Weitsicht in der Planung?
Daran fehlt es in Langenfeld
Die Diskussion rund um die neue Bebauung an der Alten Schulstraße gibt mir Veranlassung, jetzt eine neue Seite auf meiner Homepage anzulegen. Hier sei einfach stichwortartig an Versäumnisse erinnert, die offensichtlich der Verwaltung einfach so unterlaufen, weil immer wieder das Interesse eines Bauträgers höher bewertet wird.
- Im Zusammenhang mit den Starkregenfolgen des Jahres 2021 wollte die Stadt doch prüfen, ob noch in der Nähe von Bächen gebaut werden könne. Diese Prüfung ist wohl in Vergessenheit geraten. Ob in der Nähe von Bächen oder auf Flächen, die anderweits durch Starkregen gefährdet sind, kann man nicht einfach bebauen. Warum spielt das jetzt bei den Plänen zur Bebauung der Alten Schulstraße keine Rolle?
- Immer wieder wird die Geschichte der am Berliner Platz verpassten Chancen aufgerufen. Da hatte seiner Zeit sogar der damalige Baurat Weber gemeint, die Idee einer Bebauungsgrenze solle unbedingt im Planungsausschuss weiter beraten werden. Heute ist alles zugebaut und keine Lösung für die Verkehrsprobleme in Sicht.
- Interessant ist auch die Geschichte rund um den Kath. Friedhof in Reusrath. Erst als der B-Plan Locher Wiesen fast fertig war, tauchte auf einmal ein uralter B-Plan mit einem Parkplatz für den Friedhof auf! Und jetzt ist alles bebaut und die Zufahrt zu der neu angelegten Parkfläche mit großen Risiken behaftet, weil total unübersichtlich. Bei Umsetzung des alten - lange verheimlichten - B-Plans wäre das heute ganz anders!
- Stichwort Wohnbauplanung. Da wird aktuell gejammert, dass es an seniorengerechten Wohnungen mangelt. Aber frühzeitige Hinweise, solche Wohnungen im B-Plan Locher Wiesen vorzusehen, kam ja nur von einem normal denkenden Bürger und war nicht wissenschaftlich untermauert. Lesen Sie einfach hier noch einmal den gesamten Zusammenhang: Wohnungsmarkt in Langenfeld - Wer nicht hören kann, muss fühlen!
Wenn Sie den Links folgen, finden Sie auch diese Stellungnahme des städtischen Planers. Dort die lfd. Nr. 7 auf meine Vorschläge zum B-Plan Locher Wiesen.
- Unter Krumme Geschäfte auf Kosten der Bürger habe ich beschrieben, wie dem Bauträger erst ein Teil der Straße übertragen worden ist, der dann später zurückgekauft werden musste. Und das sollten dann die Bürger über ihre Anliegerbeiträge finanzieren. Aufgedeckt werden konnte diese Geschichte erst durch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht. Leider konnte ich dazu nur wenige Nachbarn gewinnen. Alle anderen haben gezahlt.
Noch heute kann man an der Engstelle des Gehweges erkennen, wie die alte Grundstücksgrenze hätte beachtet werden müssen.
- Abschließend noch einmal die Frage, wofür überhaupt wieder eine B-Plan in Reusrath mit Brachialgewalt durchgeboxt werden muss. Da gibt es doch die Pläne für eine Nachverdichtung im Bereich Opladener Straße / Angerweg. Nach der Errichtung des Sozialbaus entlang der Opladener Straße ist der Rest des Geländes zu einer wilden Landschaft verkommen.
Übrigens; auch in dem Zusammenhang habe ich die Frage angesprochen, ob unter Nachverdichtung nicht auch Geschosswohnungsbau zu verstehen ist!
Und dann ist da noch der rechtskräftige B-Plan Re_20 Hagelkreuz von 1978, der der Umsetzung harrt. Warum wird dort kein Druck ausgeübt, die Grundstücke endlich zur Verfügung zu stellen?
- Und wie war das mit der Gestaltung des Rathaus-Umfeldes? Da war mal die Rede davon, den Rathausparkplatz zu überbauen mit einem Ärztezentrum! Gerade angesichts der alternden Bevölkerung wäre es doch angebracht, nicht nur für angemessenen Wohnraum Sorge zu tragen, sondern auch den Ärzten ein Angebot zu machen für senioren-gerechte Praxen. Lesen Sie dort, welche Gedanken schon 2009 diskutiert worden sind.
- Und was ist eigentlich mit dem brach liegenden Gelände des ehemaligen Baumarktes an der Hauptstraße? Welchen Einfluss nimmt die Stadt, dort endlich eine der City-Lage angemessene Bebauung zu initiieren? Bauen lieber dort, wo die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben worden ist? So franselt man die Grenzen des Allgemeinen Siedlungsbereichs immer weiter aus auf Kosten der letzten Grünzonen.
Bauplanung ist in Langenfeld vornehmlich ein Beschäftigungs-Sicherungs-Programm. Hauptsache, es liegen Pläne in der Schublade, auf die sich ein Investor stürzen kann, wenn er Lust dazu verspürt. Von einer systematischen Stadtentwicklung ist das alles weit entfernt. Auch deshalb werden neue Pläne immer wieder zu einem Ärgernis.
05.04.2025 - zuletzt am 12.04.2025 überarbeitet