Lastkraftwagen im Schneechaos

Muss das sein?

Die extreme Wetterlage führt uns allen wieder einmal überdeutlich vor Augen, dass sich die Natur nicht nach den Wünschen unserer zivilen Wohlstandsgesellschaft richtet. Vielmehr müssen wir wieder lernen, die Unsicherheiten der Witterung in unsere Planungen einzubeziehen.

Um die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ganzjährig zu sichern, bedarf es nun einmal der Vorratshaltung. Inzwischen verlassen wir uns aber alle auf den Rund-um-die-Uhr-Service des Discounters um die Ecke. Und dieser vertraut auch wiederum auf die Lieferung von Nachschub "just in time". Auch die Großindustrie produziert inzwischen ohne langfristige Vorratsplanung.

Angesichts dieser Wirtschaftsführung ist es kein Wunder, dass eine extreme Wetterlage sofort zu einem Verkehrschaos führt. Und wenn man dann die Bilder sieht, wie sämtliche Spuren der Autobahnen von den LKW blockiert werden, statt wenigstens schön brav rechts zu fahren, ist es kein Wunder, dass auch Räumfahrzeuge nichts mehr ausrichten können.

Die Forderung nach Allrad-Winterbereifung und Schneeketten für LKW ist zwar löblich. Das sind aber nur halbherzige Zwangsmaßnahmen des Staates. Was wir brauchen, ist die Abkehr von der Sorglosigkeit. Warum können wir nicht endlich wieder die Industrie und den Großhandel zu ausreichender Lagerhaltung verpflichten?

Auch hier lohnt es sich, über den Satz von Richard von Weizsäcker in seinen Erinnerungen "Vier Zeiten" nachzudenken:

"(...) noch immer muss die Allgemeinheit dort die Kosten tragen, wo der private Markt externe Folgen verursacht, die nicht im Preis enthalten sind. Das gesamtgesellschaftlich faire und schließlich auch das ökonomisch vernünftige Ziel ist es, dass die Preise selbst die ökologische Wahrheit sagen."

(Die Quelle finden Sie beim Thema Benzinpreise.)

Langenfeld, den 18. Dezember 2010

Als Leserbrief in der Rheinischen Post erschienen am 31. Dezember 2010


Straßenschäden

Was nun?

Jetzt ist der erste Schnee weggetaut und schon werden die Schlaglöcher sichtbar. Die erste Autobahnsperrung wegen dringender Notreparatur ist angesagt. Und was fordert der ADAC? Mehr Mittel für den Straßenbau!

Ich habe da einen anderen Vorschlag. Wir brauchen weniger LKW und die verbleibenden müssen kleiner werden. Dann sind die Straßen auch nicht überfordert. Der Schwerlastverkehr muss wieder auf die Bahn. Statt das Geld für einen Prestigebahnhof unter der Erde (S21) auszugeben, besteht genügend Anlass, die Güterzugstrecken zu ertüchtigen.

Langenfeld, den 3. Januar 2011


16.09.2016 - Süddeutsche Zeitung: "Grüne boykottieren Grundsteinlegung für Stuttgart 21"

Zitat aus dem Bericht: "Beim Volksentscheid im Jahr 2011, mit dem die Grünen vergeblich versuchten, das Projekt zu kippen, wurde noch mit 4,5 Milliarden hantiert. Der Bundesrechnungshof hält nun offenbar zehn Milliarden Euro für möglich, exakt die Schätzung der Projektgegner, und rügt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt wegen mangelnder Kontrolle des Projekts."

Verantwortung übernehmen? Von wem?


Lesen Sie bitte auch unter: Verkehrspolitik.