Börsencrash
Wer begrenzt die wilden Spekulanten?
Jetzt weitet sich die weltweite Schuldenkrise zu einem handfesten Börsencrash aus. Natürlich ist die Wirtschaft in Sorge angesichts der Schuldenkrise in Europa. Aber was haben die Aktienkurse eigentlich mit den Staatsschulden zu tun?
Sicher, wenn weltweit droht, dass Staaten ihre Aufträge an die Wirtschaft nicht mehr in dem bisher gewohnten Umfang erteilen können, bedeutet das einen Umsatzrückgang, der nicht durch den privaten Konsum und private Investitionen ausgeglichen werden kann - zumal, wenn die Staaten Steuererhöhungen beschließen sollten, um ihre Schulden zu tilgen.
Was sich da aber jetzt an den Aktienbörsen abspielt, hat doch mit der realen Wirtschaft nichts mehr zu tun. Viele Beobachter meinen, dass es sich um eine wilde Spekulation handelt.
Warum werden nicht endlich weltweit die spekulativen Leerverkäufe (und Leerkäufe) - so wie in Deutschland - dauerhaft verboten? Auch in der realen Wirtschaft kann man nur verkaufen, was man auf Lager hat. Alles andere ist ganz dicker Betrug und im realen Leben strafbar! Falsche Freiheiten führen eben in die Krise.
Wieso können Kreditausfallversicherungen gehandelt werden, ohne dass diese unmittelbar in Verbindung stehen mit dem Ankauf fraglicher Schuldtitel? In der Trennung dieser Geschäfte sehe ich jedenfalls auch betrügerische Elemente.
Wenn jetzt Forderungen zu hören sind, die Banken sollten sich endlich wieder auf ihre Kernaufgabe besinnen, kann ich diese Rufe nur dick unterstreichen. Der Buchautor Christian Felber ist da wohl auf dem richtigen Weg, wenn er eine "Gemeinwohl-Ökonomie" fordert.
Langenfeld, den 12. August 2011