Grundwasservorrat
Trinkwasserversorgung gefährdet
Unter der Überschrift "Das Grundwasser wird knapper" berichtet die Rheinische Post über einen Tagesordnungspunkt der letzten PU-Sitzung.
Zitate aus dem Bericht:
"Jahrzehntelang galt Deutschland als Land, das über ausreichend Wasser verfügt. Doch mit dem Klimawandel ändert sich das Bild. Die Grundwasserneubildung sinkt – auch in Monheim und Langenfeld."
"Deswegen sei es wichtig, die bestehenden Versickerungsflächen zu erhalten und wenn möglich auszuweiten."
"Auf Nachfrage erklärte [ der Hydrologe Prof. Dr. habil. Christoph ] Treskatis, dass Regenrückhaltebecken an Bächen, gefüllt mit Kies, aber auch Regenwassertanks in Gärten und Zisternen auf privaten und öffentlichen Arealen sinnvoll seien."
Dazu gibt es einiges anzumerken:
- Unter Gewässerschutz - Neue Beratungen im Planungsausschuss habe ich die Planung von Regenrückhaltebecken kommentiert, die in der selben Sitzung verhandelt worden ist. Bitte lesen Sie dort, welche Aufgaben da in der Vergangenheit vernachlässigt worden sind.
- Unter Extremsommer 2018 - So zockt die Stadt ihre Bürger ab habe ich dargelegt, wie satzungsfixiert sich die Stadt verhält, wenn ein umweltbewusster Bürger ausnahmsweise einmal Frischwasser benötigt, weil seine Regenwasserbevorratung nicht mehr reicht, seinen Garten bei extremer Hitze vor Vertrocknung zu schützen.
- Auch an die Geschichte von der Vernichtung eines Biotops muss hier erinnert werden, ein Biotop, das der Langenfelder Bauwut zum Opfer gefallen ist. Besser wäre es gewesen, diese Flächen zu sichern und als Biotop auszubauen.
Das Thema des schwindenden Grundwassers ist übrigens nicht ganz neu. Aufgrund eines Interviews der ehemaligen Umweltministerin in der RP habe ich mich bereits im Jahr 2020 mit den Problemen der Wasserwirtschaft beschäftigt und die Frage gestellt, welche Möglichkeiten bestehen, geklärtes Abwassser wieder dem Grundwasser zuzuführen. Die Antworten zeigen, dass auf vielen Ebenen nach guten Lösungen gesucht wird.
Die Ratschläge des Hydrologen weisen darauf hin, welche im Grunde einfachen Möglichkeiten bestehen, dass Regenwasser nicht einfach über die Bäche abgeleitet wird. So lässt sich die Lage vor Ort verbessern, indem man zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.
31.01.2022
Streit mit unserer Nachbarstadt Monheim
05.11.2024 - Rheinische Post:
"Streit ums Wasser? Monheim droht Langenfeld"Zitate aus dem Bericht:
"Der Monheimer Bürgermeister verlangt, dass sich das Verbandswasserwerk in der Diskussion um den Bayer 04-Campus neutral verhält und dem Projekt keine Steine in den Weg legt."
"Es obliege der Unteren (Kreis Mettmann) und der Oberen Wasserbehörde (Bezirksregierung), den Grundwasserschutz zu beurteilen."
"Zu der Haltung, die er als Aufsichtsratsmitglied im Verbandswasserwerk einnimmt, sagt [ BM Schneider ], dass er ausschließlich im Sinne des Unternehmens wirken und die Trinkwasserversorgung in quantitativer und qualitativer Hinsicht sicherstellen müsse. Die Förderung von Bauprojekten gehört nicht dazu. Vielmehr müsse er die potenziellen Gefahren, die aus einem solchen Projekt erwachsen könnten, analysieren."
"Offen blieb am vergangenen Mittwochabend weiterhin die Frage, welchen Nutzen die Stadt Monheim durch das Projekt haben solle."
Bisher hatte ich davon Abstand genommen, die Planungen der Stadt Monheim für einen Bayer 04 - Campus zu kommentieren, weil ich dies sowieso für nicht realsierbar halte. Da vertraue ich einfach auf den Sachverstand der zuständigen Aufsichtsbehörden. Weil der Streit aber nun in dieser Form eskaliert und tatsächlich unsere Trinkwasserversorgung gefährden könnte, möchte ich das doch aufgreifen.
Ich verstehe nicht, wie man auf die Idee kommen kann, eine Freifläche mitten im Kernbereich der Wasserschutzzone für die Sportstätte eines auswärtigen Vereins herrichten zu wollen. Will sich da jemand bei einem Profiverein und seinem Sponsor einschmeicheln, ohne dass die Stadt Monheim davon überhaupt etwas hätte? Wie kann man unseren Trinkwasservorrat durch ein solches Projekt, das allenfalls Leverkusen nutzt, dermaßen in Gefahr bringen wollen?
Interessant wäre es zu wissen, wie die auch in Langenfeld zahlreich vorhandenen Fans von Bayer 04 darüber denken. Immerhin gibt es schon die ersten Lesermeinungen auf RP-online; eine gefällt mir ganz besonders:
"... Herr Zimmermann sollte besser mal die Füße still halten. Er hat nur die Steuereinnahmen seiner Stadt, durch Bayer im Blick! Was für einen enormem Umweltschaden in einem Wasserschutzgebiet für die Zukunft dabei entsteht, spielt bei den haushaltspolitischen Entscheidungen der Monheimer Stadtspitze keine Rolle! Man kann das ruhig sehr kritisch sehen, und sollte Bayers Expansionsdrang sehr genau betrachten! ..."
Damit könnte tatsächlich ein Motiv angesprochen sein!
Ende des Verbandswasserwerks Langenfeld-Monheim?
19.12.2024 - Rheinische Post: "Trinkwasserversorgung -
Zusammenarbeit zwischen Monheim und Langenfeld endet"Eingangszitat zu dem Bericht:
"Nach mehr als 100 Jahren soll das Verbandswasserwerk aufgelöst werden. Monheims Bürgermeister Zimmermann sagte, dieser Schritt sei unumgänglich. Die Opposition übte scharfe Kritik. Langenfelds Bürgermeister Schneider sprach von einem Zeichen von Unvernunft."
Da bekommt einer seinen Willen nicht, in der Wasserschutzzone einen Sportcampus zu bauen, und schon dreht er durch! Oder wie soll man das nennen. Wenn Leser das mit trotzigem Verhalten von Kleinkindern vergleichen, ist das garnicht so abwegig.
Futter für die anstehende Kommunalwahl, bei der der Monheimer Bürgermeister sowieso nicht mehr antritt.