Fiktive Antworten der CDU

auf meine Fragen zur Kommunalwahl 2020

Trotz zweifacher Erinnerung hat es die CDU nicht für notwendig erachtet, meine Fragen zu beantworten. Daraus muss ich nun schließen, dass sie so weiter machen will wie bisher in den vielen Jahren absoluter Mehrheit. Deshalb habe ich mir nun zu den Fragen fiktive Antworten ausgedacht, die der Politik der CDU entsprechen, so wie ich sie wahrnehme.

  1. Wie soll es weitergehen mit den Bebauungsplänen in der Stadt? Sollen weiter Grünflächen geopfert werden, um den unsäglichen Wettbewerb um Gewerbe und Einwohner zu befeuern?
  2. Wir kämpfen weiter für mehr Gewerbe und Einwohner, auf dass Langenfeld aus allen Nähten platze.
  3. Wäre es nicht fürsorglicher, auch anderen Regionen eine Entwicklungs-chance einzuräumen?
  4. Wir sehen nur uns; wie es anderen Kommunen und deren Bürgern geht, ist uns egal!
  5. Werden Bebauungspläne geändert, damit mehr sozialer Wohnungsbau möglich wird?
  6. Ausgewiesene Gewerbeflächen halten wir weiter vor, damit neue Betriebe noch mehr Einpendler anlocken können.
  7. Jedem Interessierten Bürger ist zu gönnen, vom "Häuschen im Grünen" zu träumen. Dieser Wunsch ist aber in einem Ballungsraum, zu dem nun auch mal Langenfeld gehört, nicht zu erfüllen. Wie stehen Sie zu dem Problem, dass der Bau von immer mehr Reihenhäusern auch immer mehr allgemeines Grün verschlingt, ohne dem einzelnen Hauseigner einen wirklichen Gewinn zu bringen?
  8. Hauptsache bauen; ist doch egal, wieviel Grün dabei drauf geht. Uns reichen Blühstreifen am Ackerrand.
  9. Allein durch die Erschließung dieser "Scheibchenanlagen" geht viel Fläche verloren. Wäre es nicht besser, in kompakter Bauweise komfortable Geschosswohnungen mit Tiefgaragen zu errichten? Und das durch Verdichtung vorhandener Flächen!
  10. Wir schaffen Baurecht nach den Wünschen der Bauträger.
  11. Wie stehen Sie zu der angedachten "Nachverdichtung" Opladener Straße / Angerweg? Auch hier sollen hinter einem Sozialwohnungsbau als Lärmschutz viele kleine Scheibenhäuschen aufgereit werden, ohne sinnvolle Vorstellung, die damit erzeugte Verkehrsproblematik zu lösen.
  12. Wir bauen alles voll, wo sich die Chance dazu bietet. Hauptsache die Bauwirtschaft braucht sich nicht umzustellen.
  13. Vor Jahren ist die Straßenreinigungsgebühr abgeschafft worden. Es ist den Bürgern vorgegaukelt worden, damit Geld zu sparen. Jetzt zahlen alle Bürger über ihre Steuern für eine "blitzsaubere Innenstadt" - und die Bürger an den "Bürgerstraßen" müssen sich noch zusätzlich den Buckel krumm machen, damit es auch vor ihrer Haustür sauber ist. Und wenn sie das nicht selbst können, müssen sie dafür fremde Kräfte bezahlen. Wie stehen Sie zu einer Neuordnung der Straßenreinigung?
  14. Das ist doch unsere große Show, den Bürgern Sand in die Augen zu streuen. Deshalb haben wir auch die 1.000 Besen verteilt. Wir vertrauen darauf, dass die Bürger unsere Taschenspielertricks nicht durchschauen.
  15. Wenn Sie die derzeitige Regelung nicht ändern wollen, wie wollen Sie dann die Reinigungspflicht den Wohnungsbauunternehmen gegenüber durchsetzen, die sich schon jetzt nicht um den Dreck vor ihren Anlagen kümmern?
  16. Wieso sollten wir die Immobilienhaie vergrätzen? Wir belasten lieber die Bürger; am besten doppelt, mit Steuern für die saubere Innenstadt und Arbeit vor der eigenen Haustür an den Bürgerstraßen.
  17. Beobachtet man den erfreulich gestiegenen Radfahrverkehr in Langenfeld, stellt man aber auch fest, dass immer mehr Radfahrer mit dem chao-tischen Leitsystem nicht klar kommen. Mal gibt es eigene Radwege, mal kombinierte Geh- und Radwege; mal soll auf der Fahrbahn gefahren werden, obwohl ein Radweg jahrzehntelang markiert war. Welche Ideen haben Sie, Fahrradfahren in diese Stadt sicherer zu machen?
  18. Wir haben nie Konzepte; wir entscheiden immer aus dem Bauch heraus.
  19. In der Innenstadt gibt es für Autofahrer eine zentrale Parkmöglichkeit auf dem Dach des Einkaufszentrums "Sass am Markt". Insbesondere gut geeignet für die Marktkunden. Welche Ideen haben Sie, die Schranken-anlage für Parkende, die keinen "Stadtschlüssel" wollen, bedienungs-freundlicher zu gestalten?
  20. Wir fördern nur Ideen, mit denen unsere wirtschaftlichen Betriebe Geld verdienen können.
  21. Auch die Anfahrt dorthin führt immer wieder zu Stauproblemen auf den Zufahrtsstraßen. Für Bürger aus dem Süden der Stadt insbesondere auf dem letzten Abschnitt der Talstraße. Welche Absichten und Ideen haben Sie, die Verhältnisse auf der Talstraße und im Kreuzungsbereich dieser mit der Ganspohler Straße, der Eichenfeld- und der Josefstraße zu verbessern?
  22. Auch dafür haben wir kein Konzept; wir warten einfach, bis es mal richtig kracht.
  23. Immer wieder kommt es zu kritischen Situationen in Reusrath. Sind Sie bereit, über meinen Vorschlag für eine neue Ampelschaltung nachzudenken, um den Verkehrsfluss sicherer zu gestalten?
  24. Wir übernehmen nur Ideen von Leuten, die unsere Parteikasse mit Beiträgen und Spenden füttern. Natürlich achten wir darauf, dass die Spendensummen die Offenlegungsgrenze nicht übersteigen!

Wertung:

Eine Fiktion, wie ich mir die Gedankengänge der CDU vorstelle, gemessen an der Art, wie die von ihr geführte Verwaltung auf Kritik reagiert.

Mal abwarten, ob sich die CDU nach dieser satirischen Provokation doch noch zu einer Beantwortung meiner Fragen durchringt.

26.07.2020


Die Antworten der anderen Parteien:

09.06.2020 FDP - Ortsverband

28.06.2020 B/G/L - Fraktion

30.06.2020 Grüne - Ortsverband

09.07.2020 SPD - Ortsverband


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