Behinderte beklagen Barrieren

Mangelnde Einsicht der Verantwortlichen

In ihrem Artikel "Behinderte beklagen Barrieren" berichtet die Rheinische Post insbesondere über Missstände an S-Bahnhöfen und darüber, ob und wie diese abgestellt werden können. Dabei stellt nach Aussage der Stadt Langenfeld die Kostenfrage ein großes Hemmnis dar. Aber oft seien es auch Kleinigkeiten, die den Behinderten das Leben erschweren, und es reiche auch noch längst nicht, um gedankenlose Planungssünden auszugleichen.

Nach meiner Beobachtung sind es auch nicht allein die Planungsfehler, die zu Problemen führen. Es ist der Unwille der Verwaltung, wirklich die Schwachen hinreichend zu schützen.

Während meiner kommunalpolitischen Tätigkeit habe ich mich dafür eingesetzt, dass die Brunnenstraße als Zufahrt zur Grundschule an der Gieslenberger Straße unter dem Gesichtspunkt der Schulwegsicherung angemessen gestaltet wird. Wegen der relativ schmalen Straßenfläche war von Anfang zu erkennen, dass nur ein vernünftiger Gehweg mit allen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen errichtet werden konnte. Nach Absprache in der Bürgeranhörung sollte der auf der Ostseite errichtet und mit Pollern versehen werden. Tatsächlich hat man dann auf jeder Seite einen Bürgersteig errichtet.

Jetzt besteht das Problem, dass es Engstellen gibt, an denen sich weder Senioren mit Rollatoren noch Eltern mit Kinderwagen begegnen können. Zudem wird der östliche Gehweg wegen der engen Straße immer wieder von Fahrzeugen zugeparkt oder als Ausweichspur genutzt, wenn der Gegenverkehr nicht rechtzeitig in den vorhandenen Ausweichbuchten angehalten hat. Diese sind auch nicht eindeutig als solche gekennzeichnet.

Um dieses Fehlverhalten der Autofahrer zu verhindern, hätten die Poller gute Dienste geleistet. Gegenüber der Planung sind aber deutlich weniger als vorgesehen angebracht worden. Die Verwaltung weigert sich auch nachzubessern. Während an einer Nachbarstraße ein Schilderwald ohne Ende errichtet worden ist, ist hier die Beschilderung äußerst mager ausgefallen. Mit Verstand hat man die Verkehrsregelung an beiden Straßen nicht geordnet. Kein Wunder, dass Autofahrer - wie auf dem nachstehenden Foto - immer dreister werden.

Langenfeld, den 18. Oktober 2011