Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB)

Totengräber der privaten Vorsorge am Werk

Heute ist eine schlimme Entscheidung gefallen und so titeln die ersten Zeitungen:

Ich stimme allen Kritikern zu. Ich habe auf dieser Seite schon viel über das falsche Verständnis von Politik und Bänkern zum Wesen des Geldes geschrieben. Schauen Sie sich dazu z.B. bitte folgende Artikel an:

Herr Draghi will erklärtermaßen die Inflation anheizen bei weiterhin niedrigen Zinsen. Damit macht er sich zum Totengräber der privaten Altersvorsorge. Er hat offensichtlich nicht begriffen, dass die Wirtschaft nicht unendlich wachsen kann. Der Geldkreislauf lebt vom "rollenden Rubel". Leistungen der Staaten auf Pump stürzen die nachwachsenden Generationen ins Chaos.

Er hätte sich lieber darauf beschränken sollen, den Staatslenkern ins Gewissen zu reden, sich mehr Haushaltsdisziplin aufzuerlegen und die Steuerschlupflöcher zu schließen, damit die starken Schultern einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung der Staatsaufgaben leisten. Der Begriff "Steuern" für die staatlichen Abgaben kommt schließlich von "Beisteuern"! Diese starken Schultern entziehen mit ihren hohen Bezügen dem Markt das Geld, das bei einer gerechteren Verteilung der wirtschaftlichen Erfolge dem mit Durchschnittseinkommen ausgestatteten Arbeitnehmer den Spielraum einräumen würde, mit dem dieser den so sehr von Herrn Draghi geforderten Konsum anheizen könnte.

Zu dem von den Befürwortern der Maßnahmen vorgebrachten Argument, der Euro-Raum rutsche in eine Deflation, wird richtiger Weise darauf hingewiesen, dass der sinkende Ölpreis wesentlich zur Senkung der Lebenshaltungskosten unserer mobilen Gesellschaft beiträgt. Mir fällt aber noch ein weiteres Argument ein, das ich noch nirgends gelesen habe. In meinem Artikel über die Entscheidungen der Kartellbehörde habe ich mich der Frage zugewandt, welche Auswirkungen der ruinöse Wettbewerb der Discounter hat. Im Lebensmittelmarkt werden Landwirten Preise aufgezwungen, zu denen sie nicht artgerecht produzieren können. Würde hier ein leistungsgerechter Preis gezahlt, sähe das mit der Preisentwicklung auch schon wieder viel normaler aus.

Auch sollte erst einmal der internationale Niedriglohn-Wettbewerb durchleuchtet werden. Gerade die Industriestaaten leisten sich einen Luxus auf Kosten der Schwellenländer (Textilien als Stichwort!). Gerechter Lohn für diese Waren würde nicht nur den Schwellenländern helfen, sondern auch das Preisniveau bei uns auf natürliche Weise heben. Dieses Ungleichgewicht durch Kredite auszugleichen, ist Schwachsinn und fördert eben die Finanzspekulation, hilft aber nicht den Schwellenländern wirklich. Richtige Wirtschaftspolitik verhindert einen Wettbewerb, dessen Ergebnis nun auf einmal als Vorlage für die künstliche Anheizung der Inflation dienen muss. Das versteht doch kein vernünftig denkender Mensch.

Es ist an den Staaten, eine geordnete, auf die Zukunft gerichtete Politik zu betreiben, bei der Leistungen gerecht bewertet und der so gefundene Preis auch ehrlich bezahlt wird. Gleichgültig, ob es sich dabei um den privaten Handel oder um staatliche Leistungen auf nationaler oder internationaler Ebene handelt.

Fazit:

Statt einer Präferenz der Geldpolitik zur Unterstützung der Finanzspekulation brauchen wir endlich eine gerechte Verteilung des gesamtwirtschaftlichen Erfolges der globalen Real-Wirtschaft

  • als angemessener Lohn aller Erwerbstätigen,
  • als ausreichende Altersversorgung und
  • als Ertrag der Kapitalgeber.

Für dieses Ziel müssen sich alle Verantwortlichen einsetzen. Dann funktioniert der Wirtschaftskreislauf aus Angebot und Nachfrage und das Geld findet wieder zurück zu seiner Aufgabe als Verrechnungseinheit für die erbrachte Leistung.

22.01.2015 - zuletzt überarbeitet am 24.01.2015

Wie zur Bestätigung meiner Thesen kommt jetzt diese Meldung:
"Arm trotz Arbeit: Mehr als drei Millionen Erwerbstätige von Armut bedroht"
berichtet SPIEGEL-online.

Und in der Rheinischen Post habe ich jetzt folgenden Artikel gefunden:
Bauer Willi packt aus - "Heute habe ich dermaßen die Schnauze voll".

DIE WELT berichtet über eine TV-Dokumentation im SWR:
"So funktioniert das System der Ausbeutung bei Netto".
Der Schlusssatz "Mit der Nachfrage nach billigen Produkten nimmt der Verbraucher in Kauf, dass diejenigen, die sie herstellen und verkaufen, das unter schwierigen Arbeitsbedingungen tun ..." trifft sich genau mit meinem vorstehenden Anliegen einer gerechten Verteilung des wirtschaftlichen Erfolges!
Hier geht es zur Sendung des SWR!


Gescheiterte EZB-Politik

Über das Scheitern der EZB-Politik berichtet die FAZ unter der Überschrift "Warum gibt es keine Inflation?"

Ich finde damit meine auf diesen Seiten vielfach vertretenen Thesen bestätigt, dass wir wieder einen echten Kreislauf des Geldes in einer realen Wirtschaft mit gerechten Preisen für Waren und Dienstleistungen anstreben und alle Spielchen vermeiden müssen, durch die große Geldmengen einfach nur in der Finanzspekulation verschwinden.

02.12.2015

Über die faktische Inflation in Deutschland berichtet jetzt die Rheinische Post:
"Lebensmittel teurer, Benzin immer billiger"

11.12.2015


EZB - unbelehrbar!

Trotz der vielfältig vorgetragenen Bedenken hat Mario Draghi nun doch wieder zugeschlagen und seine Politik der Geldvernichtung fortgesetzt. Beispielhaft für die heutige Eilberichterstattung sei hier auf die FAZ verwiesen:

"EZB erhöht Strafzinsen und steigert Anleihekäufe"

Erstmals am 21.10.2015 habe ich mich selbst an die EZB gewandt und als Bürger mit wirtschafts- und steuerpolitischem Sachverstand meine Sicht auf die verkorkste Geldpolitik vorgetragen. Daraus hat sich ein langer Mailverkehr entwickelt, in dem mein Gesprächspartner immer wieder versucht hat, mir die einschlägigen Veröffentlichungen der EZB als die schlussendliche Weisheit zu verkaufen, aber nie ist er wirklich eingegangen auf meine Argumentation. Darum veröfffentliche ich nun nachstehend einige Passagen aus meinen Mails, auf die ich noch immer keine einsichtsfähige Antwort erhalten habe.

21.10.2015:
Immer mehr geht nicht in einer Gesellschaft, die im Grunde alles hat, was lebensnotwendig ist. Alle anderen Ausgaben produzieren letztlich nur Müll! Es ist an der Zeit, dass auch Sie begreifen, dass wir so nicht mit unserem Planeten umgehen können. Deshalb sollten auch Sie sich eine ruhige Stunde gönnen und mal die Enzyklika des Papstes lesen, in der er seine Sorge um unseren Planeten zum Ausdruck bringt.

29.10.2015:
Abgesehen von den südlichen Euro-Ländern haben wir doch deshalb einen zurückgehenden Konsum, weil die Gesellschaft deutlich altert. Und alte Leute haben alles, was sie an Ausstattung brauchen. Sie horten deshalb ihr Geld, um es für die zu erwartenden Kosten der Betreuung im Alter einsetzen zu können. (...)
Im übrigen pfeifen es doch alle Spatzen von den Dächern, dass die niedrige Inflationsrate insbesondere bedingt ist durch die niedrigen Benzinpreise. Um diese Entwicklung bereinigt, steigen die Preise! Sobald die Benzinpreise wieder steigen, ändert sich das Szenario und die versteckte Inflation wird wieder sichtbar. Für Rentner und Pensionäre, die nicht täglich mit dem Auto unterwegs sind, ist das doch jetzt schon zu beobachten und im Geldbeutel zu spüren. Gerade wegen dieser Zusammenhänge hätte ich von Ihnen eine qualifiziertere Antwort erwartet. Aber offensichtlich fehlt Ihrer Institution eben die notwendige Demut, um die Worte des Papstes zu begreifen, der in seiner Enzyklika den menschlichen Machbarkeitswahn kritisiert hat.

04.12.2015:
(Ihre) monetäre Betrachtung geht doch völlig an den Bedürfnissen der Bürger vorbei. Und den Staaten hilft das auch nicht weiter. Die Finanzminister müssen endlich lernen, alle Ausgaben durch entsprechende Steuereinnahmen zu decken und endlich mit der Schuldentilgung zu beginnen. Das wäre der beste Dienst an unserem Geldsystem. (...)
Geld ist keine Ware. Geld ist eine Verrrechnungseinheit für die Leistung. Sie hat Wertaufbewahrungscharakter für die Fälle, in denen zur Zeit Konsumverzicht geübt wird, damit man sich nach dem Eintritt ins Rentenalter und den sodann nicht mehr steigerungsfähigen Einnahmen, noch immer einen angemessenen Lebensstandard leisten kann. Allen, die das begriffen haben, schlagen Sie mit Ihrer Politik ins Gesicht. Wo bleibt da Ihre Verantwortung für große Zusammenhänge?

10.12.2015:
(...) offensichtlich gehört Ihre Behörde zum Kreis derer, die das Alte Testament mit den Tänzern um das goldene Kalb beschreibt. Geld macht offensichtlich gierig und vernebelt den Blick auf das Wesentliche. Verantwortung für diese Welt - und wir haben nun mal nur diese eine Welt - sieht nach meinem Verständnis anders aus.
Sorgen Sie lieber dafür, dass die europäischen Finanzminister angehalten werden, ihre Ausgaben aus laufenden Steuereinnahmen zu finanzieren. Dazu können gerne die Spitzengehälter spitzenmäßig belastet werden, damit das Geld nicht in der Finanzspekulation verschwindet, sondern unmittelbar vom Staat wieder in den Wirtschaftskreislauf gelenkt werden kann. So kann der Staat die von den Bürgern in Anspruch genommenen Leistungen Kosten deckend finanzieren und braucht dafür keine Kredite aufzunehmen - aufgenommen bei den Finanzspekulanten.

10.12.2015:
Hinweis auf Schuldenkrise in Europa mit meinen bereits vor fünf Jahren gemachten Anmerkungen über den Unterschied zwischen dem Handeln eines Menschen in seinem Lebenszyklus und dem Handeln des Staates, für den es einen solchen Zyklus nicht gibt.

03.03.2016:
Wie wollen Sie eigentlich die Banken zur Kreditvergabe verleiten? Wenn niemand Kredite nachfragt, kann das doch nicht funktionieren. Oder wollen Sie die Bürger durch Zwang zum Verschulden in den Ruin treiben?
In Gesprächen erlebe ich immer wieder, dass die Bürger vollkommen verunsichert sind, wie sie mit ihrem Geld umgehen sollen. Bürger, die planen, ein gebrauchtes Haus zu kaufen, wissen nicht mehr, wie sie ihr Erspartes über die Runden bringen sollen, bis sie endlich "zuschlagen" können. Gebrauchte Häuser werden nicht verkauft sondern nur vermietet, weil der potentielle Verkäufer den Kaufpreis nicht anzulegen weiß. Sie bringen mit Ihrer Geldpolitik erprobte Spar- und Anlagemodelle durcheinander, nur um einen Müll produzierenden Konsumrausch anzukurbeln. Spüren Sie denn überhaupt keine Verantwortung mehr für die Umwelt? (...) Drängen Sie die Finanzminister, Spitzeneinkommen auch spitzenmäßig zu belasten, damit dieses Geld nicht in der Finanzspekulation verschwindet, sondern zur Finanzierung dringend notwendiger Staatsausgaben zur Reparatur der maroden Infrastruktur (Straßen, Schiene, Schulen pp.) zu dienen. Das Geld kommt dann irgend wann bei den Konsumenten an und der Kreislauf schließt sich.

Schade, um wohlüberlegtes Handeln verantwortungsbewusster Bürger zu verstehen, fehlt es den Allgewaltigen der EZB offenbar am notwendigen Verstand! Wenn in einigen Kommentaren der elektronischen Medien heute schon der Zusammenhang einer zu erwartenden Blase am Baumarkt und der heutigen Entscheidung der EZB in den Blick genommen wird, dürfte diese Sicht nicht falsch sein.

10.03.2016

PS: Beim Stöbern in den Kommentarspalten zu der aktuellen Berichterstattung habe ich jetzt folgende Lesermeinung gefunden:

Mehr als 80 Prozent des Geldes werden nur noch zur Aufbewahrung von Vermögen genutzt und sind seiner eigentlichen Funktion damit entzogen. Es wäre Aufgabe der Finanzpolitik, dieses Geld durch eine vernünftige Besteuerung nutzbar zu machen. Draghi ist momentan der Prügelknabe, der ausbaden muss, dass die Politik nichts dagegen tut, dass Konzerne und Multimillionäre sich der Steuerpflicht de facto entziehen. Also versucht er, deren Geld zu entwerten und neues Geld in den Kreislauf zu pumpen. Das ist keine gute Lösung, aber angesichts des Versagens der Politik die einzige!

Das bestätigt noch einmal ganz drastisch die Fehler der gesamten Steuer- und Haushaltspolitik: Der Kleine Mann wird geschröpft und das Große Kapital wird geschont. Bitte lesen Sie meine Ausführungen am Anfang dieser Seite; insbesondere den letzten Absatz meiner Ausführungen vom 22.01.2015!


Und jetzt das:

"Sparkassen-Kunden drohen höhere Gebühren"

Da fällt mir jetzt nur noch eine Umdeutung der Abkürzung EZB ein:

Alle Kommentare, die man lesen kann, laufen doch auf dieselbe Kritik hinaus, die auch ich schon lange geäußert habe.

Herr Draghi macht sich zum Helfer der hoch verschuldeten Staaten Europas, damit diese Ihre Schulden durch Geldentwertung tilgen können. So werden die kleinen Sparer geschröpft, damit die Spekulanten ihr Geld retten, statt angemessene Steuern an die klammen Staaten zu zahlen.

Und Deutschland darf über diese Politik noch nicht einmal mitentscheiden - aber für die Risiken kräftig haften!

15.03.2016


EZB-Politik findet immer noch Unterstützer

Offensichtlich gibt es noch immer Volkswirte, die die Politik gut finden. So berichtet die Rheinische Post unter der Überschrift "Machtlos gegen die Deflation" über eine Aussage des Dekabank-Chefvolkswirts Ulrich Kater, wonach es problematisch sei, nur die Geldpolitik für die Schwierigkeiten der Altersvorsorge verantwortlich zu machen. Er verweist darauf, dass die Altersversorgung von der Entwicklung der Realwirtschaft abhängig sei.

Gern bin ich bereit, dem Hinweis auf die Realwirtschaft zu folgen. Der Haken ist nur, dass die Wertschöpfung der Wirtschaft nicht bei denen landet, die sie real erarbeitet haben. Lesen Sie bitte einfach noch einmal meine Einführungen am Anfang dieser Seite!

Alle Gedanken "kluger" Leute blenden das Verteilungsproblem aus. Was soll die Diskussion um das "Helikoptergeld", wenn man den Bürgern eine dauerhaft gerechte Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg unserer Gesellschaft vorenthält? Sie könnten wirklich die Wirtschaft mit ihrer Nachfrage ankurbeln, wenn die aus den Unternehmen durch hohe Managervergütung und Kapitalausschüttungen abgesogenen Gewinne ordentlich besteuert und so zur Aufstockung der schlecht bezahlten Arbeitnehmer in den Dienstleistungsbereichen zur Verfügung stünden, statt in der Finanzspekulation zu landen.

02.04.2016

PS: Schauen Sie sich bitte um, was ich schon einmal zum Problem der Geldschöpfung mit dem liberalen Politiker Frank Schäffler diskutiert habe! Wenn die klassischen Regeln des Geldmarktes aus den Angeln gehoben werden, brauchen wir uns über nichts mehr zu wundern.


Warnung vor Supernova an den Finanzmärkten

In der Süddeutschen Zeitung wird jetzt über den Anleihemarkt berichtet und darüber, dass ein legendärer Investor vor einer Supernova an den Finanzmärkten warnt.

Mir sagt der Name Bill Gross nichts. Ich bin ja auch kein Großanleger, sondern nur ein ganz normaler Sparer, der für die Wechselfälle des Lebens ordentlich vorsorgt. Aber wie auf dieser Seite immer wieder betont, bedarf das umlaufende Geld einen ganz realen wirtschaftlichen Hintergrund. Der ist aber nicht mehr gegeben, wenn staatliche Leistungen über Kredit und nicht über Steuern finanziert werden und Arbeitgeber Niedriglöhne an prekär beschäftigte Arbeitnehmer zahlen, um ihren Profit zu steigern.

Wann werden endlich die Politiker wach und ringen sich durch zu einer Neuordnung der globalen Regeln für eine gerechte Bezahlung der von hart arbeitenden Menschen erbrachten Dienstleistungen und der Finanzierung staatlicher Leistungen ausschließlich über Steuern und nicht über Kredite von denjenigen, die ihre überdimensionierten Profite in der Finanzspekulation versenken?

10.06.2016


11.08.2016 - Süddeutsche Zeitung:
"Warum eine kleine Raiffeisenkasse bundesweit Aufsehen erregt"

Zitat aus dem Bericht: "Nun fällt ein weiterer Dominostein, und viele Bankkunden fragen sich, ob sie auf ihr Erspartes auch bald Negativzinsen zahlen müssen."

Ein gutes Beispiel, dass es nichts nutzt, die Geldmenge zu vermehren, wenn keine Verwendung vorhanden ist. Die Politik von Herrn Draghi ist gescheitert; er will es nur noch nicht einsehen!


01.09.2016 - Focus: "Banken ächzen unter Zinstief - Strafzinsen für Sparer? "

Zitat aus dem Bericht: " 'Für den Bankensektor wird die derzeitige Zinspause mehr und mehr zu einer bedrohlichen Durststrecke', sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Felix Hufeld, bei einer Bankentagung am Donnerstag in Frankfurt."

Das sagt ein Mann, der es kraft Amtes wissen muss!


05.01.2017 - FAZ: "Das Inflationsgespenst erwacht"

Zitat aus dem Bericht:
"Der Hauptgrund für den derzeitigen Inflationssprung ist die Ölpreisentwicklung. Vor einem Jahr lag der Ölpreis am Boden, nun ist er wieder gestiegen. Benzin und Heizöl kosten mehr."

Genau das hatte ich schon in meiner Mail vom 29.10.2015 beschrieben! Auch alle weiteren Prognosen von damals werden jetzt wohl eintreten, wie die FAZ schreibt. Eine kluge Analyse!


31.01.2017 - Rheinische Post:
"Inflationsrate zieht zum Jahresbeginn deutlich an"

Zitat aus dem Bericht:
"Bundesbankchef Jens Weidmann hat mit Blick auf die Inflation bereits laut über eine Abkehr von der laxen Linie der EZB nachgedacht."

Nachdenken ist gut - handeln ist besser!


29.04.2017 - Rheinische Post:
"Macht Vollgeld das Bankensystem sicherer?"

Zitat aus der Kolumne der Ökonomin zu einer geplanten Volksabstimmung in der Schweiz:

"Der größte Teil [des Geldes] ist Buchgeld. Das schaffen Banken aus dem Nichts - indem sie Kredite an Firmen und Bürger vergeben und diesen einen entsprechenden Betrag auf dem Girokonto gut schreiben. Daher ist in Krisen auch die größte Sorge, dass Sparer Banken stürmen und ihr Geld in Scheinen abheben wollen, die gar nicht im Tresor liegen. Um einen Bank-Run zu verhindern, rettet die Politik immer wieder Institute."

Trotz dieser klaren Beschreibung der Ursachen für die gerade durchgestandene Bankenkrise folgt die Ökonomin der Meinung der Bundesbank und rät, die Schweizer sollten die Idee vom Vollgeld in ihren Bergseen versenken.

Ich bin da völlig anderer Meinung. Lesen Sie bitte, was ich schon damals in der Finanzkrise zum Problem der Geldschöpfung geschrieben habe. Das liegt genau auf der Linie einer Leserzuschrift: "Frau Ökonomin, Ihr Artikel ist wieder einmal Schrott." Der Leser beschreibt sehr treffend, dass es schon schlimm genug ist, was die EZB anrichtet. Folgen Sie dazu auch bitte meinen Ausführungen vom Beginn dieser Seite an.

Weil eben die Banken über ihre Rolle als Kapitalsammelstelle hinausgehen und Kredite aufgrund eigener Geldschöpfung verleihen, wird es doch so leicht gemacht, einen Konsum anzuheizen, der letztlich nur auf der Müllhalde landet. Von nachhaltigem Wirtschaften zum Schutz der Umwelt hat Frau Höning wohl noch nie etwas gehört.

Nachtrag vom 10.06.2018:

Heute spannende Abstimmung in der Schweiz

WirtschaftsWoche: "Kann das „Vollgeld“ Kreditblasen verhindern?"

Zitat aus dem Bericht:

"Jetzt stimmt die Schweiz über das „Vollgeld“ ab. Es soll Finanzkrisen verhindern und Banken entmachten. Kann das funktionieren?"

Schade, der Versuch, einer ungezügelten Geldvermehrung Einhalt zu gebieten, ist gescheitert!
Spiegel-online: "Schweizer Bürger lehnen Vollgeld ab"


12.12.2017 - Tagesschau.de:
"Steinhoff-Skandal offenbart Risiken der EZB-Politik"

Zitat aus dem Bericht:

"Laut einer Studie der Schweizer UBS sind bereits 26 Unternehmensanleihen in den Büchern der Europäischen Zentralbank der Kategorie Schrott zuzurechnen. Weitere 88 Papiere stehen nur eine Stufe über Junk-Niveau."

Wenn am Ende des Berichtes der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, mit seinem Hinweis zitiert wird, "die EZB habe 'die größte Blase in der Geschichte der Menschheit' geschaffen", liegt er nach meiner Auffassung völlig richtig mit seiner Warnung: "Wehe, wenn sie platzt."

Der Zusammenhang wird doch immer deutlicher. Die Wirtschaft wird angekurbelt über den Konsum. Und alles muss billig sein und landet dann schnell auf dem Müll, um einer neuen Mode hinterherlaufen zu können. Und wenn dieser Rhythmus gestört wird, kracht es!

Nachhaltiges Wirtschaften sieht anders aus!


Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gescheitert

25.07.2018 - Tagesschau.de: "Die EZB sitzt in der Falle"

In dem Bericht geht es darum, dass US-Präsident Trump mit seiner Handelspolitik einen Wirtschaftsabschwung in der EU provoziert und die EZB keine Mittel mehr hat gegenzusteuern.

Zitat aus dem Bericht:

"Tatsächlich hat die EZB ihr Pulver verschossen: Das umstrittene Anleihekaufprogramm ist weitgehend ausgeschöpft und muss deshalb zum Ende des Jahres auslaufen. Faktisch lassen weder das Volumen noch die Rechtsstreitigkeiten eine Fortsetzung zu."

Zum Schluss der Analyse heißt es:

"So bereitet sich die EZB auf das Schlimmste vor, wohlwissend, dass ihr die Hände gebunden sind."

Ich habe die Politik der EZB nie verstanden. Das können Sie auf dieser Seite alles nachlesen. Schadenfreude muss ich mir allerdings angesichts des Ernstes der Lage verkneifen. Zuzuschauen, wie eine Blase platzt, macht einfach traurig!


30.07.2018 - Tagesschau.de: "EZB-Geldpolitik kostet Sozialkassen Millionen"

Noch so ein Trauerfall: Jetzt muss auch die Rentenversicherung für ihre Rücklagen Negativzinsen zahlen! - Dank Draghi!


Versteckte Inflation

In einem Newsletter habe ich jetzt den Hinweis auf einen interessanten Artikel von Prof. Dr. Gunther Schnabl, Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Leipzig, gefunden. Darin wird sehr informativ beschrieben, wie die seit Jahren vorhandene Inflation geschickt verborgen wird:

"Inflation: versteckt in steigenden Immobilienpreisen und schlechterer Qualität"

Zitate:

"(...) viele Güter, die von den Bürgern konsumiert werden, sind gar nicht im offiziellen Index vertreten."

"Ein zweiter wichtiger Faktor ist die Qualität."

"Inklusive der Qualitätsverschlechterungen hätte die Inflation wohl deutlich über 6% gelegen."

Man muss sich die Ergebnisse der Berechnung nicht uneingeschränkt zu eigen machen. Das zeigt auch die sich an den Artikel anschließende Diskussion. Gerade sie macht aber auch deutlich, dass etwas mit dem Geldkreislauf nicht stimmt.

Ohne auf die einzelnen Argumente einzugehen, decken sich diese Bedenken aber doch weitgehend mit meiner in diversen Anmerkungen vertretenen Auffassung, dass uns die im Grundgesetz verankerte "soziale Marktwirtschaft" im realen Marktgeschehen abhanden gekommen ist. Dazu verweise ich auf mein im Eingangsartikel dieser Seite zusammengefasstes Fazit sowie meine entsprechende Mahnung an die Sozialpolitiker.

30.11.2018


12.12.2018 - Rheinische Post: "EU-Richter geben EZB Rückendeckung"

Zitat aus dem Bericht:

"Die Notenbank verstoße [ mit dem Anleihekauf ] nicht gegen ihr Mandat und nicht gegen das Verbot der Staatsfinanzierung, urteilte das Luxemburger Gericht am Dienstag. Es wies damit Zweifel des Bundesverfassungsgerichts zurück, das nun auf dieser Grundlage zu einem eigenen endgültigen Urteil kommen muss."

Die Kritik, die zu dem Prozess geführt hatte, fasst der Bericht noch einmal wie folgt zusammen:

"Die EZB sei längst zur größten Gläubigerin der Euro-Staaten aufgestiegen. Sie finanziere damit die Staatsverschuldung der Länder „in ungeheurem Ausmaß“, sagte Ökonomie-Professor Lucke. Indirekt bezahle Deutschland die Rettung überschuldeter Staaten und maroder Banken in Südeuropa, so die Kritiker. Das EZB-Programm animiere die Länder zum Schuldenmachen und bremse den Reformwillen."

Die EZB hatte ihren Anleihekauf mit der Notwendigkeit begründet, die Inflation anzutreiben, um eine Deflation zu verhindern. Das nennt man dann Währungsstabilität. Dazu sind aber statistische Erhebungen erforderlich, die die Inflation zutreffend messen. Wie vorstehend dargelgt, bestehen aber beachtliche Zweifel, ob die von der EZB ermittelte Inflationsrate der tatsächlichen Inflation entspricht. Da entsteht bei mir der Eindruck, dass die EZB ihre Entscheidung auf Fake-News gestützt hat. Und die Richter am EuGH lassen das durchgehen! Dem deutschen Verfassungsgericht bleibt jetzt nur noch, ebenfalls die Ausgangsklage abzuweisen - hoffentlich mit großem Kopfschütteln!

Für mich ist und bleibt der Anleihekauf eine unzulässige Staatsfinanzierung - nur eben auf Umwegen! Richtig ist aber auch, dass die EZB ausbaden soll, was die Staaten mit ihrer Schuldenpolitik verbockt haben. Ich hatte schon früh zur Schuldenkrise in Europa angemerkt, dass es einen Unterschied macht, ob Menschen Schulden machen, die sie im Laufe ihres Lebens wieder tilgen können, oder ob Staaten sich verschulden, die eben keinen solchen Lebenszyklus kennen.


Politik will die Sparer vor den Folgen verfehlter Geldpolitik schützen

22.08.2019 - Rheinische Post:
"Scholz prüft Verbot von Strafzinsen für Privatkunden"

Zitat aus dem Bericht:

"Der bayerische Ministerpräsident hatte eine Bundesratsinitiative angekündigt mit dem Ziel, Beträge bis 100.000 Euro grundsätzlich von solchen Strafzinsen auszunehmen: 'Sparen darf nicht bestraft werden.' "

Die Folgen der total verfehlten Geldpolitik des Herrn Draghi, der allein das Wohl überschuldeter Staaten im Blick hat, werden immer deutlicher. Ich habe auf dieser Seite meine Sicht dazu ausführlich dargestellt. Jetzt gerät die Politik unter Druck, die Folgen zu bändigen.

Es ist vollkommen richtig, dass Sparen nicht bestraft werden darf. Warum kommt die Politik erst jetzt darauf?

Die Geldschwemme des Herrn Draghi hat doch nur die Finanzspekulation und die Wegwerfwirtschaft befördert. Konsumverzicht könnte helfen, das Klima und die Umwelt zu schützen. Dieser Zusammenhang wird doch immer deutlicher.


Das "Abschiedsgeschenk" des Herrn Mario Draghi

12.09.2019 - Rheinische Post:
"Schuldenmachen bleibt für Verbraucher attraktiv"

Zitat aus dem Bericht:

"Die Aussichten deutscher Sparer für die kommenden Jahre verdüstern sich weiter, während das Schuldenmachen attraktiv bleibt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Mittwoch nicht nur entschieden, den Leitzins bei null zu belassen, sondern auch die Strafzinsen für Finanzinstitute verschärft."

Diese Entscheidung ist für mich völlig unverständlich; deshalb stimme ich auch allen Kritikern voll und ganz zu.

Da ich mich ungern wiederhole, empfehle ich, diese Seite noch einmal von Anfang zu lesen und dabei allen Links zu folgen, mit denen ich in den vergangenen Jahren meinen Gedankengang begründet habe. Besonders empfehle ich meinen Mailverkehr mit der EZB aus dem Jahr 2015!


Endlich Einsicht bei der EZB?

01.11.2019 - Die Zeit: "Kein Tabu mehr: Minuszinsen ab dem ersten Euro"

Zitat aus dem Bericht:

"Dass Nullzins und Strafzinsen auch Schattenseiten haben, erkennen mittlerweile selbst Europas Währungshüter an. Die EZB sieht sogar das Risiko, dass das Zinstief mittelfristig zum Risiko für die Finanzstabilität im Euroraum werden könnte."

Jedem Menschen mit etwas Hirn zwischen den Ohren ist doch klar, dass Kapitalmärkte ihren Zweck als Sammelstelle von Spargeldern nur erfüllen können, wenn sie mit Ausleihungen derselben Zinsen verdienen und an den Sparer weitergeben können.

Dämmert den Verantwortlichen langsam, was ich schon in diversen Mails an die EZB beschrieben habe? Schon damals haben kluge Köpfe die Sorge in den Raum gestellt, dass die Geldpolitik der EZB Blasen auf dem Immobilienmarkt erzeugen könnte. Auch das Plus am Aktienmarkt hat einen wesentlichen Grund in der schlechten Zinssituation. Die damaligen Sorgen sind bereits Realität geworden. Spornt das endlich zum Umdenken an?


12.12.2019 - Tagesschau.de: "Bonjour, Madame Lagarde!"

Zitat aus dem Bericht:

"Lagarde will diese Prämisse [ der Preisstabilität ] nicht ändern. Aber sie will überprüfen lassen, ob die Definition von Preisstabilität, wie sie die EZB verfolgt, noch zeitgemäß ist."

"Doch auch andere Faktoren spielen eine gravierende Rolle: die Globalisierung etwa. Sie hat zu einem massiven Wettbewerb rund um den Globus geführt. Das hält die Preise in Schach, drückt sie tendenziell nach unten und senkt damit auch die Inflationsrate."

Der Prozess der Erkenntnis setzt sich langsam fort - endlich!


Endlich ein Machtwort!

01.05.2020 - Tagesschau.de: "Ein ziemlicher Paukenschlag"

Zitat aus dem Bericht:

"Das Bundesverfassungsgericht hält die Staatsanleihenkäufe der Europäischen Zentralbank in Teilen für verfassungswidrig."

Endlich sind der EZB Grenzen ihrer Politik aufgezeigt worden!


Zinschaos der Banken

05.06.2021 - Süddeutsche Zeitung:
"Banken verlangen jetzt Negativzinsen von treuen Kunden"

Zitate aus dem Bericht:

"Bisher wollten Banken Minuszinsen vor allem von Neukunden. Nun belasten sie auch bestehende Konten. Am meisten leiden darunter diejenigen, die sich am wenigsten wehren können."

"Je länger die Negativzinsphase dauert - sie dauert bereits sieben Jahre, und ein Ende ist nicht abzusehen -, umso mehr geraten Banken und Sparkassen unter Druck. Und umso mehr geben sie den eigenen Druck an die Kunden weiter und reichen die Negativzinsen an sie durch."

Ich habe die Politik der EZB nie verstanden. Das können Sie auf dieser Seite alles nachlesen. Insbesondere verweise ich auf meine Mails an die EZB.

Schon damals habe ich darauf hingewiesen, dass es keinen Sinn macht, den Konsumrausch anzuheizen. Dabei habe ich auf die weitsichtige Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus bezug genommen. Inzwischen ist ergänzend zu der Plage des Klimawandels noch die der Corona-Pandemie über Deutschland und die gesamte Welt hereingebrochen. Da ist es gut, wenn Bürger sich sparsam verhalten und Rücklagen bilden. Der Staat wird einfach die Steuern erhöhen müssen, um allein schon die aktuellen Corona-Folgen finanzieren zu können. Ganz zu schweigen von den immer sichtbarer werdenden Klimaschäden.

Dann ist sowieso kein Spielraum mehr für den Konsumrausch. Was soll es auch, immer mehr Wegwerfartikel zu produzieren. Wir brauchen endlich mehr Nachhaltigkeit. Die Produkte, die wir uns noch leisten, müssen von hoher Qualität und langer Lebensdauer sein. Nur so verhindern wir, dass die Müllhalden wachsen und immer mehr Plastikmüll in den Weltmeeren das Leben der Fische gefährdet.


Doch noch Hoffnung für Sparer?

Heute berichtet die Rheinische Post in ihrer Printausgabe über eine Äußerung des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Paul Kirchhof, die mich zu einer Internetrecherche veranlasst hat. Unter der Überschrift "Ex-Verfassungsrichter hält EZB-Negativzins für verfassungswidrig" berichtet ein Wirtschaftsportal darüber.

Kirchhof sieht im Negativzins eine Benachteiligung des Sparers mit geringem Vermögen. Dieser könne das kaum in Sachwerte anlegen und werde so enteignet. Ein interessanter Aspekt, der mich in meiner auf dieser Seite niedergeschriebenen Kritik bestätigt.

05.07.2021


Politik der EZB weiterhin unverständlich

08.07.2021 - Rheinische Post: "EZB ändert ihr Inflationsziel auf zwei Prozent"

Zitate aus dem Bericht:

"(...) die Teuerungsrate [ lag ] im Euroraum seit 2013 oft deutlich unter der Zwei-Prozent-Marke. Und das, obwohl die EZB seit Jahren gewaltige Summen billiges Geld in die Märkte pumpt und die Zinsen auf Rekordtief hält. Kritiker werfen der EZB daher schon lange vor, sich mit ihrem starren Inflationsziel in eine Sackgasse manövriert zu haben und fordern mehr Spielraum."

Ich zweifel immer mehr, an den Zielsetzungen der EZB. Der Geldsegen der EZB landet offentlich nicht dort, wo er Positives bewirken soll.


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