Arbeitsplätze schaffen! - Aber wie?
Veränderte Arbeitswelt in Industrie und Dienstleistung hat Folgen!
Im Zusammenhang mit der aktuellen Haushaltsmisere und der anstehenden Erhöhung des Bürgergeldes wird jetzt von einigen Parteien gefordert, mehr Menschen in Arbeit zu bringen, um Sozialleistungen zu sparen. Das gibt mir Veranlassung, auf einer eigenen Themen-Seite einmal die Gedanken zusammenzufassen, die diesem Ziel wirklich helfen könnten.
- Marktwirtschaft - Wert der Arbeit
Hier finden Sie Fragen rund um die Höhe von Vergütungen nach dem Motto, wessen Arbeit ist eigentlich mehr wert.
- Reform der Unternehmensbesteuerung / Wertschöpfungsabgabe
Unter dieser Überschrift habe ich mich mit der Frage beschäftigt, wieviel Netto vom Brutto übrig bleibt und warum Dienstleistungen im Handwerk und den Pflegeberufen so schlecht bezahlt werden.
- Abgabebelastung im internationalen Vergleich 2021
Im Zusammenhang mit meinen Überlegungen zum Steuertarif finden Sie hier die Auswertung einer Broschüre des BMF.Nimmt man das alles zusammen in den Blick, lässt sich doch folgendes feststellen:
- Es besteht ein eklatantes Gefälle zwischen den Löhnen der Facharbeiter in der Industrie und den in Dienstleistungsberufen zu erzielenden Löhnen.
- Verschärft wird das Ergebnis noch, wenn man sich ansieht, was bei den Löhnen unter dem Strich als Netto vom Brutto verbleibt.
- Betrachtet man die Preise für industielle Produkte einerseits und die Dienstleistungen andererseits, fällt auf, dass die Stücklohnkosten für Industrieprodukte dank Automatisierung gering sind, während sie den Preis für Dienstleistungen in die Höhe treiben.
Das Dilemma besteht also darin, dass lukrative Löhne dort gezahlt werden, wo ihr Anteil am Gesamtpreis eines Produktes kaum wahrgenommen wird. Sobald Löhne der bestimmende Faktor für den Preis sind, weil die menschliche Dienst-leistung im Vordergrund steht, wird es schwierig mit der angemessenen Höhe.
Die Industrie hat alle Arbeitsplätze wegrationalisiert, die ihr zu teuer erscheinen. In Dienstleistungsberufen treiben die Existenz des Arbeitnehmers sichernde Löhne den Preis so in die Höhe, dass legale Arbeit von vielen Bürgern kaum noch zu bezahlen ist. Deutlich wird dieses Dilemma beim Auto: Wer fragt schon nach dem Lohnkostenanteil, wenn er sich ein neues Auto kauft? Aber wie empört sind die Autofahrer, wenn ihr Liebling einmal in die Werkstatt muss?
Und bei der Gesundheitsfürsorge und Altenpflege steht immer im Raum, dass gute Leistung durch angemessene Beiträge finanziert werden muss!
Wer hat die Lösung, dieses Dilemma aufzulösen?
Meine Lösung lautet:
Kapital, das durch Arbeitsplatzvernichtung große Gewinne abwirft, muss zur Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme herangezogen werden, damit die im lohnintensiven Bereich verbliebenen Arbeitsplätze bezahlbar bleiben. So besteht dann langfristig die Chance, dort wieder neue Arbeitsplätze zu schaffen. Und andere hoch belastete Arbeitsplätze werden wieder finanzierbar.
Artikel 14 Absatz 2 Grundgesetz:
"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Wenn die Politik nicht zu einer Lösung bereit ist, braucht sich niemand zu wundern, dass tatsächlich Arbeitsplätze durch Schwarzarbeit verloren gehen, weil diese zusammen mit Sozialleistungen ein Auskommen sichert.
08.12.2023