Wirtschaftskrise?

Da schwächelt die Konjunktur und schon sind die Wirtschaftsbesorgten unterwegs. Hier einige Artikel, die bei mir lediglich Kopfschütteln auslösen:

Nachem ich im Radio ein Interview mit dem CDU-Abgeordneten Jens Spahn gehört hatte, musste ich meinen Frust auf der Tastatur austoben; ich habe ihm folgende eMail geschrieben:

... ich habe heute Ihr Interview auf WDR 5 gehört. Alles dreht sich wieder um die Frage, wie wir die Wirtschaft in Schwung halten. Seit Tagen verfolge ich die Artikel.

Wenn Sie sich auf meiner Homepage umsehen, so finden Sie dort mehrfache Hinweise, dass Geld kein Wert an sich ist. Geld ist nur die Verrechnungseinheit für Leistung. Und wenn der Rubel nicht rollt, gerät die Wirtschaft ins Stocken. Auch kann es nicht sein, dass der Staat seine Investitionen auf Pump finanziert, geliehen von den Bürgern, die Geld zu viel haben und dieses in die Spekulation befördern. Wo bleibt der Versuch, endlich Spitzenvergütungen - damit meine ich Gehälter die das 10-fache eines Durchschnittsbetrages (oder gar mehr als ein Lebenseinkommen) übersteigen - auch spitzenmäßig zu besteuern?

Es ist doch dieses Geld, das durch viel zu hohe Managergehälter und überzogene Vergütungen an die Unterhalter der Nation, ob im Fußball oder Show-Geschäft, gezahlt wird und dem normalen Geldkreislauf entzogen ist und deshalb keine weitere Wirtschaftskraft entfaltet. Warum wird das nicht endlich über Steuern eingesammelt, um die marode Infrastruktur zu reparieren? Dass mit einer solchen Abschöpfung der Wirtschaft kein Schaden zugefügt wird, habe ich dargelegt in meinen Ausführungen zur Unternehmenssteuerreform. Denn wenn die Unternehmer ihr Geld aus dem Unternehmen abziehen, hilft das der Wirtschaft auch nicht. Wenn dieses Geld vom Staat über Steuern eingesammelt und investiert wird, fließt es wieder zurück.

Ich bin wahrlich kein Sozi; aber unsere Verfassung schreibt vor, dass sich freies Wirtschaften am Wohl der Gemeinschaft auszurichten hat. Wann wird endlich die Deckelung der Kapital-Ertragsbesteuerung aufgehoben? Dem Normalsparer kann man zum Ausgleich wieder den alten Sparerfreibetrag von 3.068 € (ursprünglich 6.000 DM) gewähren oder diesen sogar noch höher festsetzen und zum Ausgleich auf alle anderen Förderprogramme verzichten. Das ist liberale Bürgerpolitik, die auch erhebliche Verwaltungskosten spart.

Und die immer wieder aufkeimende Diskussion um die Mütterrente zeigt doch erst recht, wie verlogen viele Politiker und Wirtschaftsexperten sind. Gerade die Mütter sind es, die unter großem Verzicht ihre Kinder aufgezogen haben und im Alter dringend Geld brauchen, um ihren Unterhalt zu finanzieren. Das ist gut angelegtes Geld - ganz im Sinne der vorgenannten Kreislaufwirtschaft!

Weil ich weder von Herrn Spahn noch von den gleichzeitig mit Kopie angeschriebenen weiteren Politikern eine Antwort erhalten habe, mache ich die vorstehende Mail hiermit öffentlich. Es ist offensichtlich so, dass die Politiker sich mehr Sorgen um das Wohl der besser Verdienenden statt um die Normal-Bürger machen. Wenn die Spitzenverdiener das Geld aus dem Finanzkreislauf, der ein Surrogat für den Tausch von Leistungen ist, herausziehen und in der Finanzspekulation versenken, kann die Wirtschaft nicht mehr funktionieren. Lesen Sie bitte unter Marktwirtschaft - Wert der Arbeit

15.10.2014


Hedgefonds hat sich verspekuliert

Meldung auf Tageschau.de: "US-Hedgefonds muss dichtmachen".

Auch die FAZ berichtet inzwischen darüber.

Soll man jetzt Schadenfreude empfinden?

Ich sehe die Sache als Beweis für meine These, dass Staat und Wirtschaft nur gesund sind, wenn der Erfolg einer Volkswirtschaft auf alle daran Beteiligten ihrer Leistung gemäß ausgeschüttet wird:

  • als angemessener Lohn der Erwerbstätigen,
  • als ausreichende Altersversorgung und
  • als Ertrag der Kapitalgeber.

Dies ist Leitthema meiner Gedanken und der daraus gefolgerten Lösungsvorschläge auf dieser Homepage.

18.01.2015


04.04.2019 - Rheinische Post: "Institute halbieren Wachstumsprognose"

Zitat aus dem Bericht:

"Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute reduzieren ihre bisherige Vorhersage von 1,9 auf weniger als ein Prozent Wachstum für das laufende Jahr. Handelskonflikte und Brexit machen sich negativ bemerkbar."

Ich habe ein Problem mit dieser Meldung. Egal wie hoch oder niedrig die Quote ausfällt, solange es immer noch um Wachstum geht, braucht man sich um die Wirtschaft nicht zu sorgen. Sorgen mache ich mir mehr um den Klimawandel und die Umweltbelastung. Beides das Ergebnis der ungebremsten Verschwendungssucht in den Industriestaaten. Wer bringt die Gedanken und Sorgen um die Zukunft wirklich zusammen?


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