Tageseltern wehren sich gegen Steuern!

Ist das die zutreffende Fragestellung?

Die Frage im Lokalteil der Rheinischen Post, ob es gerechtfertigt sei, Tageseltern zu besteuern, ist falsch gestellt. Es ist zwar verständlich, dass niemand von dem geringen Lohn Abgaben entrichten möchte, aber fragen wir doch einfach mal, was denn die erbrachte Leistung wirklich wert ist.

Jede Handwerkerstunde kostet (einschl. MWSt) mindestens 40,00 €. Um auf einen vergleichbaren Lohn zu kommen, müssten Tageseltern etwa 14 Kinder betreuen - während deren leibliche Eltern einer Ertrag bringenden anderweitigen Beschäftigung nachgehen. Jeder, der arbeitet, hat Anspruch darauf, dass sich der daraus resultierende wirtschaftliche Erfolg auch für ihn auszahlt.

Leider haben wir heute eine zu hohe Abgabenbelastung auf Lohneinkünfte. Die Abschöpfung wirtschaftlicher Erfolge durch den Staat muss wieder dort erfolgen, wo sie durch Rationalisierung entstehen. In den 60er Jahren hat es eine heftige Diskussion um die Einführung einer „Maschinensteuer“ gegeben. Wäre sie eingeführt worden, hätten wir sicher nicht den rasanten Aufstieg erlebt. Im Falle einer anderen Verteilung der Steuerlast würde den Bürgern heute aber „Mehr Netto vom Brutto“ bleiben und der Hang zur Schwarzarbeit wäre heute sicher nicht so ausgeprägt.

Und wenn dann noch alle Aufwändungen zur Erzielung von Einkünften wirklich von der Bemessungsgrundlage für die eigene Steuer abgezogen werden könnten, wäre die Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit auch einen Schritt voran gekommen.

Donnerstag, den 21. Januar 2009