Landtagswahlkampf

KAB und FDP

Heute vermeldet die Rheinische Post in ihrem Lokalteil, dass die KAB Monheim es abgelehnt habe, den FDP-Kandidaten zu einer Podiumsdiskussion einzuladen, weil die von der FDP vertretene Politik nicht in das Bild der KAB passe. Die FDP Langenfeld, dessen Ortsverbandsvorsitzender Frank Noack für den Landtag kandidiert, ist entrüstet. Hierzu nehme ich gerne Stellung.

Ich selbst habe über 20 Jahre Politik für die FDP gemacht und habe dabei keinen Widerspruch zur katholischen Soziallehre gesehen. Ganz im Gegenteil. Mein von Adolph Kolping geprägtes Bild der Verantwortung für mich selbst, meine Familie und für die Gesellschaft bündelt sich im Prinzip der Subsidiarität. Es ist der Liberalismus, der von allen politischen Strömungen dieses Leitbild am besten verkörpert. Durch meine über die lokalen Grenzen hinaus geleistete Parteiarbeit habe ich auch immer wieder engagierte Christen kennen gelernt, die das genau so sehen wie ich.

Leider ist es aber so, dass die Tagespolitik inzwischen von Personen geprägt wird, die dieses Prinzip offensichtlich nicht mehr verstehen. Schon vor einigen Jahren musste ich erkennen, dass auf Ortsebene nur noch wenig Gefühl so verstandener Verantwortung vorhanden ist, seien es intern die Parteifinanzen oder rechtspolitisch die CO-Pipeline. Nachdem nun auch die Steuerpolitik der FDP, ein Kernstück meiner politischen Arbeit, durch falsche Versprechungen der Parteispitze und kontraproduktiver Steuergeschenke nach der Wahl in Misskredit geraten ist, habe ich die Partei verlassen.

Gleichwohl bin ich der Meinung, dass es hilfreich gewesen wäre, in der politischen Auseinandersetzung nicht einfach eine Partei auszuladen. Die politische Kultur erfordert Achtung vor den Menschen, auch denen, die eine andere Meinung vertreten. In der Diskussion können dann die Meinungsunterschiede herausgearbeitet werden.

Donnerstag, 22. April 2010

Von der RP am 27. April unter fortlassen des letzten Satzes veröffentlicht.