Die Lage in den Kindertagesstätten

Wie steht unsere Gesellschaft zu Kindern?

Es ist schon sehr bezeichnend für den Zustand unserer Gesellschaft. Erst werden die Frauen von ihren Männern verlassen, weil diese keine Lust haben, sich mit dem von ihnen gezeugten Nachwuchs zu beschäftigen. Dann müssen diese Kinder in Kitas abgeliefert werden, damit die Rumpffamilie einen Lebensunterhalt erwirtschaften kann. Und nun streiken die Kitas, weil die Zustände in diesen Einrichtungen die Gesundheit der dort Beschäftigten gefährdet.

Wann lernt diese Gesellschaft endlich wieder, dass die Zukunft bei den Kindern liegt und nicht in einem utopischen Wirtschaftswachstum. Die Gier nach Geld kann kein Lebensziel sein – und schon gar kein Zukunftsziel der Menschheit. Das menschliche Miteinander ist ein Geben und Nehmen. In der Naturalwirtschaft war das Bewusstsein des werthaltigen Leistungsaustauschs noch vorhanden. Geld verstellt offensichtlich den Blick auf die wahren Werte.

Mit Geld lassen sich neben Waren auch Leistungen einkaufen, die man aus welchen Gründen auch immer nicht selbst erbringen kann oder will. Wer aber glaubt, fremde Leistung unter schlechten Arbeitsbedingungen einfordern und mit Dumpinglöhnen honorieren zu können, darf sich nicht wundern, wenn dagegen Front gemacht wird.

Freitag, den 5. Juni 2009


Bertelsmann-Stiftung: Kita-Essen ist oft ungesund

Seit einigen Tagen geistert eine Untersuchung über die Verpflegung in den Kitas durch die Medienlandschaft. Stellvertretend sei hier auf die Rheinische Post verwiesen.

Ich will das nicht alles neu kommentieren, sondern allein auf meine vorstehende Anmerkung von 2009 zum Kita-Streik verweisen. Auch bei dem Thema Verpflegung gilt es, dass qualitativ angemessene Leistungen eben Geld kosten. Entweder verzichtet man auf eine eigene Erwerbstätigkeit und versorgt seine Kinder selbst so, wie man es für richtig hält, oder man hat einen hoch dotierten Job, dann kann man auch die Inanspruchnahme fremder Leistungen angemessen bezahlen.

Hier finden Sie meine grundsätzliche Position zur Familienpolitik

06.06.2014


Neue Kritik an Kitas

Unter der Überschrift "Eltern klagen über Qualität der Kitas" berichtet die Rheinische Post über die unzureichende Ausstattung der Kitas mit Sach- und Personalmittel. Und in ihrem Kommentar "Bei Kitaplätzen darf Masse nicht Klasse sein" meint die Zeitung: "Viel zu häufig verbringen die Kleinsten unserer Gesellschaft Stunden ohne adäquate Betreuung, werden gerade in den für die Entwicklung wichtigen ersten Lebensjahren nicht ausreichend gefördert."

Das sowohl in der Berichterstattung als auch im Kommentar zum Ausdruck gebrachte Anspruchsdenken geht mir allmählich ganz heftig auf die Nerven. Kein Wunder, dass unser Staat in die Pleite rennt, weil er sich zum Sachwalter höchst persönlicher Aufgaben aufschwingt, die in ihrer Gründlichkeit nur von den Bürgern selbst erledigt werden können. Wozu sind denn Eltern berufen? Die ganze "Familienpolitik" ist doch zu einem ideologischen Wettlauf um die Hoheit über die Kinderbetten verkommen - wie zu den Hochzeiten der untergegangenen DDR.

Wie ich bereits am 02.11.2012 in meiner grundsätzlichen Positionsbestimmung zur Familienpolitik ausgeführt habe, ist es die Sicht der Wirtschaft auf den Menschen, die billige Arbeitskräfte fordert und deshalb die jungen Mütter letztlich zwingt, die Kinder möglichst schnell in eine "professionelle" Kinderbetreuung abzuschieben. Und jetzt wird über mangelhafte Betreuung gejammert. Das ist keine Familienpolitik, das ist Wirtschaftspolitik auf Kosten der Familien!

03.12.2014


Bertelsmann-Stiftung: Personalausstattung der Kitas

Schon wieder hat sich die Bertelsmann-Stiftung mit den Kitas beschäftigt. Unter der Überschrift "Immer noch viel zu wenig Personal in Kitas" berichtet die Rheinische Post über die Ergebnisse der Studie. Danach gibt es deutliche Unterschiede innerhalb der Republik.

Wenn die Bertelsmann-Stiftung ein Idealverhältnis von 1:3 fordert, muss auch die Frage erlaubt sein, wer diesen Personalschlüssel im Falle einer Realisierung bezahlen soll. In meiner grundsätzlichen Position zur Familienpolitik habe ich mehrfach dargelegt, dass ich mir eine Förderung der Familien anders vorstelle, nämlich mit mehr Wahlfreiheit unter voller Abwägung der Kosten.

Sind beide Eltern in gut bezahlten Positionen beschäftigt, können Sie die Kita-Kosten in voller Höhe selbst tragen; es reicht, Ihnen dafür eine steuerliche Entlastung zu gewähren. Die staatliche Hilfe durch mehr oder weniger große Übernahme der anfallenden Kosten sollte sich auf Alleinerziehende und Eltern mit geringem Einkommen konzentrieren.

Lesen Sie bitte auch meine Ausführungen zum Betreuungsgeld.

24.08.2015

25.08.2015 Rheinische Post: "Kita-Betreuung nicht kindgerecht":
Wir nähern uns einer Betreuungsquote, die früher üblich war
- innerhalb der Familie!


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