Kunst im öffentlichen Raum:

Mack-Stele in Langenfeld

In ihrem Leserbrief meldet Frau Juna Ryang Zweifel an dem künstlerischen Wert der Mack-Stele an. Sie hält den gezahlten Preis offensichtlich nicht für gerechtfertigt.

Mir gefällt die Stele nicht besser als vor Jahren die der Stadt preiswert angebotenen Windspiele. Aber jetzt ein Vielfaches für eine solche unbewegliche Säule?

Nun hat Geld an sich keinen Wert; Geld ist nur eine Verrechnungseinheit für Leistung. Um den Wert des Kunstwerkes richtig abzuschätzen, muss man den Preis von 600.000 € mit einer Leistung vergleichen, deren Wert leichter nachzuvollziehen ist. Und da frage ich: Wer ist bereit, zwei bis drei Einfamilienreihenhäuser gegen die Stele zu tauschen?

Politstrategen werden das für Erbsenzählerei halten. Ich glaube aber, die vielen Kunden der Sparkasse hätten lieber bessere Zinsen für ihre Spargroschen erhalten und die Kunden der Stadtwerke niedrigere Energiekosten gezahlt, um besser über die Runden zu kommen. Aber jetzt können sie sich ja bei jedem Besuch der Sparkasse oder des Kunze an der Stele ergötzen.

Mittwoch, 19. November 2008


01.03.2018 - Rheinische Post: "Mehr öffentliche Kunst - aber wo?"

Zitat aus dem Bericht:

"BGL-Mitglied Sven Lucht (...) beantragte in der Haushaltsberatung, 100.000 Euro für ein Objekt einzustellen und ein Entscheidungs-gremium aus Künstlern und Kunstfreunden zu benennen. Für solch eine Summe sei der BGL-Antrag nicht konkret genug, befand Hiltrud Markett (CDU). Und Lothar Witzleb (SPD) regte an, bei Kunstwerken im öffentlichen Raum die Möglichkeit von Leihgaben zu prüfen. Als 'befremdlich' bezeichnete Bürgermeister Frank Schneider (CDU) die Formulierung im BGL-Antrag, dass Langenfeld Kunst im öffentlichen Raum 'wagen' solle."

Ich stimme der Kritik an den Anträgen der B/G/L voll zu und begrüße das ablehnende Votum des Kulturausschusses.

Kunst allein macht eine Stadt nicht attraktiv: Sie kann Akzente setzen; ob die aber allen gefallen, ist oft zweifelhaft. Ich erinnere an die oben beschriebene Diskussion vor nunmehr rund 10 Jahren um die Mack-Stele. Die in dem RP-Bericht angesprochene Stele "Meilenstein" ist dagegen eine künstlerisch gelungene Auseinandersetzung mit der Geschichte Langenfelds als historischer Verkehrsknoten, aufgestellt an passender Stelle.

Wenn die B/G/L sich um die Verschönerung der Stadt bemühen möchte, sollte sie sich lieber um die von mir umfassend beschriebenen Schmutzecken kümmern. Der aktuell als Newsletter an über 100 Adressaten verteilte Aufruf zu einem Dreck-weg-Tag in Reusrath ist zwar gut gemeint, in Verbindung mit den unausgegorenen Anträgen zur Kunst im öffentlichen Raum aber eher dem Show-Effekt geschuldet.


Bäume in der Innenstadt bunt geringelt

18.05.2022 - RP-online: "So entsteht die Kunst am Baum"

Zitate aus dem Bericht:

"Das Künstlerpaar Barbara Esser (Textildesignerin) und Wolfgang Horn (Architekt) ist derzeit Stadtgespräch. Seit Anfang Mai arbeiten sie sich in der Stadt täglich von Baum zu Baum vor und versehen sie mit bunten Ringen, die zusammen eine geometrische Form ergeben. Den Auftrag dazu haben sie vom städtischen Kulturbüro bekommen. Kosten: Etwa 40.000 Euro."

Es mag Leute geben, die das als ernsthafte Kunst ansehen. Wir ärgern uns jedesmal bei der Fahrt in die Stadt, dass Natur mal wieder verunstaltet wird.

Wie verhält sich das eigentlich zum Bemühen, die Schottergärten zu entfernen?

PS: Zitat aus einem Leserbrief vom 28.05.2022

"Ja, Joseph Beuys hat gesagt: 'Jeder Mensch ein Künstler'. Damit hat er jedoch nicht gemeint, dass alles Kunst ist, was sich so nennt. Beuys hat Bäume gepflanzt, nicht Bäume missbraucht."


15.06.2022 - RP-online: "Lampions verschwinden nach einem Tag"

Zitate aus dem Bericht:

"Entsetzen am Mittwochmittag auf der unteren Hauptstraße: Die erst am Dienstag aufgehängten Lampions über der Straße nehmen Citymanager Jan Christoph Zimmermann und ein Mitarbeiter wieder von den kürzlich gespannten Seilen über der Straße ab."

"Überall dort, wo die Kunstwerke an den Bäumen angebracht sind, verzichte Kommit in diesem Jahr auf die bunten Lampions."

"In keiner Kommitsitzung ist davon die Rede gewesen, dass es für unseren Bereich wegen der Baumkunst keine Deko gibt."

Ich halte das ganze Geschehen für eine Posse. Weder kann ich erkennen, dass es sich bei den Baumringen um Kunst handeln soll, noch finde ich die Lampions besonders inspirierend. Bei unserer Einkauftour am Dienstag hatten wir uns schon gefragt, ob denn schon wieder Weihnachten sei.

Kunst im öffentlichen Raum sollte zum Denken anregen. Das ist schwierig genug. Bunte Dekoration in Einkaufstraßen können Kunden locken. Wenn aber alles nach Kirmes aussieht, kann es auch abschreckend wirken.

Wichtiger wäre eine insgesamt saubere Stadt. Aber das bekommt die Stadt nicht organisiert! Siehe meine Anmerkungen zu den Schmutzecken.

17.06.2022 - Jetzt hängen die Lampions wieder!

Ist wohl bald Kirmeszeit! Und wer bezahlt das ganze Theater?


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