Stadtklima Langenfeld

Eine Klimaanalyse

Unter der Überschrift "Stadt braucht fürs Klima mehr Grün" berichtet die Rheinische Post über ein jetzt für 70.000 € erstelltes Gutachten zur klima-freundlichen Gestaltung der Innenstadt und Herr Meisel kommentiert: "Die Denkanstöße jetzt aufgreifen!"

Ich frage mal, warum man soviel Geld ausgegeben hat. Das hätte man doch alles umsonst haben können, wenn man nur bereit gewesen wäre, das eigene Hirn anzustrengen.

So muss man sich doch nur auf meiner Seite zum Thema Regionalplanung umsehen. Entgegen aller guten Appelle wird in Langenfeld ein vernichtender Wettbewerb um Gewerbe und Einwohner betrieben. Und dann braucht es einer gutachtlichen Analyse, dass sich in den Gewerbegebieten Hitzeinseln bilden?!

Noch am 18.12.2020 habe ich mit einem Zitat aus der Zeitschrift GEO auf die Nutzlosigkeit von Blühstreifen verwiesen. Warum in dem Bericht über das Gutachten diese mit einem schönen Foto hervorgehoben werden, ist mir schleierhaft. Mehr Grün in der Stadt kann man tatsächlich nur erreichen, wenn endlich damit aufgehört wird, alles zuzubauen.

Und dann fällt mir noch der Umgang der Stadt mit Bürgern ein, die bereit sind, sich um das Straßenbegleitgrün zu kümmern. Unter Extremsommer 2018 habe ich dargelegt, wie diese von der Stadt abgezockt werden.

Und wenn ich dann den Rat lese, "bei einer möglichst klimaverträglichen Nachverdichtung müssten Flächenreserven im Siedlungsraum nicht nur baulich, sondern auch mit Blick auf urbanes Grün entwickelt werden", denke ich sofort an die Geschichte von der Vernichtung eines Biotops. Kommt man nämlich mit Bürgern ins Gespräch, die sich zu der Bebauung der Locher Wiesen äußern, ist da schon mal angesichts der schwarzen Fasaden die Bezeichung "Trauerhalle" gefallen, eine naheliegende Assoziation. Aber noch ist das Gelände nicht voll bebaut und vielleicht schaffen es die Neubürger ja, ihre Minigärten wenigstens etwas zu begrünen.

Ich will mit dieser Stellungnahme keinesfalls den Inhalt des Gutachtens kritisieren. Aber noch einmal: Für diese Erkenntnisse hätte man keine Gelder verschwenden müssen. Das sind alles Fakten, die sich aus der verfehlten Siedlungspolitik einer absoluten Mehrheit entwickelt haben, die nicht auf die schon uralten Mahnungen gehört hat. Da erinnere ich einfach an eine Ausarbeitung der FDP, an der ich bei meinem Einstieg in die Kommunalpoltik vor rund 35 Jahren mitgearbeitet habe.

28.01.2021


"Naturschützer" regen sich auf

05.02.2021 - RP-online: "Ohrenbusch: Parteien gegen Fällung"

Zitate aus dem Bericht:

" 'Geht es dem Wäldchen am Ohrenbusch an den Kragen?', fragt Andreas Menzel von der Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL). Und: 'CDU Reusrath kritisiert beabsichtigte Abholzung', heißt es in einer Mitteilung der Christdemokraten."

"Zimmermann ist froh, dass der neue Eigentümer sein Waldstück nicht roden, sondern pflegen will. 'Das dürfte er, ohne dass wir als Forstbehörde eingreifen könnten.' "

Die Aufregung von B/G/L und CDU ist mir unverständlich. Oft kommen wir dort auf unseren Spaziergängen vorbei. Das Wäldchen ist in der Tat ungepflegt. Wenn sich jetzt ein neuer Eigentümer forstgerecht darum kümmert, ist das prima für das Klima und den Gesamteindruck des Wohngebietes.

Und wenn Frau Schoog süffisant anmerkt, dass der dortige Bebauunsplan schließlich mit der CDU-Mehrheit beschlossen worden sei, und "damit Wiesen zu Bauland" erklärt wurden, trifft das den Kern des "Protestes":

Scheinheiligkeit!

Und nicht zu vergessen: Die Geschichte von der Vernichtung eines Biotops

Nachtrag vom 10.03.2021:

Wir sind nach der "Abholzaktion" mehrfach an dem besagten Grundstück vorbei gekommen. Ehrlich; wir hatten mehr Pflege erwartet. Offensicht ist es so, dass der neue Eigentümer nur einen schmalen Streifen des Wäldchens erworben und nur die Bäume hat fällen lassen, die bei Sturm auf sein benachbartes Grundstück hätten fallen können. Eine große Eiche, die wegen ihrer unmittelbaren Nähe zur Straße diese im Herbst mit viel Laub und Früchten verdreckt, um die sich niemand kümmert, ist zwar mit einem "A" (= Aufasten ?) gekennzeichnet, aber in keiner Weise dem Standort gemäß bearbeitet worden. Und der größte Teil des Wäldchens befindet sich wohl noch im Altbesitz und ist in keiner Weise von der Pflege betroffen. - Schade!


Streit um Wäldchen - neue Runde

01.01.2022 - RP-online: "BGL kritisiert Rodung am Ohrenbusch"

Zitate aus dem Bericht:

"Der Streit um das Wäldchen in Reusrath geht in die zweite Runde. Die vor einem Jahr vorbereitete Baumfällung ist vollzogen, ein Baum wurde gerodet. Auch Anwohner sind entsetzt. Laut Baugenehmigung müssen gefällte Bäume in den nächsten zwei Jahren ersetzt werden."

Laut Bericht kümmert sich Revierförster Karl Zimmermann um die Angelegenheit; er will darauf achten, dass alle forstrechtlichen Auflagen befolgt werden.

Von einem Jäger habe ich schon im vorigen Jahr den Hinweis bekommen, dass es insgesamt ein großes Problem mit den sogenannten Bauernwäldchen gibt. Es sei eben schwierig, in so kleinen Parzellen eine echte Forstwirtschaft zu betreiben. Ich habe schon vorstehend meinen Eindruck vermerkt, dass dieses kleine Wäldchen einen insgesamt ungepflegten Eindruck macht.

Wenn Anlieger Angst um den Bestand des Wäldchens haben, ist das nachzuvollziehen. Es geht aber auch darum, eine für den Naturhaushalt gerade im Ballungszentrum so wichtige Parzelle ordentlich zu pflegen. Bloße Reaktion auf einzelne Aktionen wird der Funktion des Wäldchens nicht gerecht. Da sollten sich Revierförster und weitere zuständige Stellen mal mit dem/den Eigentümer(n) an einen Tisch setzen und eine grundlegende Pflege vereinbaren.

PS: Vielleicht dient es der Versachlichung der Diskussion, wenn man sich mit dem gültigen B-Plan beschäftigt. Ich habe dazu einen Ausschnitt des B-Plans den aktuellen Geodaten von TIM-online.de gegenübergestellt. So ist ersichtlich, dass das Wäldchen geschützt ist und die Bebauung einen Mindestabstand von 10 Metern einzuhalten hat (roter Kreis!).


Jetzt geht es den Schottergärten an den Kragen

28.04.2022 - RP-online: "Städte wollen mehr Grün statt Schotter"

Zitate aus dem Bericht:

"Langenfeld [ hilft ] bei der Umwandlung von grauen Steingärten oder Schotterflächen zu kleinen grünen Oasen im eigenen Garten oder dem Gelände eines Unternehmens oder einer Institution."

"Zuschüsse zahlt die Stadt Langenfeld bei der Umwandlung von privaten Gärten, Vereinsgrundstücken im Innenbereich, Freizeitgrundstücken und auf Grundstücken von Firmen im Stadtgebiet."

Hört sich alles ganz toll an! Es kaschiert aber nur die grundsätzlichen Fehler, die in Langenfeld seit Jahrzehnten gemacht worden sind. Folgen Sie einfach den diversen Links auf dieser Seite.


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