusrath verschiedene Kennziffern der Wirtschaftlichkeitsberechnung für einen Windrad-Betrieb verändert haben. Aber dass zum Beispiel die Grundstückspreise oder die Einspeisevergütung für Windkraftstrom nicht mehr die gleichen sind wie vor einem Jahrzehnt, ist ja nicht dem Flächennutzungsplan von 2006 anzulasten.
Das trifft den Kern aller Subventionsproblematik. Unter der Überschrift Umweltschädliche Subventionen habe ich mich mit dem jüngst von mir gefundenen Bericht des Bundesumweltamtes beschäftigt, der Subventionen eine Behinderung der marktwirtschaftlichen Kräfte nennt.
In der Tat krankt die Umstellung unserer Energieversorgung auf regenerative Formen an der jahrzehntelangen Subventionierung der Kohle- und Atomindustrie. Hätten die Betreiber von vorn herein alle Risiken versichern und Vorsorge für die Spätfolgen tragen müssen, wäre die Nutzung erneuerbarer Energien weit mehr fortgeschritten. Und sie hätte sich den Gegebenheiten vor Ort angepasst, weil sie nur dort errichtet worden wäre, wo es sich wirtschaftlich rechnet. Gut, dass mit der Kürzung der Einspeisevergütung wieder marktwirtschaftliches Denken zurückkehrt. Das wird hoffentlich auch das OVG anerkennen.
07.10.2015
Bitte lesen Sie auch weiter unter:
Naturschutz im Ballungsraum
Doch bald Windräder in Reusrath?
Als Gerücht hörte man schon längere Zeit davon. Heute berichtet die Rheinische Post: "Jetzt sollen bis zu neun Windräder kommen"
Sowohl rechtlich als auch politisch kann man dagegen wenig einwenden, denn es war ein Kompromiss, mögliche Investoren auf eine Konzentrationszone zu verweisen. Wenn jetzt dort innerhalb der gerichtlich bestätigten Höhen-begrenzung gebrauchte Windräder errichtet werden sollen, gewinnt aber ein anderer Hinweis Bedeutung:
Unter der Überschrift "Kuppel von Windkraftanlage in Flammen" berichtete gestern die RP über den Unfall in einer WKA, wobei die Feuerwehr den Brand nicht bekämpfen konnte, weil "die Einsatzkräfte über keine entsprechende Leiter verfügen." Dabei ging es um eine Höhe von deutlich unterhalb der in Reusrath geltenden Grenze von 100 Metern. Wäre die Feuerwehr in Langenfeld gerüstet, bei einem Brand löschen zu können und eingeschlossene verletzte Arbeiter zu retten? In Uedem konnten die Arbeiter noch selbständig die Gefahrenzone verlassen. Was hätte wegen unzureichender Ausrüstung der Feuerwehr nicht alles passieren können?
Ein gewichtiges Argument bei der politischen Diskussion um den Vorschlag des Bürgermeisters, die Höhenbegrenzung aufzuheben, waren die Fragen rund um die gesundheitlichen Folgen des Infraschalls, ein Thema, das erst in der neueren Diskussion um Windkraftanlagen an Bedeutung gewonnen hat. Ob die daraus abgeleitete Forderung nach mehr Abstand zur Wohnbebauung (*) jetzt noch gegen die Konzentrationszone erfolgreich ins Feld geführt werden kann, erscheint zweifelhaft. Immerhin hat das Verwaltungsgericht die Rechtmäßigkeit der Höhenbegrenzung auch damit begründet, dass etwaige Verfahrensmängel bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans längst durch Ablauf der gesetzlichen Einspruchsfrist geheilt seien.
Aus meiner Sicht wird man wohl mit dem alten Kompromiss leben müssen, es sei denn, die Bundespolitik ändert die Richtlinien aufgrund sich verstärkender Hinweise zur Schädigung durch Infraschall.
15.01.2016 - überarbeitet 16.01.2016
(*) Hierzu ein interessantes Urteil aus München:
"Windrad-Abstandsregel verfassungsgemäß"
Dabei geht es um die Regel, dass ein Abstand zur Wohnbebauung eingehalten werden muss, der das 10-fache der Höhe des Windrades beträgt.
Auf der Seite der Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath finden Sie hierzu eine Karte. Wenn sich diese Regel nachträglich durchsetzen lässt, wäre die Planung gestorben.04.06.2016 - Rheinische Post: "Vier Windräder sollen sich 2017 drehen"
Wenn jetzt die Höhenbegrenzung eingehalten wird, steht dem nun beantragten Projekt der Flächennutzungsplan nicht mehr entgegen. Bleibt aber die Frage, ob jetzt noch andere Gründe, wie z.B. die neuen Erkenntnisse zum Infraschall, das Verfahren hemmen können. Immerhin gibt es inzwischen eine heiße Diskussion um neue Abstandsgrenzen, wie das vorstehend zitierte Urteil belegt.
14.06.2016 - Rheinische Post: "Windräder kommen jetzt ohne Getöse"
Eine Analyse der politischen Reaktionen.
30.06.2016 - Rheinische Post: "Einvernehmen nötig bei Windkraft"
20.07.2016 - Rheinische Post: "Wasserschutz: Kritik an Windrädern"
Zitat aus dem Bericht: "Der Rheindorfer CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz bezeichnet in einer Mitteilung die angekündigten Gebrauchtanlagen als "alte Gurken" und stört sich vor allem daran, dass die Windräder innerhalb des Wasserschutzgebietes für das Wasserwerk Leverkusen-Rheindorf aufgestellt werden sollen."
Wenn der Langenfelder Planungschef dagegen hält mit der Begründung, die Stadt Leverkusen sei nicht zuständig, sondern nur die untere Wasserschutz-behörde für den Kreis Mettmann, zeugt das von wenig Verständnis für Zusammenhänge über kommunale Grenzen hinweg sowie die Besorgnis der unmittelbaren Nachbarn.
Ich persönlich stehe weiterhin für den Flächennutzungsplan. Damals sind alle Bedenken abgewogen worden. Aus diesem Grunde - und nur aus diesem Grunde - gebe ich den Einwändungen aus Leverkusen keine Chancen.
11.09.2016 - Eine Reise durch die Windparks Ostfrieslands
21.10.2016 - Rheinische Post:
"Politiker sollen vier Windräder absegnen"Zitat aus dem Bericht:
"Nach dem Schlagabtausch der vergangenen Jahre im Stadtrat und auch vor dem Verwaltungsgericht hat die Firma SL mit dem nunmehr beantragten Bau von vier jeweils 99,5 Meter hohen Windrädern beste Erfolgsaussichten. Denn sie hält sich in der 2006 für diesen Zweck ausgewiesenen Konzentrationszone an die vom Stadtrat auf 100 Meter festgeschriebene Höhengrenze."Mein Kommentar: Siehe Anmerkung zum Bericht vom 04.06.2016
25.10.2016 - Rheinische Post:
"Windkraft-Gegner fordern neue Artenschutz-Gutachten"Zitat aus dem Bericht:
"Die bestehenden Expertisen seien mangelhaft, eine redaktionelle Anpassung allein reiche nicht."Es ist logisch, dass die alten Gutachten aus der Zeit der Aufstellung des Flächennutzungsplans keine hinreichende Grundlage mehr bilden können.
31.10.2016: Hierzu hat die Bürgerinitiative ihre Homepage aktuell ergänzt!
Windräder in Reusrath genehmigt!
Ich habe soeben eine Rund-Mail von Andreas Menzel, Ratsherr der B/G/L, erhalten, mit der er bekannt macht, dass die Kreisverwaltung Mettmann die Baugenehmigung für zwei Windräder erteilt hat.
Alle weiteren Infos entnehmen Sie bitte seiner Pressemitteilung.
07.01.2017
10.01.2017 - Rheinische Post:
"Erste Windräder sind jetzt genehmigt"Zitat aus dem Bericht:
"Laut SL-Projektleiter Joachim Schulenburg soll der Bau der jeweils 99,5 Meter hohen Anlagen nahe der Acker-/Rennstraße in Kürze beginnen. "Wir haben mit dem Hersteller Enercon schon den Kaufvertrag abgeschlossen, warten jetzt auf die Bauplanung. Das Unternehmen ist in ganz Deutschland aktiv, aber der etwa vier bis sechs Monate dauernde Aufbau dürfte in Kürze starten." Beim Betrieb seien zum Schutz von Fledermäusen und Raubvögeln strenge Auflagen zu erfüllen."
10.01.2017 - Kölner Stadtanzeiger:
"Protest gegen Windräder an der Grenze zu Opladen und Rheindorf"
14.01.2017 - Rheinische Post:
"Zwei Windräder auf dem Weg"Eine Kolumne aus der Serie: "Unser Senf Zum Wochenende"!
Ernster ist wohl folgender Hinweis der Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath zu nehmen:
"Überdies darf der Anlagenbetreiber zum Schutz des Rotmilans mit dem Bau der WEA erst beginnen, wenn er sich mit den angrenzenden Grundstückseigentümern und Pächtern auf eine vom Kreis Mettmann vorgegebene Flächennutzung vertraglich verständigt hat. Diese Vereinbarung ist dem Kreis vor Baubeginn vorzulegen. Dem Vernehmen nach sind einige Flächeninhaber nicht bereit, eine solche Vereinbarung abzuschließen."
Bitte lesen Sie die vollständige Stellungnahme auf der jetzt aktualisierten Homepage der Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath!
15.01.2017
05.05.2017 - Rheinische Post: "Bau der Windräder startet im Mai"
Zitat aus dem Bericht:
"Nicht zuletzt auf Betreiben der Bürgerinitiative 'Ruhiger Horizont Reusrath', deren Sprecher Andreas Lobb aufgrund neuer Landesbestimmungen weitere Artenschutz-Gutachten eingefordert hatte, gelten für die beiden genehmigten Windräder strenge Auflagen."Nach den mir vorliegenden Genehmigungsbescheiden sind in der Tat vor Baubeginn erhebliche Auflagen zu erfüllen. Wenn diese nunmehr abgearbeitet sind, steht dem Baubeginn nach derzeitiger Rechtslage nichts mehr entgegen.
Ungeklärt sind aber meines Erachtens die neueren Erkenntnisse über einige Gesundheitsfragen! Da diese aber noch nicht in die Vorschriften für die Baugenehmigung eingeflossen sind, ist ein Stopp jetzt nur noch im Klagewege mit gleichzeitigem Antrag auf Erlass einer einstweilligen Anordnung zu erreichen.
Gestützt werden könnte eine solche Klage auf die weiter oben erwähnte Regel, nach der ein Abstand vom 10-fachen der Höhe des Windrades einzuhalten ist, um vor den Auswirkungen von Infraschall zu schützen. Da es diese Regel aber - anders als in Bayern - in NRW noch nicht gibt und deshalb von der Verwaltung nicht für eine Ablehnung herangezogen werden durfte, sind nunmehr die Bürger gefährdet, die innerhalb des in die nachstehende Karte eingezeichneten Kreises wohnen:
Das sind nicht wenige Bürger, die gute Gründe für eine Klage haben!
23.05.2017 - Rheinische Post:
"Windrad-Betreiber klagt gegen Auflagen"Zitat aus dem Bericht:
"Über die Frage, in welchem Umkreis dies den Betrieb der neuen Windräder zeitweise einschränken werde, gehen laut Schulenburg die Meinungen zwischen Kreisverwaltung und SL auseinander. Das vermutete Vorkommen des Rotmilans werde deshalb nochmals kartiert."Die Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath hat bereits mit Rundmail vom 21.05.2017 um Unterstützung aufgerufen. Sie bittet, die Sichtung des Rotmilans zu melden.
Inzwischen ist dieser Aufruf auch auf der Homepage der Bürgerinitiative nachzulesen: "Aufruf zum Schutz unserer Rotmilane"
20.06.2017 - Rheinische Post: "Erstes Windrad ist jetzt im Bau"
Ich habe mit der Entscheidung der Kreisverwaltung Probleme. Wie kann man den Baubeginn freigeben, wenn noch gegen Auflagen geklagt wird? *)
Es mag ja sein, dass der Rotmilan im unmittelbaren Umkreis der Baustelle nicht beweiskräftig gesichtet worden ist. Auch hätte sein Schutz lediglich die zeitweise Abschaltung zur Folge. Alle Erholung Suchenden haben ihn aber sicher schon einmal in den Feldern Reusraths gesichtet. Und damit besteht doch eine wirtschaftliche Unsicherheit, die das Projekt weiterhin fragwürdig erscheinen lässt.
Die weiter in dem Bericht angesprochenen Überlegungen der neuen Koalition in NRW, den Abstand der Windräder zu Wohngebäuden auf 1.500 m auszuweiten, halte ich für sachgerecht; sie kann Reusrath aber wohl nur noch vor dem weiteren Ausbau des Windparks retten.
*) Nachtrag vom 04.03.2018: Vergleiche hierzu einen aktuellen Bericht auf der Homepage der Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath über den am 07.03.2018 anstehenden Gerichtstermin.
Die erfreuliche Gerichtsentscheidung siehe weiter unten!Nachtrag vom 12.7.2019:
Die von Schwarz-Gelb angedachte Änderung der Abstandsregel ist jetzt in den LEP aufgenommen worden; vergl. Änderung LEP durch CDU / FDP. Sie widerspricht zwar Bundesrecht, das diese Einschränkung nicht kennt und ist damit klageanfällig, bisher hat aber - nach meiner Kenntnis - die bayerische Regelung Bestand, was hoffen lässt.
12.09.2017 - Rheinische Post: "Windkraft fliegt aus Klimaschutz-Plan"
Zitat aus dem Bericht:
"Im Klimaschutz-Fahrplan für die kommenden Jahre, den die beiden zuständigen Fachausschüsse des Rates jetzt in einer Sondersitzung verabschiedeten, kommt das Thema WKA nicht mehr vor.
Während die SPD das Fehlen kritisierte, äußerte Dieter Braschoss, Vizebürgermeister und CDU-Ratsherr aus Reusrath, die Hoffnung, dass es im Stadtsüden bei nur zwei Anlagen bleiben wird."Ich habe auch schon die Frage gehört, wie oft die sich wohl drehen werden.
Auf unserer Urlaubsfahrt gen Norden und einigen Ausflügen haben wir verschiedene Windparks erlebt. Auffallend, wieviele Windräder abgeschaltet waren! Solange die Speichertechnik nicht endlich Fortschritte macht, macht der Ausbau der Windenergie keinen Sinn. Lesen Sie hierzu auch meine grundsätzlichen Anmerkungen vom 13.02.2015.
13.09.2017 - Rheinische Post: "Reusrather ärgern sich über Parkverbote"
Zitat aus dem Bericht:
"Grund für die nächtliche Freihaltung der Grünewaldstraße ist das Bauprojekt auf den Feldern südlich davon: Die Anlieferung des ersten Windrads steht bevor."
Da kann man wieder erkennen, welcher Schwachsinn es ist, die letze Grünzone in einem Ballungsraum zu verspargeln! Weit ab von bewohnten Gebieten ist das kein Problem mit der Anlieferung der Windradkolosse.
Das erste Windrad steht
und so bedrohlich wirkt es auch noch aus der Ferne!
24.11.2017 - Rheinische Post: "Verkehr und Windkraft sind Reizthemen"
Zitat aus dem Bericht:
"Peter König (60) und Max Decker (50) von der Bürgerinitiative "Ruhiger Horizont Reusrath" kritisieren, dass die erste Windkraftanlage bereits in Betrieb ist, obwohl Auflagen zum Schutz von Greifvögeln wie dem Rotmilan, zum Schall und Schattenwurf noch nicht erfüllt seien."
Ein weiterer schwerer Vorwurf wurde erhoben. Nach Beobachtung der Bürgerinitiative sei nicht - wie angekündigt - ein neues Windrad errichtet worden, sondern eine in Niedersachsen wegen Repowering entbehrliche alte Anlage. Abgeleitet werde dies nicht nur von den ersichtlichen Gebrauchsspuren. Auch die lange geltenden Parkverbote auf der Grünewaldstraße (siehe vorstehend) hätten nach Aussage der Polizei ihren Grund darin gehabt, dass sich der Abbau und damit die Anlieferung der alten WKA wegen Sturms verzögert habe.
Thematisiert wurde deshalb auch der "Markt für gebrauchte Windkraftanlagen". Der genehmigte Typ Enercon E-70 wird tatsächlich auch gebraucht angeboten. So kommt der Verdacht auf, dass die Wiederverwendung alter WKA einer günstigen Entsorgung gleich kommt! Die Frage, ob wir uns damit einen Schrottplatz einhandeln, blieb im Raum stehen.
Auch habe ich in der Runde noch einmal meine Frage vom 20.06.2017 angesprochen, wieso es zugelassen worden ist, mit der Errichtung der WKA zu beginnen, obwohl noch gegen die Auflagen zum Betrieb geklagt werde.
Zusammengefasst kommt der Verdacht auf, dass die Kreisverwaltung Mettmann als zuständige Bauaufsichtsbehörde ihre Aufgabe nicht ordnungsgemäß erfüllt hat. Sie hätte wohl Gründe genug gehabt, den Baubeginn zu verhindern, bis alle offenen Fragen geklärt sind. Da umfangreiche verkehrsrechtliche Maßnahmen erfolgt sind, kann sie sich auch nicht auf Unkenntnis berufen. Sie ist für Polizei und Bauaufsicht gemeinsam zuständig.
08.03.2018 - Rheinische Post: "Rotmilan bremst Reusrather Windrad aus"
Zitat aus dem Bericht:
"Gegenwind: Das Verwaltungsgericht Düsseldorf wies die Klage von SL gegen Auflagen zum Schutz von Greifvögeln beim Betrieb der Windräder ab."
"Andreas Lobb von der Bürgerinitiative 'Ruhiger Horizont Reusrath' und sechs seiner gegen den Bau von Windkraftanlagen im Langenfelder Süden aktiven Mitstreiter hatten die Verhandlung als Zuschauer verfolgt. 'Wir sind froh, dass das Gericht das von uns schon lange belegte erhöhte Vorkommen von Rotmilanen und auch anderen Greifvögeln bestätigt hat', sagte Lobb hinterher."
Das ist eine erfreuliche Entscheidung zum Schutz der Natur! Der Dank gilt in erster Linie der Bürgerinitiative für ihren Einsatz. Die Bauaufsichtsbehörde stand damit ständig unter Druck und musste die Auflagen erlassen und durchsetzen.
24.07.2018 - Rheinische Post:
"Windkraft kommt in Langenfeld nicht in die Gänge"Zitat aus dem Bericht:
"Die Windkraft-Gegner der Bürgerinitiative 'Ruhiger Horizont Reusrath' halten nach den Worten ihres Sprechers Andreas Lobb die Artenschutz-Auflagen für voll gerechtfertigt. Auf besonderen Wunsch von SL seien diese nicht schon vor Baubeginn, sondern erst vor Inbetriebnahme des ersten Windrads eingefordert worden. 'Die Firma versäumte es aber, die Auflagen zu erfüllen und nahm die Anlage dennoch in Betrieb.' "
Ich erinnere noch einmal an meine Frage vom 20.06.2017, wieso es zugelassen worden ist, mit der Errichtung der WKA zu beginnen, obwohl noch gegen die Auflagen zum Betrieb geklagt wird. Ein verantwortungsvoller Unternehmer wäre doch wohl angesichts des Klagerisikos vorsichtiger gewesen. Wegen der Fehlinvestition jetzt über die Gerichte zu maulen, ist nicht die feine englische Art.
Und da sich Herr Meisel in dem Artikel den Unterton des Bedauerns kaum verkneifen kann, verweise ich auch noch auf meine Anmerkung vom 22.01.2015, nach der es für die alternative Energiegwinnung in Ballungszentren bessere Möglichkeiten gibt, als die letzten Freiflächen den Windrädern zu opfern.
Kleine Anfrage im Deutschen Bundestag
Ich habe jetzt den Hinweis auf eine Kleine Anfrage von Christian Lindner und Fraktion zur Sicherheit der Windkraftanlagen erhalten: Drucksache 19/3619. Eine Antwort dazu konnte ich noch nicht recherchieren.
Den in der Anfrage bezogenen Fernsehbericht finden Sie hier.
Aus meiner Sicht schließt sich damit der Kreis zu meinen früheren Ausführungen zur Energiewende. Solange der Staat immer wieder mit Subventionen die wahren Kosten diverser Energiegewinnung verschleiert, fällt es schwer, zu einem neuen Bewustsein zu kommen, das dem Klimaschutz wirklich dient.
17.08.2018
PS: Inzwischen liegt die Antwort vor.
03.10.2018 - Rheinische Post: "Zweites Windrad kommt im November"
Zitat aus dem Bericht:
"Unter dem Namen „Ruhiger Horizont Reusrath“ hatte eine Bürgerinitiative seit Jahren versucht, den Bau der Windkraftanlagen in ihrem Ortsteil zu verhindern. Jetzt haben ihre Mitglieder nach den Worten ihres Sprechers Andreas Lobb vor allem ein Auge darauf, dass SL die Auflagen erfüllt."
Damit ist eigentlich der gesamte Protest, den auch ich immer wieder zum Ausdruck gebracht habe, auf den Punkt gebracht: Es geht darum, dass unsere durch diverse Infrastruktureinrichtungen schwer belastete Stadt nicht weiter an Lebensqualität für den Menschen und die Natur verliert. Die gesteigerte Erfassung von Greifvögeln in dem Gebiet für die Windräder ist doch ein Beweis dafür, dass es nur noch wenig Lebensraum für diese Tiere gibt. Die Auflagen stellen sicher, dass ihnen dieser nicht auch noch genommen wird.
07.12.2018 - RP-online: "Jetzt dreht sich auch das Windrad Nummer zwei"
Zitat aus dem Bericht:
"Es ähnelt den Kerzen auf dem Adventskranz: Erst eins, dann zwei,... Wie es aussieht, wird es im Falle der Windkraftanlagen in den Reusrather Feldern aber bei den beiden jetzt vorhandenen Exemplaren bleiben."
Anders als es die Bürgerinitiative sich mit ihrem Namen zum Ziel gesetzt hatte, ist der Horinzont in Reusrath jetzt sehr unruhig geworden. Wirft man einen Blick über die Felder südlich der Kreuzung Brunnenstraße / Gieslenberger Straße - immerhin rund 1.200 Meter vom neuen Windrad entfernt - nach Süden, erscheint das zweite Windrad noch größer zu sein als das erste Windrad:
Auch diejenigen Interessenten, die sich für eines der noch am Locher Weg geplanten Häuser entscheiden sollten, werden mit einem bewegten Horizont leben müssen:
Es ist für das Landschaftsbild gut, dass nun mit diesem zweiten Windrad ein Ende abzusehen ist.
Wenn der Bürgermeister laut Bericht meint, bei seinen Besuchen des Windparks keine Störungen festgestellt zu haben, ist das allein dem Umstand zuzuschreiben, dass er meint, alles haben zu müssen, was die Industrie bietet.
Ich bleibe dagegen meiner Argumentation treu, dass unser Ballungszentrum schon längst überlastet ist. Weitere Störungen unserer restlichen Freiräume sind nicht mehr hinzunehmen. Darum ist es gut, dass die Bürgerinitiative die Einhaltung der Auflagen weiter sorgfältig beobachtet.
Und was die lobenswerte Gewinnung alternativer Energien betrifft, kann man beobachten, dass gerade Neubauten in erheblichem Umfang mit Panelen sowohl für die Erzeugung von Strom als auch für die Gewinnung von Warmwasser ausgestattet werden. Ein Weg, der gerade im Ballungszentrum bessser geeignet ist, Klimaschutz zu betreiben, als die Verspargelung der letzten Freiräume! Siehe auch meine Anmerkung vom 22.01.2015.
Inzwischen sind tatsächlich beide Windräder in Betrieb:
Aufnahme vom 24.12.2018; Blick von der Bergstraße.
Gelb markiert die Blickrichtung mit Entfernungsangabe lt. Google Earth!
Neue Probleme mit der Windkraft
20.05.2019 - Tagesschau.de:
"Windkraft und Insektensterben - Riskante Höhe?"Zitat aus dem Bericht:
"Mindestens 1200 Tonnen Insekten kommen jährlich in den Rotoren der Windräder zu Tode, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Modellanalyse errechnet. In der warmen Jahreszeit könnte es demnach fünf bis sechs Milliarden Insekten täglich erwischen."
Die Diskussion ist kontrovers, sollte aber nachdenklich machen:
"Und sie [ die Forscher ] stießen auf einen weiteren merkwürdigen Zusammenhang. Ungefähr seit 15 Jahren gehen die Bestände der Insekten doppelt so schnell zurück wie zuvor. Ziemlich genau in diesem Zeitraum ist die Windkraft rapide ausgebaut worden - auch, indem die Branche verstärkt auf die effizienteren, bis zu 200 Meter hohen Anlagen setzte. Ein Hinweis, kein Beweis."
Natürlich haben der Naturschutz und der Klimaschutz viele Facetten. Aber es zeigt sich immer mehr, dass es der Mensch ist, der mit gut gemeinter technischer Entwicklung der Natur immer mehr Probleme bereitet.
PS: Auf der Internetseite der Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath findet sich dazu noch folgender Link.
Nachtrag vom 21.07.2019:
Das große Dilemma - jetzt mit Nachtrag vom 16.10.2021!
Drittes Windrad in Reusrath
Aufmerksam gemacht durch einen Reusrather Mitbürger habe ich mir das vor wenigen Tagen auf einem Betriebsgelände an der Rothenberger Straße errichtete Windrad angesehen. Auch wenn es nur von wenigen Richtungen aus gut zu sehen ist und nicht die Größe der zwei Windräder in der Konzentrations-zone erreicht, so ist es eben doch außerhalb dieser damals errichteten Zone erbaut worden und verstößt somit gegen den Sinn der durch den Flächen-nutzungsplan geschaffenen Windkraftkonzentrationszone. Ganz abgesehen davon, dass hier ebenfalls die Natur- und Tierschutzauflagen zum Tragen kommen, die in der Konzentrationszone gelten.
Es ist Aufklärung seitens der zuständigen Verwaltungen gefragt.
14.06.2019
Stellungnahme der Verwaltung
Erst im zweiten Anlauf hat sich Herr Anhalt von der Stadtverwaltung Langenfeld zu einer fernmündlichen Auskunft bereit gefunden. Danach ist die Anlage von der Stadt als sogenannte Kleinwindanlage genehmigt worden. Sie erreiche einschließlich der Rotorspitze 47 Meter und unterschreite somit die im Windkrafterlass dafür zugelassene Höhe von 50 Metern.
Die Anlage soll ausschließlich der Eigenversorgung des Betriebes dienen und gelte deshalb als privilegierte Anlage im Außenbereich. Die Errichtung werde auch nicht durch das Vorhandensein der Windkraftkonzentrationszone eingeschränkt.
Ich habe meine Verwunderung zum Ausdruck gebracht, dass bei einem so sensiblen Thema der Bau dieser Anlage nicht angemessen kommuniziert worden ist. Aber in der Langenfelder Verwalung fehlt eben eine Antenne für die Besorgnissse der Bürger.
24.06.2019
09.07.2019 - Rheinische Post: "Reusrath hat plötzlich drittes Windrad"
Zitat aus dem Bericht:
„Knapp unterhalb einer Gesamthöhe von 50 Meter handelt es sich um eine Kleinwindanlage“, sagte Planungsamtsleiter Stephan Anhalt auf Anfrage. „Die kann die Stadt auch so genehmigen.“ Aber hätte das Vorhaben in Anbetracht der in Langenfeld hitzigen Windkraftdebatte der vergangenen Jahre den Ratsfraktionen nicht wenigstens nachrichtlich mitgeteilt werden müssen? „Vielleicht hätten wir das angesichts des sensiblen Themas tatsächlich tun sollen“, räumte Anhalt ein. „Dass es nicht geschehen ist, war aber keine böse Absicht.“
03.01.2020 - Rheinische Post:
"SPD will Anwohnern mit 'Windbürgergeld' entgegenkommen"Zitat aus dem Bericht:
"Nach dem Willen der SPD sollen die Anwohner direkt finanziell profitieren. "
Bereits unter der Überschrift Bürgermeister lockt Bürger in Finanzspekulation habe ich mich mit der Frage beschäftigt, wer denn von einer Investition in die Winkraft finanziell profitieren soll. Dabei habe ich auch auf unterschiedliche Siedlungsstrukturen verwiesen, die dazu führen, dass nicht immer diejenigen finanziell profitieren, die die Belästigungen zu tragen haben.
Wenn jetzt die SPD auch Anwohner entschädigen will, könnte ein ehrlicher Ausgleich von Belastung und Ertrag geschaffen werden. Wie ich in meinem Bericht über den Besuch im Münsterland ausgeführt habe, profitiert dort der Landwirt, der mitten in seinen Feldern wohnt, während hier in Langenfeld die Verpächter landwirtschaftlicher Flächen den Ertrag einstecken, die Anwohner aber die Belästigungen zu ertragen haben.
Auch wenn die Vorstellungen der SPD noch unklar sind, so findet schon die Diskussion über diese Idee meine Sympathie.
CDU-Langenfeld zeigt sich lernfähig
20.02.2022 - RP-online: "Mehr Photovoltaik - Erneuerbare Energien ausbauen"
Zitat aus dem Bericht:
"Die CDU habe bereits Vorschläge gemacht, die nun im Rahmen der Umsetzung zu prüfen sind. 'Dabei wissen wir, dass die Energiewende nur dann gelingen kann, wenn sie auf breite Akzeptanz in der Bevölkerung trifft. Alternative Energiegewinnung muss lokale Potenziale optimal nutzen und Beeinträchtigungen bestmöglich vermeiden. Insofern sehen wir die Möglichkeiten zur Realisierung von Windenergie in Langenfeld sehr kritisch – auch wenn wir natürlich wissen, dass die hierüber erzeugte Strommenge attraktiv ist. Vielmehr sehen wir im Ballungsraum der Rheinschiene enorme Potenziale bei der Energiegewinnung über Solarenergie.'"
Bereits mit meiner Anmerkung vom 22.01.2015 habe ich dafür plädiert, statt die letzten Freiflächen mit Windrädern zu verspargeln, andere Möglichkeiten der Energiewende zu fördern, die gerade in einem Ballungsraum viel sinnvoller umzusetzen sind.
Schön, dass die CDU nun auch diesen Weg ganz offiziell gehen will.
Besuchen Sie bitte auch immer wieder die Seite der
Bürgerinitiative Ruhiger Horizont Reusrath!Beachten Sie bitte auch die aktualisierten Karten über die Lärmbelastung
und meine Ausführungen zu den Gesundheitsfragen!
Hinweis auf Aktualisierungen meiner
Anmerkungen zum Klimawandel:
Das große Dilemma
Widersprüche in der Klimapolitik
Großprojekt für Monheim - Leverkusen - Langenfeld
23.08.2023 - Rheinische Post: "Auch Langenfeld mit im Boot"
Zitate aus dem Bericht:
"Monheim und Leverkusen wollen zusammen insgesamt acht Windkraftanlagen mit einer Höhe von bis zu 250 Meter errichten. Der erste Info-Abend zu dem Großprojekt stößt auf reges Interesse. Neu ist: Auch Langenfeld wird sich beteiligen. Kritiker bangen besonders um die Naherholung."
Damit wird ein alter Plan wieder aufgegriffen, entlang der A59 eine "Perlenkette" von Windrädern zu entwickeln. Das wird das Erholungsgbiet Knipprather Wald betreffen. Unter den geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen wird es schwierig, einen Ausgleich zu finden.
Dazu ein weiteres Zitat aus dem Bericht:
"Der NRW-Ministerpräsident wird an diesem Donnerstag zusammen mit seinem grünen Koalitionspartner im Landtag die 1000-Meter-Abstandsregel kippen (statt dessen gilt künftig wieder: Mindestabstand zur Wohnbebauung: WKA-Höhe mal zwei). Noch wichtiger aber ist die Änderung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG), die der Bundeswirtschaftsminister durchgesetzt hat und die Zimmermann im Wortlaut auf der kinogroßen Aula-Leinwand abbildete: EE-Anlagen wie Photovoltaik oder WKA liegen im 'überragenden öffentlichen Interesse' und sind von 'vorrangigem Belang'. Im Klartext: Im Konflikt etwa mit Naturschutz und Anwohner-Interessen haben WKA jetzt deutlich bessere Karten vor Behörden und Gerichten."
Spannend wird es werden, ob und wie Berghausen betroffen sein wird. Auf meine Anmerkungen vom 17.04.2014 weise ich hin. Wird jetzt wieder ein Orkan wie zu Wahlkampfzeiten aufziehen?
Auch Reusrath kommt wieder auf die Tagesordnung:
"Bürgermeister Frank Schneider (CDU) plädiert dafür, das 100-Meter-Limit für die von einem Privatunternehmen betriebenen Windräder aufzuheben und ein 'Repowering' zu ermöglichen: den Ersatz durch höhere und effektivere WKA."
Der Konflikt ist wieder da: Was verträgt ein hochverdichtetes Ballungszentrum? Wieviel Naturschutz und Erholungsraum vor Ort verbleiben noch? In Zeiten der Klimakrise und der Naturzerstörung ein schwieriger Entscheidungsprozess. Auf die Widersprüche in der Klimapolitik sei hingewiesen.
Neue Landesvorschriften für den Bau von Windrädern
25.08.2023 - Rheinische Post:
"NRW-Landtag schafft Mindestabstand von Windrädern zu Wohngebieten ab"Zitate aus dem Bericht:
"Für den Bau neuer Windräder ist in Nordrhein-Westfalen ein weiteres Hemmnis aus dem Weg geräumt. Die Anlagen dürfen näher an Häuser heranrücken. Es wird aber nicht so kommen, dass Windräder künftig direkt im Vorgarten gebaut werden."
"Künftig wird der Ausbau der Windkraft in NRW durch regionale Flächenvorgaben gesteuert."
"Die Flächenpotenziale konzentrieren sich demzufolge besonders auf die Randbereiche Nordrhein-Westfalens. Für viele Großstädte im Ruhrgebiet und an der Rheinschiene wurden dagegen keine Flächenpotenziale identifiziert. Die größten Potenziale liegen der Studie zufolge vor allem im Hochstift Paderborn und dem östlichen Teil des Sauerlands, im Nordwesten des Münsterlandes sowie im westlichen Teil des Regierungsbezirks Köln."
Vielleicht hilft es allen, die sich jetzt über die aktuellen Entscheidungen der Politik aufregen, nähere Einzelheiten dazu in den sachkundigen Quellen selbst zu recherchieren. Dazu mein Hinweis auf die Seite zur Landesplanung NRW; hier verlinkt direkt zur Windkraft.
In einer Karte zur Steuerung der Windenergienutzung sind für unsere Region keinerlei Flächen für Windkraftanlagen ausgewiesen! Das dürfte / sollte die Entscheidung über das Großprojekt für Monheim - Leverkusen - Langenfeld sicherlich beeinflussen.
PS: Weil in den diversen Leserzuschriften darauf verwiesen wird, dass die fraglichen Standort allesamt innerhalb der ausgewiesenen Wasserschuztzonen liegen, habe ich dazu die nahstehende Karte generiert. Die Fundstelle erreichen Sie, wenn Sie auf die Karte klicken.
Bitte beachten Sie dabei die unterschiedliche Bedeutung der Zonen! Die Windräder in Reusrath liegen zwar auch in einer Schutzzone, aber von geringerem Gewicht.
WKZ wird im Regionalplan abgesichert
09.07.2024 - Rheinische Post:
"Regionalplan nimmt Windenergiezone in Reusrath auf"Zitate aus dem Bericht:
"Im Regionalplan Düsseldorf sollen 177 einzelne Windenergiebereiche ausgewiesen werden, eine ist die schon vorhandene WKZ in Reusrath."
"Anlass zu dieser 18. Änderung des Regionalplanes ist unter anderem das Windenergieflächenbedarfsgesetz, wonach bis zum 31. Dezember 2032 1,8 Prozent der Landesfläche für den Windkraftausbau ausgewiesen werden soll."
"Wenn diese Mindestmenge erfüllt würde, wäre die Konsequenz, dass die Ausschlusswirkung der kommunalen Windkraft-konzentrationszonen wegfiele. Dann wäre eine Privilegierung nur noch innerhalb der Windenergievorranggebiete möglich (...)"
Auch ich hatte mich auf dieser Seite und im Rahmen meiner Anmerkungen zum Regionalplan damit auseinandergesetzt, ob es nicht besser sei, eine landes-politische Gesamtplanung hinsichtlich geeigneter Standorte zu betreiben. (vergl. dazu einen weiter oben angebrachten Hinweis!) Nur so kann man einer Verschandelung der Landschaft - gerade in Ballungzentren entgegenwirken.
Da aber nach dem Bericht die Zielquote noch nicht erreicht ist, können die Kommunen derzeit wohl noch einzelne Standorte planerisch absichern. Siehe dazu die in dem Bericht erwähnte Situation in Monheim.