Fracking in NRW

Eine gute Idee?

Unter der Überschrift "Pilotprojekt in Deutschland - CDU spricht sich für Fracking in NRW aus" berichtet die Rheinische Post, dass immer mehr Politiker für eine Pilotanlage plädieren, um auch in NRW Erdgas zu gewinnen.

Natürlich machen die Vorgänge um die ukrainische Halbinsel der Krim Sorgen. Wie wird es weiter gehen mit der russischen Machtpolitik? Dies sollte aber kein Anlass sein, mitten im Herzen Europas, dem am dichtest besiedelten Flächenland der Bundesrepublik die umstrittenste Technik zur Gewinnung von Bodenschätzen einzusetzen.

Wenn der Energie-Multi Exxon sagt "Wir können sofort beginnen", ist das für mich ein Alarmsignal. Ist es nicht dieser Konzern, der bereits in der Vergangenheit Umweltverschmutzung in höchstem Maße verursacht hat? Und da soll man glauben, er habe alles im Griff?

Ich halte es auch für leichtfertig, wenn Politiker und Kommentatoren glauben, darauf hinweisen zu müssen, dass unser gesamter technischer Fortschritt immer wieder gegen große Widerstände hätte durchgesetzt werden müssen, ehe er sich zum Segen der Menschheit hätte entwickeln können. Das ist leichtfertig. Fakt ist doch, dass sich einige der als segensreich gepriesenen Entdeckungen inzwischen als Katastrophe für die Menschheit herausgestellt haben:

  • Atomkraft - Entsorgung des Restmülls völlig ungeklärt
  • Individualverkehr - verpestete Innenstädte
  • Luftverkehr - Belastung unserer Atmosphäre
  • Kohlebergbau - überraschende Erdlöcher in Siedlungsbereichen

Für alles gab es einmal und gibt es immer noch gute Gründe. Aber die Risiken wachsen. Auf dieser Homepage habe ich mich aus verschiedenen Anlässen mit der Energieproblematik befasst; beispielhaft seien hier einige Themen aufgeführt:

Ehe wir uns in neue Risiken stürzen, sollten wir erst einmal daran arbeiten, die wahren Kosten der Energieverschwendung dem Nutznießer aufzutragen, damit diese nicht weiterhin als Subventionen aus dem allgemeinen Steuertopf finanziert werden. Das würde nicht nur den bürokratischen Aufwand senken. Es würde insbesondere mehr Kostenbewusstsein in die Köpfe kommen. Das würde zum sparsameren Einsatz der Energie führen, die Vorräte fossiler Energie schonen und erneuerbare Energien konkurrenzfähig machen.

Politik sollte nicht in Hysterie verfallen, sondern mit klarem Kopf abwägen, langfristig planen und das Ende bedenken.

27.03.2014

Über den Protest im Münsterland berichtet die dortige Regionalzeitung
Die Glocke: "Widerstand gegen Fracking-Pilotanlagen".

Und schon wird zurückgerudert; Interview der Rheinischen Post mit CDU-Landeschef Armin Laschet: "Fracking-Versuch ist für uns kein Thema".


Übrigens; ich sehe eine Parallele zur CO-Pipeline der Bayer AG


Jetzt auch Probbohrungen im Kreis Mettmann?

Unter der Überschrift "Test für Fracking bei Mettmann geplant" berichtet die Rheinische Post über die Absicht der BASF-Tochter Wintershall, in NRW bis zu fünf Kernbohrungen durchzuführen. Hoffentlich werden die Kommunalpolitiker rechtzeitig wach, so wie im Münsterland.

31.03.2014

Der Protest wird deutlich:
"Lokalpolitiker lehnen Tests für Fracking weiter ab" berichtet die Rheinische Post.

Ich selbst hatte mit Hinweis auf den vorstehenden Artikel vom 27.03.2014 auch per Mail bei den Landespolitikern protestiert. In ihren Antworten haben SPD und Grüne klare Position gegen das Fracking bezogen. CDU und FDP haben bisher nicht geantwortet!

01.04.2014


Bitte lesen Sie auch weiter unter Klimawandel


Umweltministerin fordert gesetzliches Verbot

Unter der Überschrift "Barbara Hendricks erteilt Fracking eine Absage" berichtet die Rheinische Post über eine klare Aussage der Umweltministerin. Wenn darin betont wird, dass anders als die USA unser Land kleinräumig strukturiert und dicht besiedelt sei, ist die Umweltministerin auf dem richtigen Weg.

Welche Probleme unsere Siedlungsdichte hervorruft, können Sie auf dieser Homepage auch in diversen Artikel zur Lokalpolitik lesen.

01.04.2014


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